EURO-STUDIO Landgraf
GOTT
Schauspiel von Ferdinand von Schirach
(„Terror“)
Regie: Miraz Bezar („Aus dem Nichts“)
Ausstattung: Stephan Mannteuffel
Mit Ernst Wilhelm Lenik („Vater“), Klaus Mikoleit („Buddenbrooks“, „Der Zauberberg“ usw.),
Karin Boyd („Die Wahrheit“, „Zweifel“), Christian Meyer („Terror“, „Aus dem Nichts“), Wolfgang Seidenberg („Hexenjagd“, „Zweifel“, „Amadeus“), Martin Molitor („Tod eines Handlungsreisenden“, „Aus dem Nichts“), Susanne Theil („Tod eines Handlungsreisenden“) u. a.
8 Darsteller*innen
Aufführungsrechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH
Spieldauer:
1 Stunde und 50 Minuten inkl. Pause
ca. 24. Februar – 17. März 2024
Wie schon bei „Terror“ haben auch diesmal zwei Theater das Rennen um die Uraufführung gewonnen. Am 25.04.2020 kommt Ferdinand von Schirachs zweites Theaterstück zeitgleich am Düsseldorfer Schauspielhaus, inszeniert von Robert Gerloff, und am Berliner Ensemble zur Uraufführung. Regie in Berlin führt Oliver Reese, der – damals noch Intendant am Schauspiel Frankfurt – auch Schirachs erstes Theaterstück „Terror“ als Erster auf die Bühne brachte.
Inhalt
Unser Tod soll nicht erschrecken, er soll andere nicht behelligen, er soll selbstbestimmt und friedlich sein. Können wir diese Entscheidung für uns treffen und auf Beistand hoffen? Also: Wahltod statt Qualtod? Bis vor Kurzem war dies nach geltendem deutschem Recht nicht möglich. Paragraf 217 des Strafgesetzbuches vom Dezember 2015 verbot die »geschäftsmäßige Förderung« von Suizid. Dagegen hatten Ärzte, Privatpersonen,Sterbeorganisationen, Pfleger und Rechtsanwälte Verfassungsbeschwerde eingelegt. Das Verbot – so die Beschwerdeführer – verletze ihre Grundrechte. Denn wenn der Staat Sterbehilfe verbiete, so verwehre er das Recht auf selbst bestimmtes Sterben. Am 26. Februar 2020 hat das Verfassungsgericht dieses Verbot nun für verfassungswidrig erklärt. Doch was bedeutet das für unsere Zukunft? Wie wird der Gesetzgeber handeln, um die Suizidhilfe mit Erlaubnisvorbehalten, Aufklärungs- und Wartepflichten etc. zu regulieren? Und: Ist das Ganze überhaupt wünschenswert, ethisch vertretbar und zukunftsweisend — oder treten wir damit eine Lawine los, deren Ausmaße wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht absehen können…?
In seinem zweiten Theaterstück widmet sich Ferdinand von Schirach erneut einem Thema von höchster gesellschaftspolitischer Relevanz. „Gott“ stellt Fragen, die die menschliche Freiheit, Autonomie und Selbstbestimmung betreffen. Fragen, die im Spannungsfeld von Moral, Christentum und Politik seit Jahren unterschiedlich und leidenschaftlich diskutiert werden. Wie schon in „Terror“ muss der Zuschauer seine moralischen Wertvorstellungen im Hinblick auf die im Grundgesetz garantierte Würde des Menschen und die Verantwortung jedes einzelnen für jeden einzelnen überprüfen. „Gott“ will eine Debatte anstoßen, die der Gesetzgeber und die Gesellschaft öffentlich führen müssen.
TRAILER
Der Autor FERDINAND VON SCHIRACH
Kaum ein anderer Schriftsteller ist zur Zeit so gefragt wie Ferdinand von Schirach. Der 1964 in München geborene Strafrechtsverteidiger und Autor wurde als Zehnjähriger im Jesuiten-Internat in St. Blasien im Schwarzwald eingeschult und machte dort 1984 Abitur. Nach Studium in Bonn und Referendariat in Köln und Berlin ließ er sich 1994 als auf Strafrecht spezialisierter Rechtsanwalt in Berlin nieder. Dass der durch einige Aufsehen erregende Prozesse zum bekannten Strafverteidiger gewordene Anwalt heute nur noch Beratungsmandate annimmt, aber keine Hauptverhandlungen mehr führt, hat einen spektakulären Grund: Die Veröffentlichung von elf Kriminal- und Justizgeschichten unter dem Titel „Verbrechen“ stellte das bisherige Leben des 45-Jährigen 2009 total auf den Kopf. Buchstäblich über Nacht wurde er durch die Kriminalstorys, die Fällen aus seiner Anwaltskanzlei nachempfunden waren, nicht nur bei uns, sondern international zum Bestsellerautor. Die Rechte wurden in über 30 Länder verkauft. Für das »meistbeachtete Debüt« erhielt er 2010 den Kleist-Preis, eine der angesehensten Auszeichnungen, die der deutsche Literaturbetrieb zu vergeben hat.
