Der Schauspieler wurde 1953 in eine 10-köpfige schwäbische Pfarrfamilie hineingeboren. Aber nach Abitur und Zivildienst wollte Hartmut Volle nicht, wie sein Vater gehofft hatte, Pfarrer werden, sondern studierte Soziologie. Dieses Studium schloss er 1978 mit Diplom ab und absolvierte danach, aus dem Wunsch heraus, nach der Wissenschaft die Praxis zu erkunden, eine Schreinerlehre. Doch ein Unfall mit der Kreissäge ließ ihn an eine Umschulung denken. Neues Berufsziel: Schauspieler. Mit einer privaten Schauspielausbildung in Berlin und ersten Bühnenerfahrungen an der Berliner Schaubühne begann der Weg »auf die Bretter, die die Welt bedeuten«. Es folgten 14 Jahre im Festengagement an verschiedenen Bühnen mit Theaterstationen wie Hildesheim, Kaiserslautern, Saarbrücken, Nürnberg und Frankfurt. Hier verkörperte er u. a. die großen Hauptrollen der Bühnenklassiker wie Faust, Hamlet, Torquato Tasso, Zettel, Mephisto und viele andere. Das Rollenspektrum erweiterte sich auch durch Musical- bzw. musikalische Rollen wie Mackie Messer, Henry Higgins, Cyrano oder Don Quixote. Seit 1998 arbeitet Hartmut Volle freischaffend, u. a. in Freilichttheatern, als Gast in Osnabrück, Koblenz und am Schauspiel Frankfurt. In der Deutschen Erstaufführung der 2010 mit dem 1. INTHEGA-Preis ausgezeichneten Bühnenbearbeitung des Krimibestsellers „Tannöd“ von Andrea Maria Schenkel – eine Produktion des EURO-STUDIO Landgraf in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Fürth – spielte Hartmut Volle den mutmaßlichen Mörder Georg Hauer.
Bereits ab Anfang der 1990er Jahre schuf er sich in Film und Fernsehen ein zweites Standbein neben dem Theater und spielte in Serien mit wie „Tatort“, „Die Kommissarin“, „Ein Fall für zwei“, „Die Rosenheim Cops“ oder „Für alle Fälle Stephanie“. 2006 war er im Hauptcast der Telenovela „Das Geheimnis meines Vaters“ zu sehen, von 2006-2019 als Chef der Spurensicherung Horst Jordan fester Teil des Saarbrücker „Tatort“-Teams. Kinoprojekte wie „Das Labyrinth des Schweigens“ (D 2014, Regie: Giulio Ricciarelli) über die Vorgeschichte der Frankfurter Auschwitz-Prozesse und „Die Reste meines Lebens“ (D 2016, Regie: Jens Wischnewski) folgten. Parallel entstanden eigene Programme, u. a. der Brahms/Tieck-Abend „Die schöne Magelone“ mit seinem als Opern-Bariton berühmten Bruder Michael Volle oder »belebte Rezitationen« wie „Alte Liebe“ von Elke Heidenreich mit seiner Frau, der Schauspielerin Andrea Wolf. Darüber hinaus ist Hartmut Volle als Sprecher für Rundfunk, Features für Reiseveranstalter oder Hörspiele tätig und macht Lesungen. Seit 2009 arbeitet er auch im Rahmen von Fortbildungen für die deutsche Stiftung Organspende (DSO) sowie als Coach für Außendienstmitarbeiter im Pharmabereich. Und wenn er mal frei hat, was selten vorkommt, setzt er sich ans Klavier oder Cello, geht auf den Tennisplatz oder zieht sich allein an einen Carambolage-Billardtisch zurück. Mit seiner Frau hat er zwei mittlerweile erwachsene Kinder und lebt in Frankfurt am Main.
