Die Wahrheit

Helmut Zierl © Red PointEURO-STUDIO Landgraf
DIE WAHRHEIT
oder
Von den Vorteilen, sie zu verschweigen,
und den Nachteilen, sie zu sagen

Schauspiel von Florian Zeller
Nominiert für den INTHEGA-PREIS Neuberin 2012
Wiederholungstournee
ca. 09.01.2015 – 31.01.2015

Regie: Peter Lotschak
Bühne: Rolf Spahn

Mit Helmut Zierl, Karin Boyd, Caroline Kiesewetter, Uwe Neumann

Karin Boyd © Henry Husen Caroline Kiesewetter © Thomas Leidig Uwe Neumann © rechtefrei

Helmut Zierl hat sich nach weit über 100 Fernsehrollen für seine erste Tourneerolle überhaupt den erfinderischen Lügenbaron Michel ausgesucht.

Szenenfoto Die Wahrheit Foto: Bodo Kürbs Szenenfoto "Die Wahrheit" (Foto: Bernd Böhner) Szenenfoto "Die Wahrheit" (Foto: Bernd Böhner)

Dass es bei einer Komödie mit die Titel Die Wahrheit eher um das Gegenteil geht, ist zu erwarten… besonders wenn es sich um einen französischen Schriftsteller und Dramatiker handelt… und erst recht, wenn der Autor der neue Shootingstar ist, dessen Werke schon in ein paar Dutzend Sprachen übersetzt wurden und in vielen Ländern gespielt werden. Die Pariser Kritik und das Publikum haben den erst 1979 geborenen Florian Zeller schon bei seinen ersten drei Stücken in den Theaterolymp gehoben. Dass ihm auch mit Die Wahrheit wieder ein Theatercoup gelungen ist, beweist schon die hochkarätige Pariser Uraufführungsbesetzung.

Inhalt:
Fassungslos sieht Michel, wie sein so kunstvoll errichtetes Beziehungskartenhaus, in dem er sich mit seinem verzwickten Liebesleben zwischen Frau und Geliebter – ausgerechnet mit seinem besten Freund verheiratet – so genussvoll eingerichtet hatte, zusammenstürzt. Durch viele sehr komische Zufälle erfährt er, dass die anderen Drei ebenbürtige Meister des Bluffs und der Täuschung sind.

Doch was ist in den Beziehungen der zwei Paare überhaupt die Wahrheit? Immer, wenn man glaubt, sie zu kennen, stellt Autor Florian Zeller dramaturgisch durchtrieben alles wieder auf den Kopf, so dass man bis zum überraschenden Schluss in Atem gehalten wird.

Wie es dem windigen Schwerenöter weiter ergeht, darf hier natürlich nicht verraten werden – aber es wäre höchst ungerecht, diesen interessanten Autor nur auf die überraschenden, unvorhergesehene Wendungen seiner Stücke zu reduzieren. Denn eine der höchsten Qualitäten ist seine Fähigkeit, zündende temporeiche Dialoge zu schreiben. Sein Stil wurde bei seinem Theaterdebüt 2004 mit Der Andere nicht umsonst immerhin mit dem von Françoise Sagan verglichen! Eine weitere Besonderheit zeigt sich darin, wie es ihm mit einer Leichtigkeit, deren höchste Unterhaltsamkeit Ihresgleichen sucht, gelingt, nicht eindimensionale Typen, sondern Menschen auf die Bühne zu stellen, einzigartige Charaktere zu entwickeln.

Die Frage, ob und wie die Vier einen Ausweg aus dem Beziehungslabyrinth finden, wird diese blendend unterhaltende, emotionsgeladene Zeitgeistkomödie überall zu einem Renner werden lassen.

Pressestimmen

Ein herrlich unbeschwerter Theaterabend 
Witzig-spritzige Unterhaltung erlebten die Besucher im voll besetzten Kronensaal. Das vierköpfige Ensemble gestaltete das Spiel um Lüge und Wahrheit mit beeindruckender Spielfreunde. 

Rudolf Wesner, Ludwigsburger Kreiszeitung, 15.01.2015.

Erst ganz am Schluss blitzt so etwas wie die Wahrheit auf. Denn nach vielen doppelten Böden und Falltüren, die sich im Laufe des Abends aufgetan und wieder geschlossen haben, weiß man am Ende kaum mehr, was das wirklich ist: die Wahrheit. Aber ein so anspruchvolles Stück so locker und leicht auf die Bühne zu bringen, ist schon eine Kunst. Regisseur Peter Lotschak ist das überaus gut gelungen.
Bettina Kneller, Main-Echo, 12.01.2015.

Darsteller überzeugten
Das Stück entwickelt sich zum Spiel oder Kampf um Wahrheit und Lüge. Dreh- und Angelpunkt ist Michel, den der bekannte Schauspieler Helmut Zierl in seiner Wandlungsfähigkeit, aber auch seinen Brüchen gekonnt verkörperte.

Martin Kersting, Ruhr Nachrichten Werne, 10.01.2015.

Helmut Zierl brilliert als Schwerenöter
Nach solch einem tollen Abend war klar, dass das Publikum die Akteure begeistert feiert. Helmut Zierl, Karin Boyd, Uwe Neumann und Susanne Berckhemer zelebrierten Zellers Komödie mit so brennender Energie, wie es nur selbstsichere und außergewöhnliche Schauspielerpersönlichkeiten vermögen. Und die hervorragende Lichtkonzeption sowie das puristische Bühnenbild von Rolf Spahn illustrierten die sieben unkompliziert, aber markant. Modern, maliziös und pikant-charmant inszeniert Lotschak das ebenso amüsante wie tragische Stück. Michel wird von Helmut Zierl herausragend charakterisiert. Fein nuanciert ist sein Spiel, funkelnd die Facetten des betrogenen Betrügers. Kongenial spielt Uwe Neumann die Rolle des betrogenen Ehemannes, besten Freundes und Tennispartners. Laurence, Michels Frau, wird von Karin Boyd souverän skizziert. Das Haus voll, das Stück intelligent, die Schauspieler brillant.
Marielouise Scharf, Amberger Zeitung, 12.01.2012.