Die suggestiv erzählten Geschichten, in denen er (als Anwalt und Autor) die Leserinnen und Leser zum Nachdenken darüber zwingt, was einen Täter zum Täter macht, und warum es zu einem Verbrechen kommt, standen 54 Wochen auf der SPIEGEL-Belletristik-Bestsellerliste. Die theoretische Frage, ob sich der Überraschungserfolg von „Verbrechen“ wiederholen würde, stellte sich erst gar nicht: Als hätten sie nur darauf gewartet, stürmten die Leserinnen und Leser 2010 die Läden und bescherten von Schirachs Nachfolgewerk „Schuld“ sofort den Spitzenplatz der SPIEGEL-Bestsellerliste. »Wie „Verbrechen“, nur besser«, urteilte die Kritik über die 15 verstörenden, sich wieder einer einfachen Kategorisierung entziehenden Geschichten, in denen von Schirach – wie immer unter Wahrung des Persönlichkeitsrechts seiner Mandanten – erneut das Spannungsfeld, in dem sich Täter und Opfer bewegen, in den Mittelpunkt stellte. Auf der Suche nach der Wahrheit versteht man beim Lesen am Ende den Täter, aber nicht die Tat. Nicht vorhersehbar war, ob von Schirach auch mit einem Roman seine fulminant begonnene literarische Karriere fortsetzen könnte. Aber schon „Der Fall Collini“ über einen politisch brisanten Mordprozess wurde zum internationalen Bestseller, den das Wall Street Journal zu den »10 Best Mysteries 2013« zählte. Ebenso erfolgreich wurde der 2013 veröffentlichte Roman „Tabu“, in dem ein Künstler und ein Anwalt versuchen, zu begreifen, dass Wirklichkeit und Wahrheit verschiedene Dinge sind. Um aktuelle juristische Fragestellungen geht es in der im August 2014 erschienenen Essaysammlung „Die Würde des Menschen ist antastbar“. Die Würde des Menschen ist unantastbar, sagt das Grundgesetz. Aber was heißt Würde? Wie sie angetastet wird, beschreibt von Schirach in den wie immer präzise und überzeugend formulierten, zwischen 2010 und 2013 für den SPIEGEL geschriebenen Essays. Sie erhalten ihre Dramatik dadurch, dass der Autor aufwühlende Taten dem rationalen Prozess der Rechtsfindung gegenüberstellt. Wie schon die Romane „Der Fall Collini“ 2011 und „Tabu“ 2013 stieg 2014 auch „Die Würde ist antastbar“ auf Platz 2 der SPIEGEL-Bestsellerliste ein und im Juni 2020 stand der Band „Trotzdem“, ein Gespräch zwischen Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie , auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. In „Du bist, wer du bist“, einem der darin enthaltenen Essays, schreibt von Schirach über seinen Großvater Baldur. Der für den Abtransport der jüdischen Menschen verantwortliche Gauleiter von Wien wurde 1946 bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen zu 20 Jahren Haft wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Der Autor war zwei Jahre alt, als sein Großvater 1966 aus dem Gefängnis Spandau entlassen wurde. Mit seinem ersten Theaterstück „Terror“ (UA 2015) gelang Ferdinand von Schirach dann auch noch ein fulminanter internationaler Bühnenerfolg. Das Stück wurde in 14 Sprachen übersetzt und beschäftigt seitdem in zahlreichen Inszenierungen das Publikum in Europa, Asien, Australien, Afrika, Nord- und Südamerika. Auf der Website https://terror.theater/ sind die Abstimmungsergebnisse aller Aufführungen des Stückes von 106 Theatern weltweit seit der Uraufführung dokumentiert. Das EURO-STUDIO Landgraf erhielt für seine Produktion „Terror“, die von 2017 bis 2019 tourte, den 1. INTHEGA-Preis 2017. Auch die Fernsehverfilmung (ARD/ORF/SRF 2016) erhielt Spitzen-Einschaltquoten und wurde im Anschluss rege diskutiert.
Pressestimmen
Packende Inszenierung
Ferdinand von Schirach hat in seinem Theaterstück „Gott“ sich des Kunststücks angenommen, ein Endlosthema auf eineinhalb Stunden zu komprimieren. Im vollen Stadttheater konnte man sich beim Gastspiel des Euro-Studios Landgraf von seinem Gelingen überzeugen.