Aktuelle Produktion: „Amadeus“
☑ Diese Seite speichern oder drucken
Der gebürtige Münchner bekam durch die Berufe seiner Eltern – Vater Gernot Roll war ein renommierter Kameramann und Regisseur und seine Mutter, Nina Roll, arbeitete ebenfalls beim Film – sehr früh Kontakt zur Branche. Noch während der Schulzeit synchronisierte er unzählige Filme, obwohl sein eigentlicher Plan war, Pilot zu werden. Seine Karriere am Theater begann Michael Roll am Off-Off-Theater in München, daran knüpfte sich schnell sein erstes TV-Engagement „Einmal die Woche“ (1983, Regie: Horst Flick) an. Für den Zweiteiler „Der Mann im Salz“ (1989, Regie: Rainer Wolffhardt) wurde Roll als Bester deutscher Nachwuchsschauspieler mit dem Chaplin- Schuh ausgezeichnet. Diverse Gastauftritte in Dauerbrennern wie „Tatort“, „Derrick“ und „Der Alte“ verschafften ihm weitere Anerkennung. Seinen Durchbruch konnte er an der Seite von Günter Strack im Mehrteiler „Der König“ (1994 bis 1996, Regie: Rainer Wolffhardt, Christian Görlitz u. a.) feiern, auf den durchgehende Rollen in „Drei mit Herz“ (1997 bis 2002, Regie: Martin Gies, Isabel Kleefeld) und „M.E.T.R.O. – Ein Team auf Leben und Tod“ (2006, Regie: Oliver Dommenget, Karola Meeder u. a.) folgten. Von 2003 bis 2018 war Roll bei „Kommissarin Lucas“ als Ermittler Boris Noethen dabei. Trotzdem ist der dreifache Familienvater in keine Schublade zu pressen und bewies auch mit Fernsehspielen wie „La Dolce Rita“ (2005, Regie: Axel de Roche) und „Liebe, Babys und ein großes Herz“ (2006, Regie: John Delbridge) seine Wandlungsfähigkeit. Des Weiteren zeigte Michael Roll bei den „Traumschiff“- Folgen „Singapur & Macao“ (2012 und 2015) und bei Episodenhauptrollen in diversen Krimi-Reihen immer wieder sein schauspielerisches Können. Seit 2014 dreht er bis heute in der erfolgreichen ZDF-Reihe „Lena Lorenz“. In den Filmen „Der blinde Fleck“ (2013), „Meister des Todes“ (2014) und „Gift“ (2016) unter der Regie von Daniel Harrich wirkte Michael Roll in Produktionen mit, die für großes politisches Aufsehen sorgten. Auch in der 2019 produzierten Fortsetzung mit Regisseur Daniel Harrich „Meister des Todes 2“ spielte Michael Roll wieder mit. Ab 2020 übernahm er Rollen in „Der Staatsanwalt“ (Regie: Erhard Riedlsperger) sowie in „Kanzlei Kappelmann“, „Der Bergdoktor“, „Um Himmels Willen“ und verkörperte einen Aussteiger in „Inga Lindström“ (Regie: Marco Serafini). 2021 war er u. a. im Münchner „Polizeiruf 110“ unter der Regie von Dominik Graf, im Kroatienkrimi „Der Knochenmann“ (Regie: Michael Kreindl) sowie in „Lauterbronn“ (Regie: Daniel Harrich) zu sehen. Neben seinen Film- und Fernsehengagements steht Michael Roll auch immer wieder auf der Theaterbühne. Er verkörperte unter anderem den Andri in „Andorra“ und den Petrucchio in „Der Widerspenstigen Zähmung“ (bei den Luisenburg-Festspielen Wunsiedel) sowie den Alfred Nobel in „Mr. & Mrs. Nobel“ von Esther Vilar, die Titelrolle in Ben Jonsons „Volpone“ sowie die männliche Hauptrolle Valentin in „Die Wunderübung“. Im Winterhuder Fährhaus brillierte er in der Hauptrolle im Stück „Willkommen bei den Hartmanns“. Regie führte Martin Woelffer. Privat engagiert sich der in München lebende Schauspieler mit seinem Einsatz für die Tabaluga-Kinderstiftung und der eigenen Michael-Roll-Stiftung sozial und sammelt Geld für misshandelte und traumatisierte Kinder.
Aktuelle Produktion: „Und wer nimmt den Hund?“
☑ Diese Seite speichern oder drucken