Archiv der Kategorie: Biografien

Wanja Mues

Der Vater des vielseitigen Schauspielers war der Schauspieler und Schriftsteller Dietmar Mues. Wanjas Bruder Jona ist ebenfalls Schauspieler, sein jüngster Bruder Woody hat in Hamburg sein Theaterregie-Studium abgeschlossen und arbeitete nebenbei am Hamburger Schauspielhaus sowie am Hamburger Thalia Theater als Regieassistent. Nach dem Abitur studierte Wanja Mues in New York Schauspiel beim ‚Actors Studio MFA-Program‘ an der New School for Social Research in New York. Erstmals vor der Kamera stand er schon 1986 als Jugendlicher im ZDF-Dreiteiler „Jokehnen“, der zur Zeit des Nationalsozialismus in einem fiktiven ostpreußischen Dorf spielt. 1996 gelang Mues mit dem Spielfilm „2 1/2 Mi-nuten“ dann endgültig der Durchbruch.
Schon vorher war er in mehreren durchgehenden Serienrollen, u. a. 1991-1994 in „Unsere Hagenbecks“ (35 Folgen), in „Vater wider Willen“ mit Christian Quadflieg und Suzanne von Borsody, in „girl friends – Freundschaft mit Herz“ u. a. mit Mariele Millowitsch und Walter Sittler zu sehen. Außerdem stand Mues von 2002-2007 in drei Staffeln von „Der Fürst und das Mädchen“ als Neffe des Fürsten (Maximilian Schell) vor der TV-Kamera, ab 2008 in der 2. Staffel der spannenden Actionserie „GSG 9 – Ihr Einsatz ist ihr Leben“ (10 Folgen) und ab 2010 in 20 Folgen der ZDF-Krimiserie „Kommissar Stolberg“ als Kriminalkommissar Nico Schreiber. Von 2009-2014 kabbelte er sich in der beliebten Krimiserie „Stubbe – Von Fall zu Fall“ als Lebensgefährte von Stubbes Tochter mit seinem zukünftigen Schwiegervater (Wolfgang Stumph). Als Ermittler Max Morolf stand Mues außerdem in der ZDF-Krimireihe „Stralsund“ (Folgen 5-10) vor der Kamera. Seit 2013 spielt Mues die Rolle des Privatdetektivs Leo Oswald in der Kult-ZDF-Serie „Ein Fall für zwei“ mit Antoine Monot jr. als Anwalt an seiner Seite. 2016 besetzte ihn Regisseur und Drehbuchautor Andreas Kleinert (zweimaliger GRIMME-Preisträger, mit dem Mues zuvor bereits beim Münchner „Polizeiruf“ an der Seite von Edgar Selge sowie beim Kölner „Tatort“ an der Seite von Anna Loos zusammenarbeitete) in seiner eindringlichen Filmadaption „Hedda“ nach Ibsens Theaterstück „Hedda Gabler“ als Heddas große Liebe Eilert Lövborg (Titelrolle: Susanne Wolff). Dieses Filmdrama war beim Filmfest Hamburg für den Preis der Hamburger Filmkritik nominiert.
Einer der ersten Regisseure, der das schauspielerische Potenzial von Wanja Mues entdeckte und ihn mit Rollen besetzte, die ganz unterschiedliche Anforderungen stellten, war der auch international vielfach ausgezeichnete Dokumentar- und Spielfilmregisseur Rolf Schübel, der ihn für eine mehrjährige Zusammenarbeit an sich band: In der auf einer wahren Begebenheit basierenden, preisgekrönten TV-Produktion „2 1/2 Minuten“, in dem auch international mehrfach ausgezeichneten Kinofilm „Gloomy Sunday – Ein Lied von Liebe und Tod“, einer Verfilmung des bekannten Romans „Das Lied vom traurigen Sonntag“ des ungarischen Autors Nick Barkow, in dem TV-Thriller „Eine öffentliche Affäre“ (auch „Der Anchorman“) und in dem TV-Psychodrama „Kollaps“ mit Sebastian Koch. Große Aufmerksamkeit erregte 2004 der Sci-Fi-Kinofilm „Blueprint“ nach dem preisgekrönten Klon-Roman der deutschen Autorin Charlotte Kerner, in dem Mues den Ziehbruder von Franka Potente spielte. Im selben Jahr besetzte Schübel ihn auch in dem Zweiteiler „Goldsucher“. Außer in den Schübel-Filmen spielte er in Roman Polanskis „Der Pianist“ (2001) und war 2004 im internationalen Kinohit „Die Bourne-Verschwörung“ (2. Teil der Bourne-Thrillerverfilmungen) an der Seite von Matt Damon und Franka Potente zu sehen.
Medienpräsenz zeigte Wanja Mues in allen einschlägigen Krimireihen von „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „SOKO“ (Köln, Leipzig und 3 Folgen Wismar) über „Der Staatsanwalt“, „Wilsberg“ bis zu „Die Chefin“ (zwei Mal), und in vielen unterhaltsamen TV-Formaten, wie „Heimatgeschichten“. Den bewegenden Mehrteiler „Schicksalsjahre – Eine deutsche Familiengeschichte“ drehte er mit Maria Furtwängler, den spannenden Thriller „Mord in den Dünen“ mit Anna Loos.
2021 war Mues in dem Film „Dürer“ der französischen Regisseurin Marie Noëlle als titelgebender Held an der Seite von Hannah Herzsprung zu sehen, sowie 2022 in dem deutsch-österreichischen Mehrteiler „Tage die es nicht gab“. Außerdem lief die erste Staffel der auf Französisch gedrehten Serie „Sophie Cross“ so erfolgreich, dass bereits eine zweite Staffel abgedreht wurde und eine dritte Staffel für 2024 geplant ist.
Neben seiner Tätigkeit vor der Kamera arbeitet Wanja Mues auch immer wieder als Hörbuchsprecher.
Fünf Jahre lang stand er in New York auf den Brettern, die die Welt bedeuten, bevor er 2007 sein deutsches Theaterdebüt gab. Die mit Mues, Alexander Schröder und Ronald Zehrfeld besetzte Uraufführung von Morten Feldmanns „Männergespräche“ wurde am Renaissance-Theater Berlin und am St. Pauli-Theater Hamburg gezeigt. In den Hamburger Kammerspielen spielte er Roman in Moritz Rinkes Beziehungsstück „Wir lieben und wissen nichts“ (Regie: Ulrike Maack). Wanja Mues lebt in Berlin. In dem 2019 mit dem 2. INTHEGA-Preis „Die Neuberin“ ausgezeichneten, politisch brisanten Thriller „Heilig Abend“ von Daniel Kehlmann fesselten Jacqueline Macaulay als Judith und Wanja Mues als Verhörspezialist Thomas das Publikum in dem am 24. Dezember spielenden Stück, dessen Titel bewusst in die Irre führt: Statt besinnlicher Stimmung geht es um ein packendes Verhör und die Frage, ob eine Bombendrohung Realität ist oder nicht. Gespielt wurde das Stück von 2018/2019 bis 2023/2024.