FÜRTH Reinhard Kalb, Fürther Nachrichten, 22.3.2024
Bewegende Inszenierung
Christian Meyer als Gärtners Anwalt und alle anderen Darsteller glänzten mit Schauspielkunst auf höchstem Niveau, fühlte man sich doch den ganzen Abend nicht als Besucher eines Theaterstücks, sondern als Teilnehmer der öffentlichen Sitzung des Ethikrates. (…) Ungewöhnlich faszinierend ist dieses Stück des Regisseurs Miraz Bezar. (…) Tief bewegend erstklassig inszeniert. Chapeau!
ROSENHEIM Susanne Grun, Oberbayerisches Volksblatt, 20.3.2024
Im Kurtheater ging das brisante, glänzend dargebotene Schauspiel „Gott“ von Ferdinand von Schirach über die Bühne
Das Freudenstädter Publikum war aufgefordert, über eine Grundsatzfrage abzustimmen, wie schon im Dezember 2016 beim Schauspiel „Terror“ – ebenfalls aus der Feder von Ferdinand von Schirach. Damals wie heute zeichnete das EURO-STUDIO Landgraf für die Produktion verantwortlich und mit „Gott“ gelang ihm wieder ein großer Wurf. Das achtköpfige Ensemble unter der Regie von Miraz Bezar überzeugte voll und ganz. (…) Das ergriffene Publikum belohnte die Protagonisten mit viel Beifall für ihre glanzvolle Darbietung.
FREUDENSTADT Gerhard Keck, Schwarzwälder Bote, 16.3.2024
„Wem gehört unser Leben?“
Anhaltender Applaus vom Publikum: Die Schauspieler haben die schwierige Problematik vor einem minimalistischen Bühnenbild sehr authentisch rübergebracht.
WALSRODE Anke Wiese, Walsroder Zeitung, 12.3.2024
In der Produktion des Euro-Studios Landgraf (Regie: Miraz Bezar) ist das Theaterpublikum der Ethikrat. (…) Zu dem vorzüglichen Ensemble gehören auch Karin Boyd, Martin Molitor und der von den Bad Hersfelder Festspielen bekannte Wolfgang Seidenberg.
BAD HERSFELD Andreas Alt, Hersfelder Zeitung, 6.3.2024
Selten ist Theater so nah an den Menschen
Und doch ist es gleich die erste Szene, die am meisten zu Herzen geht: Die, in der Richard Gärtner (sehr gut gespielt von Ernst Wilhelm Lenik), alleine auf der Bühne steht und aus einem Karton das Lieblingskleid seiner Frau nimmt.
SCHWEINFURT Oliver Schikora, Schweinfurter Tagblatt, 5.3.2024
Bewegendes Stück
Das ist eine der Leistungen des Stücks, das Regisseur Miraz Bezar sehr gelungen für die Bühne adaptiert hat und das das Ensemble (…) überzeugend wiedergibt.
TÖNISVORST Stephanie Wickerath, Westdeutsche Zeitung, 31.10.2022
Die Inszenierung „Gott“ fesselt die Besucher
SYKE Dorit Schlemermeyer, Syker Kurier, 22.-23.10.2022
Es ist ein ungewöhnliches und faszinierendes Stück im Original wie auch in der Umsetzung durch den Regisseur Miraz Bezar. (…) Ein bewegender mentaler Abend, der ein tiefes Verständnis für das Thema Sterbehilfe ermöglichte und in dem Richard Gärtner einen markanten Schlusspunkt setzte, indem er die letzte Kiste seines Lebens in ein Regal mit Kisten stellte.
SYKE Detlef Voges, Kreiszeitung, 22.10.2022
Hervorragend werden alle Aspekte von den Darstellern widergespiegelt, aber lassen aufgewühlt und zerrissen zurück. (…)
Ein Theaterstück, das mit dem Fall des Vorhangs nicht vergessen ist.
WARBURG Verena Schäfers-Michels, Westfalen-Blatt, 20.10.2022
Es war eine gleichermaßen den Atem raubende wie spannende und spannungsreiche Angelegenheit. In einer geschlossenen Ensemble-Leistung gab es stets neue und andere provozierende Kontroversen zwischen den Vertretern und Vertreterinnen unterschiedlicher Gruppen, die hin und her schwanken ließen. (…) Selten war eine Pause so angetan, die Menschen derart angeregt diskutieren zu lassen.
CRAILSHEIM Hans-Peter König, Hohenloher Tagblatt, 19.10.2022
Eine echte Hauptrolle gibt es nicht in diesem beeindruckenden Theaterstück in der gut besuchten Stadthalle. Diese Rolle wird allein der Frage überlassen: Was ist das Richtige? (…) Im Publikum herrscht angespannte Stille, darunter ungewöhnlich viele junge Leute (…). Als Zuhörer fühlt man sich immer wieder hin und hergerissen: Selbstbestimmung über das eigene Leben und das Ende dessen oder den Schutz des Lebens und die Fürsorge für jemand, der Hilfe braucht? (…) Das Licht geht an in der Stadthalle. Eine Art Luftholen ist zu vernehmen.
BALINGEN Barbara Szymanski, