Der sowohl im Theater als auch in Film und Fernsehen viel gefragte Schauspieler wurde in Friedberg (Hessen) als Sohn einer Buchhändlerfamilie geboren. Schon während er nach dem Abitur die renommierte Otto-Falckenberg-Schule in München besuchte, stand er auf der Bühne der Münchner Kammerspiele und spielte Demetrius in „Ein Sommernachtstraum“ am Staatstheater Nürnberg. Der Theatergott meinte es von Beginn an gut mit ihm: Schon in seinem ersten Festengagement am Freiburger Theater (1987–1989) warteten lauter Traumrollen, z. B. Ruprecht in „Der zerbrochne Krug“, Junger Herr in „Reigen“ oder Eduard in „Die Wupper“. Für seine Interpretation des Riccardo in „Der Stellvertreter“ wurde er von der Fachzeitschrift Theater heute als Nachwuchsschauspieler des Jahres nominiert. In anspruchsvollen Titelrollen wie in „Prinz Friedrich von Homburg“ oder „Clavigo“ überzeugte er in Dortmund und am Theater Bremen. Weitere Protagonistenrollen: Kittel in „Ghetto“, Jupiter in „Amphitryon“, Wurm in „Kabale und Liebe“, Thoas in „Iphigenie auf Tauris“. Theaterstationen in Bonn, Mannheim, Basel, Düsseldorf, Berlin und Köln folgten. 1987 debütierte er gleichzeitig im Kino und in zwei gegensätzlichen Rollen im Fernsehen. Auf der großen Leinwand war er in Ralf Huettners Überraschungserfolg „Das Mädchen mit den Feuerzeugen“ zu sehen. Im TV stand er im Tatort „Spiel mit dem Feuer“ in der Partie des Michel, der um seine ermordete Geliebte trauert und in der Literaturverfilmung „Malwa“, nach einer Erzählung von Maxim Gorki, als Jakow vor der Kamera. Bevor er in der Rolle des Rechtsanwalts Dr. Johannes Voss in der ZDF-Krimiserie „Ein Fall für Zwei“ in 34 Folgen von 1997 bis 2000 zum Serienstar wurde, spielte er große Partien wie Beethoven in „Freunde, diese Töne“, Nicolai Erdmann im Weihnachts-Vierteiler „Der Erfolg ihres Lebens“ oder den Arzt in „Ich bin. Du bist. Er ist.“ Durch das vielfach ausgezeichnete und für einen Emmy nominierte holländische Weltkriegsdrama „De Partizanen“ (Regie: Theu Boermans) erregte er mit der Hauptrolle des Beck internationale Aufmerksamkeit. Gastrollen spielte er in allen einschlägigen Film- und TV-Formaten, u. a. mehrfach im „Tatort“, bei „Rosamunde Pilcher“, „Ein starkes Team“, in den „SOKOs“, „Das Traumschiff“ oder bei „Wilsberg“, „Marie Brand und „In aller Freundschaft“. Als krimineller Oberstaatsanwalt Sander war er 2015 neun Folgen lang Gegenspieler der Protagonisten in der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“. Mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet bzw. nominiert wurden das RAF-Drama „Das Phantom“ und der Fantasy-Thriller „Dolores“, in denen er Hauptrollen spielte. OSCAR-Preisträger Florian Gallenberger holte Herrmann 2009 für sein hoch besetztes Kriegsdrama „John Rabe“ vor die Kamera. Der Film über den Oskar Schindler Chinas wurde mit vier Deutschen und zwei Bayerischen Filmpreisen ausgezeichnet (u. a. jeweils als Bester Film). Die Zusammenarbeit mit Gallenberger setzte er fort: 2018 für den Kinofilm „Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ und 2020 in dem Event-Zweiteiler „Der Überläufer“ nach dem Roman von Siegfried Lenz. In der Vierpersonenkomödie „Paarungen“ von Eric Assous stand Mathias Herrmann 2013 im Theater am Kurfürstendamm und anschließend auf Tournee auf der Bühne. Von demselben Autor spielte er ab 2016 über 200 Mal mit großem Erfolg „Unsere Frauen“ in Köln, Düsseldorf, Dresden und Essen. Für das Tournee-Theater THESPISKARREN steht Herrmann auch in der Komödie „Drei Männer und ein Baby“ auf der Bühne. Mathias Herrmann ist ein begehrter Sprecher für Hörbücher und Lesungen. Herzensprojekte wie „Die schönsten Balladen“, „Meistererzählungen von Jack London“ und „Liebesgeschichten“ sind als Hör-CDs erschienen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schrieb begeistert über ihn: »Diese Stimme! So angenehm und warm – ein Genuss zuzuhören.«