Aktuelle Produktionen: „Pater Brown“. LIVE-HÖRSPIEL nach zwei Pater-Brown-Geschichten von G. K. Chesterton.

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Raphael Christoph Grosch

Nach seinem Schauspielstudium an der Schauspielakademie in Köln führten bisherige Engagements den im belgischen Eupen geborenen Darsteller Raphael Christoph Grosch u. a. nach Aachen, Bonn, Frankfurt, Stuttgart und München. Am Grenzlandtheater Aachen erhielt er 2010 den begehrten Karl-Heinz-Walther Preis als bester Nachwuchsdarsteller der Spielzeit. Am Kleinen Theater Bad Godesberg spielte er u. a. in „Die Brücke“ und „Das Käthchen von Heilbronn“ sowie die Hauptrolle des Tom in Tennessee Williams‘ „Die Glasmenagerie“. Dem Fernsehpublikum wurde er u. a. bekannt in der durchgehenden Rolle des Christian Friesinger in der RTL-Serie „Alles was zählt“. Zuletzt konnte man ihn an der Seite von Annette Frier in der Sat1-Serie „Danni Lowinski“ sehen, im ZDF-Zweiteiler „Terra X: F wie Fälschung“ (Folge: „Meisterwerke“) sowie 2017 im Spielfilm „S. N. W.“ und im „Tatort“ (Folge: „Bombengeschäft“. Am Theater spielte er in Heidelberg die Rolle Tom in Neil LaButes „Fettes Schwein“ und stand in der Komödie im Bayerischen Hof in „Eine Couch in New York“ auf der Bühne. Am Alten Schauspielhaus Stuttgart war er schon in Alistair Beatons Stück „Feelgood“ zu sehen. Im Sturm eroberte er auch das Tourneetheater-Publikum als rappender Lanzelot Gobbo in Volkmar Kamms Inszenierung des für den INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN 2015 nominierten Shakespeare-Stücks „Der Kaufmann von Venedig“, ebenfalls eine Produktion der Schauspielbühnen in Stuttgart. Seit 2015 feiert er als Oskar Matzerath in Volkmar Kamms Bühnenfassung des Günter-Grass-Romans „Die Blechtrommel“ sowohl in Stuttgart als auch auf Tournee große Erfolge; 2016 wurde die Koproduktion der Schauspielbühnen in Stuttgart mit dem EURO-STUDIO Landgraf mit dem 1. INTHEGA-Preis ausgezeichnet.

Aktuelle Produktion: „4000 Tage“

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