Archiv der Kategorie: Biografien

Götz Schubert

Der in Pirna (Sachsen) geborene Schauspieler absolvierte von 1984 bis 1987 seine Ausbildung an der renommierten Berliner Schauspielschule ‚Ernst Busch‘. Anschließend erhielt er Engagements am Maxim Gorki Theater (1987–1993) und am Deutschen Theater Berlin (1993–2001). 1988 und 1990 wurde er mit dem Kritikerpreis der Berliner Zeitung geehrt, 1990 kürte ihn das Theatermagazin Theater heute zum Nachwuchsschauspieler des Jahres. Viel Aufmerksamkeit und großes Kritikerlob erntete er u. a. für seine Verkörperung der Rolle Adolf Hitler in der inzwischen legendären Inszenierung von George Taboris „Mein Kampf“ (1990) am Maxim-Gorki-Theater (Regie: Thomas Langhoff). 1995 gehörte er zum Ensemble der „Kirschgarten“-Inszenierung von Regielegende Peter Stein bei den Salzburger Festspielen. 2002/2003 und 2005 sah man ihn als Siegfried in Hebbels „Die Nibelungen“ bei den Nibelungenfestspielen Worms (Regie: Karin Beier), 2011 als August, den Starken in „Die Mätresse des Königs“ bei den Zwingerfestspielen in Dresden (Regie: Dieter Wedel). 2014/2015 spielte er am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in mehreren Inszenierungen: die Titelrolle in „Die Ballade vom Fliegenden Holländer“ (Regie: Sebastian Baumgarten), Agamemnon im Antikenzyklus „Die Rasenden“ sowie Jerome in Alan Aykbourns „Ab jetzt“ (beide Male Regie: Karin Beier). Am Staatsschauspiel Dresden stand er als Karl May in Jan Dvoraks „Der Phantast oder Leben und Sterben des Dr. Karl May“ auf der Bühne.

Seit Mitte der 1980er Jahre ist Götz Schubert aber auch als Kino- und Fernsehschauspieler aktiv. Seine erste Kinohauptrolle spielte er 1989 in der Komödie „Zwei schräge Vögel“, einem der letzten DEFA-Filme vor dem Mauerfall. Seit den 1990er Jahren sah man ihn in tragenden (Neben-)Rollen in einer Vielzahl von Fernsehproduktionen, darunter mehrere Folgen der Serien „Liebling Kreuzberg“, „Polizeiruf 110“ und „Tatort“ sowie in Fernsehspielen wie Frank Beyers „Das Ende der Unschuld“ (1991; Rolle: Carl-Friedrich von Weizsäcker), im Drama „Auf schmalem Grat“ (2000), in Matti Geschonnecks „Liebe nach dem Tod“ (2005), Peter Keglevics Kriegsdrama „Kongo“ (2010) oder in der Romanze „Solange du schliefst“ (2010) mit Katharina Böhm und Mark Waschke. Einem größeren Fernsehpublikum wurde Schubert durch die Serie „KDD – Kriminaldauerdienst“ (2007-2010) bekannt. Darin verkörperte er einen Beamten, dessen Leben auf Grund privater Schicksalsschläge und einer schwelenden Korruptionsaffäre aus den Fugen gerät. Für diese Rolle erhielt er gemeinsam mit dem KDD-Ensemble den Deutschen Fernsehpreis 2007 und 2008 einen Grimme-Preis. 2018/2019 war er zuletzt u. a. im ARD-Film „Polizeiruf 110 – Der Fall Sikorska“ sowie in den beiden „Tatort“-Folgen „Zorn“ und „Kaputt“ zu sehen.

