Archiv der Kategorie: Biografien

Anna Schäfer

Ihre Ausbildung, die sie um einen Acting-Workshop bei Susan Batson vom Actors Studio New York ergänzte, absolvierte die gefragte Schauspielerin und Sängerin von 1995 bis 1999 an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Schon bei ihrem Theaterdebüt an den Hamburger Kammerspielen konnte sie in der Hauptrolle der Lilian in „Happy End“ ihre Vielseitigkeit bei den mit spezifischem Stil zu singenden Kurt-Weill-Songs beweisen. Weitere Gastengagements führten die Tochter der Thalia-Theater-Schauspielerin Angelika Thomas und des Regisseurs und Schauspielers Roland Schäfer (u. a. Schaubühne Berlin) über das Renaissance-Theater Berlin (Käthchen in „The Black Rider“) zu den Bad Hersfelder Festspielen (Berta in „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“). Im Anschluss an ihr Engagement am Stadttheater Bern (1999–2001) spielte sie die Buhlschaft im Hamburger „Jedermann“ (2001). Gastauftritten bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, am Maxim Gorki Theater Berlin und am Bauturm Theater Köln folgten weitere Gastengagements, z. B. am Theater Krefeld-Mönchengladbach (2003–2006), wo sie u. a. als Hope in Cole Porters Musical „Anything Goes“ zu sehen war. Anschließend ging sie ans Schauspielhaus (2007/2008) und ans Prinz Regent Theater Bochum (2010/2011). Am Schauspielhaus Bochum spielte sie die Celia in Shakespeares „Wie es euch gefällt“ (Regie: Elmar Goerden). Seit 2019 ist Anna Schäfer in einer Hauptrolle in der mit dem 1. INTHEGA-Preis ausgezeichneten Produktion „Aus dem Nichts“ nach dem Film von Fatih Akin mit der Konzertdirektion Landgraf auf Gastspielreise zu erleben.
Durch anspruchsvolle Episodenrollen und ihr facettenreiches Spiel hat sie sich seit 1994 inzwischen auch im Fernsehen einen Bekanntheitsgrad erworben. Anna Schäfer war u. a. in so erfolgreichen Reihen und Serien wie „Alles außer Mord“, „Polizeiruf 110“, „Alarm für Cobra 11“, „Abschnitt 40“, „Die Bergretter“, „Rosamunde Pilcher“, „Heldt“, „Dr. Klein“, „SOKO Hamburg/Wismar/Köln“ („Ihr letzter Wille“, 2015), „Inga-Lindström“, „In aller Freundschaft“ oder „Tatort“ (Dortmund, Bern, München, Norddeutschland) zu sehen. Neben vielen Fernsehfilmen wie u. a. „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ (2013) oder „Zielfahnder – Flucht in die Karpaten“ (2016, Regie: Dominik Graf) drehte sie Kinofilme. Ab 2011 stellte die Allrounderin ihr komisches Talent in der Comedy-Serie „Knallerfrauen“ (Deutscher Comedypreis 2012 als Beste Sketch-Comedy und Deutscher Fernsehpreis als Beste Comedy) und anderen Formaten an der Seite von Martina Hill unter Beweis. Einem breiten Fernsehpublikum wurde sie ab 2009 in der Sat.1-Seifenoper „Eine wie keine“ bekannt, in der sie 146 Folgen lang die Rolle der verrückten Designerin Emily Körner spielte. 2019 war sie im Ersten in allen sechs Folgen der Miniserie „Bonusfamilie“ im Hauptcast zu sehen.
Die Schauspielerin mit der schönen Mezzosopran-Stimme ist auch deutschlandweit mit satirisch-musikalischen Programmen und ihrer von einem hochklassigen Team produzierten Jazz-Formation ANNA & der SWING KLUB unterwegs. Unter anderem ist auch ihr Liederabend „Seemannsbraut ist die See“ zusammen mit ihrer Mutter auf CD erschienen; seit 2019 gibt es das Programm „#KanndennLiebeSündesein“. Aktuell ist sie mit ihrem Ehemann Jochen Kilian mit dem musikalischen Kabarett-Programm „JETZT – morgen war gestern“ auf Tournee.
Der Wechsel zwischen Kamera, Schauspiel, Comedy und Gesang hat Anna Schäfer zu einer abwechslungsreichen und versierten Künstlerpersönlichkeit gemacht.