Aktuelle Produktion: „4000 Tage“
Archiv der Kategorie: Biografien
Peter Quilter
Der West-End- und Broadway-Autor ist einer der weltweit am meisten produzierten Dramatiker des leichten Genres. Seine Stücke wurden bisher in über 40 Ländern gespielt und in 30 Sprachen übersetzt. Der in Colchester (Essex) geborene Quilter ist Honours Graduate der Leeds University und lebt mittlerweile auf der Kanarischen Insel Teneriffa. Bevor er sich aufs Schreiben verlegte, arbeitete er zunächst als TV-Moderator für die BBC sowie als Seriendarsteller („London’s Burning“ u. a.). Mittlerweile stehen seine Stücke außer in New York und London auch auf den Spielplänen großer Theater in aller Welt, z. B. in Sydney, Amsterdam, Berlin, Johannesburg, Warschau, Chicago, Caracas, Helsinki, Budapest, Rom, Montreal, Madrid, Rio de Janeiro und Wien. Ein internationaler Erfolg gelang ihm mit „End of the Rainbow“ (UA 2005), ein musikalisches Drama über die letzten Monate im Leben Judy Garlands. Die West-End-Produktion (2010) wurde für vier Laurence Olivier Awards nominiert (u. a. in der Kategorie Bestes neues Stück), die ebenfalls sehr erfolgreiche Broadway-Produktion (2012) für drei Tony Awards. 2019 kam die Filmadaption dieses Stücks unter dem Titel „Judy“ mit Renée Zellweger und Michael Gambon (Regie: Rupert Goold) in US- und UK-Kinos, in Deutschland lief der Film 2020. Quilters zweites Erfolgsstück „Glorious!“ (UA 2005) handelt von Florence Foster Jenkins, der mutmaßlich schlechtesten Sängerin aller Zeiten und erlebte über 200 Vorstellungen am Londoner West End. Auch für „Glorious!“ erhielt Quilter eine Olivier-Award-Nominierung (als Beste neue Komödie). Danach wurde dieses Stück noch in 19 weiteren Ländern in über 2000 Vorstellungen gespielt; eine von Quilter geschriebene und ebenfalls international gefragte Drei-Personen-Version erlebte 2008 ihre Uraufführung.
Neben „4000 Tage“ (UA 2016) hat er u. a. folgende Stücke geschrieben:
„BoyBand“ (UA 1999), ein Musical über die Geschäftemacherei hinter den Kulissen der Popmusik-Branche; „Duett Surprise“ („Duets“, UA 2009), ein auch international sehr erfolgreiches Quintett romantischer Komödien für einen Schauspieler und eine Schauspielerin; „Just the Ticket“ (UA 2011), eine Solo-Komödie für eine Schauspielerin jenseits der 50; „Am Morgen danach oder Guten Morgen Liebling, wie heißt du?“ („The Morning After“, UA 2012), eine moderne Komödie über Liebe und Beziehungen; „The Nightingales“ (UA 2012), eine Komödie über eine Theater-Familie in den 1950ern; „Geliebte Diva oder Kirschen im Schnee“ („The Actress“, UA 2014), ein amüsantes und ergreifendes Stück über den letzten Auftritt der allseits bewunderten Schauspiel-Diva Lydia Martin; „Gestrichen voll“ („Saving Jason“, UA 2016), eine schwarze Komödie über eine Londoner Familie, die unorthodoxen Maßnahmen ergreift, um ihren rebellischen Teenager von der schiefen Bahn abzubringen. Im Juni 2019 wurde am International City Theater in Los Angeles „Bestseller“ uraufgeführt, eine Komödie über drei junge Schriftsteller, die Geschichten, die sie erzählen, und die Geheimnisse, die sie hüten. „Lass Vegas nicht im Regen stehen“ („Stardust“), ein unwiderstehlicher Mix aus Musik, Drama und Comedy und Quilters Hommage an die legendären Gesangsstars der 1950er, hat noch kein Uraufführungsdatum.
Aktuelle Produktion: „4000 Tage“