Und auch in Kinofilmen trat er in Erscheinung. So spielte er u. a. eine Hauptrolle als geschäftstüchtiger ehemaliger DDR-Wohnungsverwalter in Peter Timms Komödie „Der Zimmerspringbrunnen“ (2001), einen Arzt in der Tragikomödie „Eierdiebe“ (2003) und einen SS-Führer in Dennis Gansels „Napola“ (2004). Nach einem markanten Auftritt in Ulla Waghners Nachkriegsdrama „Die Entdeckung der Currywurst“ (2008) sowie einem kleineren Part in Lars Kraumes Science-Fiction-Drama „Die kommenden Tage“ (2010) sah man Schubert erneut in einer Kinohauptrolle: In Pia Strietmanns „Tage, die bleiben“ (2011) verkörperte er einen Familienvater, der nach dem Unfalltod seiner Frau in schwere Konflikte mit seinen fast erwachsenen Kindern gerät.

Aktuelle Produktionen: „Friede, Freude, Weihnachtskekse“, „Geschichten von der allgemeinen Undurchschaubarkeit“

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Dominique Horwitz

Der in Paris geborene Charakterdarsteller fühlt sich trotz seiner über 80 Film- und TV-Produktionen v. a. im Theater zu Hause: 1978 debütierte er im Berliner Cabaret des Westens und wechselte ein Jahr später an das Tübinger Zimmertheater. Seitdem steht er als Gast an den ersten Häusern auf der Bühne. 1983 holte ihn Frank Baumbauer an das Münchner Residenztheater. Am Hamburger Thalia Theater (1985–1988) schrieb er unter der Regie von Robert Wilson in der UA von Tom Waits’ Musical „The Black Rider“ Theatergeschichte. Weitere Bühnenerfolge waren u. a. 1993 die UA von „The Best of Dreigroschenoper“ an den Hamburger Kammerspielen, 1995 Harold Pinters Stück „Moonlight“ am Berliner Ensemble (Regie: Peter Zadek), 1997 Brechts „Im Dickicht “ am Deutschen Theater Berlin und 2005 die Uraufführung von Moritz Rinkes „Café Umberto“ am Düsseldorfer Schauspielhaus. 2010 stand er in der Titelrolle des Versdramas „Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand auf der Bühne des Hamburger Schauspielhauses. 2012 gab er sein Opernregie-Debüt mit Webers „Der Freischütz“ am Theater Erfurt. Auch als Sprecher und Sänger ist der Schauspieler gefragt. Sein Talent im musikalisch-literarischen Genre konnte er u. a. beim Strawinski-Abend „Geschichte vom Soldaten“ (mit Daniel Barenboim) und dem Opern-Oratorium „Oedipus Rex“ (mit Valery Gergiev) unter Beweis stellen. Im Frühjahr 2023 debütert Dominique Horwitz an der Volksper Wien in der Hauptrolle des Tevje in „Anatevka“.
Nach seinen Erfolgen mit dem von Torsten Fischer im Bühnenbild von Vasilis Triantafillopoulos inszenierten Monodrama „Ich mach ja doch was ich will“ von Doug Wright und John Logans Künstlerdrama „ROT“ (2. INTHEGA-Preis 2014) erarbeitete dieses künstlerische Dream-Team „Fräulein Julie“ von August Strindberg. Mit der Konzertdirektion Landgraf waren und sind außer den vorgenannten Produktionen auch Horwitz‘ Chanson-Abend „Jacques Brel! Theater als Chanson“, der teuflisch-musikalische Abend „Me and the Devil“ (nominiert für den INTHEGA-Preis 2017), die musikalischen Produktionen „Deutsche Märchen“, „Liebe und andere Unglücksfälle“ und „The Beggar’s Opera 2071“ sowie „Je t’aime … Das spektakuläre Leben des Serge Gainsbourg“ mit Horwitz und einer vierköpfigen Live-Band auf Tournee.
2023 wurde Dominique Horwitz mit dem Sonderpreis des INTHEGA-Vorstands ausgezeichnet, der besondere Leistungen für das deutsche Gastspieltheater würdigt.

Aktuelle Produktionen:
„Fräulein Julie“, „Je t’aime… Das spektakuläre Leben des Serge Gainsbourg“, „Faust“

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