Aktuelle Produktionen: „Aus dem Nichts“ (1. INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN 2020), „Stella“

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Daniel Kehlmann

Daniel Kehlmann wurde 1975 als Sohn der Schauspielerin Dagmar Mettler und des Regisseurs Michael Kehlmann in München geboren. (Beim EURO-STUDIO Landgraf lief Michael Kehlmanns eindrucksvolle, in der Charakterisierung des Sultans Saladin – als gefährlicher, angsteinflößender Herrscher – zukunftsweisende Inszenierung von Lessings „Nathan der Weise“ mit Attila Hörbiger in der Titelrolle und „Komm wieder, kleine Sheba!“ des Pulitzerpreisträgers William Inge mit u. a. Inge Meysel, Siegfried Lowitz.) Daniel Kehlmanns Großvater war der expressionistische Schriftsteller Eduard Kehlmann. 1981 zog Daniel Kehlmann mit seiner Familie nach Wien, wo er nach dem Abitur auf einer Jesuitenschule an der Universität Wien Philosophie und Germanistik studierte. 1997 erschien sein Debüt-Roman „Beerholms Vorstellung“, die fiktive Lebensgeschichte des Magiers Arthur Beerholm auf der Suche nach einer höheren, magischen Existenz. Für dieses Erstlingswerk erhielt Kehlmann den Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Da war er gerade 22 Jahre alt. Der erste Roman, mit dem er überregional Aufsehen erregte, war „Ich und Kaminski“ (2003). Er wurde auch ein internationaler Erfolg. Sein bisher in 40 Sprachen übersetzter, über zwei Millionen Mal verkaufter Bestseller „Die Vermessung der Welt“ (2005) zählt zu den erfolgreichsten deutschen Romanen der Nachkriegsliteratur. 2009 erschien sein Roman „Ruhm. Ein Roman in neun Geschichten“. Im Oktober 2017 kam sein neuestes Werk heraus, „Tyll“, eine Neuerfindung des Tyll-Ulenspiegel-Mythos (2020/21 in einer Bühnenfassung von Erik Schäffler mit der Konzertdirektion Landgraf auf Tournee). Auch als Bühnenautor hat Daniel Kehlmann Erfolg. Sein 2012 mit dem NESTROY-Theaterpreis als Autor ausgezeichnete Debütstück „Geister in Princeton“, das 2011 als szenische Lesung im Rahmen der Salzburger Festspiele vorgestellt wurde, kam im gleichen Jahr im Schauspielhaus Graz zur Uraufführung. Die Uraufführung seines zweiten Stücks „Der Mentor“ über Schriftsteller, deren Eitelkeiten und die Abgründe des Literaturbetriebs fand 2012 im Theater in der Josefstadt Wien statt. Nach dem Theatererfolg in Bath ist es ab Juni 2017 auch am Londoner West End (Vaudeville Theatre) zu sehen. Kehlmanns neuestes Stück „Heilig Abend“, wie „Der Mentor“ eine Auftragsarbeit für das Theater in der Josefstadt Wien, wurde dort am 2.2.2017 uraufgeführt und spielte ab Herbst 2017 ebenfalls am Londoner West End (Theatre Royal). Zu Publikumsmagneten wurden auch Kehlmanns hoch gelobte, fundiert ausgearbeitete Poetikvorlesungen (z. B. über Tolkien, Ingeborg Bachmann, Shakespeare, Karl Kraus, Büchner), die er u. a. in Mainz, Wiesbaden und Göttingen hielt. 2012 war er außerdem Gastprofessor am German Department der University of New York. Kehlmanns Rezensionen und Essays erschienen in zahlreichen Magazinen und Zeitungen (Der Spiegel, The Guardian, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Literaturen, Volltext u. a.). Kehlmann wurde mit diversen Auszeichnungen gegehrt, u. a. 2005 mit dem Candide-Preis, 2006 mit dem Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Heimito-von-Doderer-Preis und dem Kleist-Preis; 2007 erhielt er den WELT-Literaturpreis und 2008 den Per-Olof-Enquist- sowie den Thomas-Mann-Preis. Kehlmann lebt als freier Schriftsteller in Wien, Berlin und New York, ist mit einer spanischen Diplomatin verheiratet und hat einen Sohn.

Aktuelle Produktionen: „Heilig Abend“

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