„Die Wahrheit“ feierte erfolgreich Premiere. Mit einem großem Applaus geht das Stück auf Tournee
Die allgemeine Freude war berechtigt, denn nicht immer kommt eine Komödie so spritzig und witzig an. „Die Wahrheit“ erfreut sich einer Starbesetzung. Helmut Zierl gab auf der Bühne als Michel den Frauenhelden bestens ab. Das Publikum liebte ihn, seine schelmenhaft in Szene gesetzten Lügen, seine Mimik, die auch dann noch sympathisch ist, wenn er mit seiner Frau streitet. Als seine Frau Laurence ihm zur Seite gestellt war Karin Boyd. Quasi hatte sie die Rolle in der Rolle zu spielen, denn keiner sollte ahnen, was sie wusste. Mit beherrschter Mine meisterte sie diese Aufgabe bestens. Die Figur von Michels Geliebter Alice übernahm Susanne Berckhemer. Köstlich die Szene im Hotelzimmer. Uwe Neumann wuchs in seine Rolle hinein. Souverän sein Auftritt bei der Aussprache zwischen ihm und Michel. Gelogen wurde, dass sich die Balken bogen, bzw. das Publikum bis zum Abwinken lachte. Und den Schauspielern war auch ein Hochgefühl anzusehen, angesichts der massiven Beifallsbekundung der Zuschauer.
Mariele Schön, Mittelbayerische Zeitung, 12.01.2012.

Subtiles Spiel um Wahrheit und Lüge
Ein fulminanter Theaterabend, der die Gehirnwindungen der Zuschauer ebenso stark in Anspruch nahm wie deren Bauchmuskulatur. „Alle Kreaturen lügen“. Eigentlich ist Michel, ideal besetzt mit einem glänzend aufgelegten Helmut Zierl, diesbezüglich ja so was von „d´accord“ mit seiner Angetrauten (Karin Boyd), dass er dass ganze Stück hindurch lügt. Bei Alicens Ehegespons Paul handelt es sich um Michels „besten Freund“, der es aber auch faustdick hinter den Ohren hat. Dafür durfte sich Sunnyboy Uwe Neumann etliche Anteile am reichlichen Applaus des Abends gutschreiben. Ein außerordentlich amüsanter Theaterabend.
Heinz Böhler, Nürtinger Zeitung, 16.01.2012.

Ein rundum unterhaltsamer Theaterabend
Wäre der Begriff „Lügenbaron“ nicht schon mit dem legendären Münchhausen verbunden, Michel, dem fremdgehenden Ehemann wäre er sicher. Es ist eine Theaterfigur, an der sich der vortreffliche Helmut Zierl furios abarbeitet. Es gab viel Beifall.
Wolfgang Hohmann, Fuldaer Zeitung, 19.01.2012.

Helmut Zierl und Karin Boyd machen in „Die Wahrheit“ das Netz aus Lügen und Betrug in der Ehe grandios erlebbar
Eine gepfefferte Lektion für Ehemänner, die es mit der Treue nicht so genau nehmen, war der fulminante Theaterabend im ausverkauften „Wormser“. Nach einer rauschenden, farbsymbolisch unterfütterten und vor allem mit glänzenden Schauspielern besetzten Aufführung applaudierte das Publikum minutenlang. Natürlich will Michel (glänzend: Helmut Zierl), der seine Frau Laurence (charmant: Karin Boyd) mit Alice (quirlig und sehr feminin: Susanne Berckhemer) betrügt, nicht groß auffallen. Doch Alice hat Schuldgefühle gegenüber Paul (herrlich naiv: Uwe Neumann).
Manuel Stangorra, Wormser Zeitung, 17.01.2012.

In der Komödie treibt es der Lügenbaron Michel, glänzend gespielt von TV-Star Helmut Zierl, auf die Spitze. Der Wandel Michels vom souveränen Lügner ohne Schuldgefühle zum fassungslos Belogenen ist für die Zuschauer mehr als komisch. Das liegt nicht nur an der glanzvollen Leistung Zierls, der die Stimmungsschwankungen seiner Figur glaubwürdig verkörpert, sondern auch an den spitzen Dialogen. Auch das Aneinander-Vorbeireden sorgt für viel Situationskomik. Etwa wenn Alice, die von Susanne Berckhemer mit einer geheimnisvollen Note dargestellt wird, ihrem Geliebten offenbart, dass sie ihrem Mann alles gebeichtet habe und dabei doch nur die halbe Wahrheit sagt. Während Paul (Uwe Neumann, der sich gekonnt vom hilflosen Versager zum coolen Kerl mauserte) behauptet, eine Affäre mit Laurence zu haben, streitet diese alles ab. Karin Boyd gelingt es in ihrem Spiel als mysteriöse Laurence mühelos, den schmalen Grat zwischen Lüge und Wahrheit deutlich zu machen. Dieser amüsante Verwirr-Spaß und ein glänzend aufgelegtes Ensemble, das wunderbar aufeinander eingespielt war, machten den Theaterabend zu einem wahren Vergnügen.
Sandrina Lederer, Die Rheinpfalz, 21.01.2012.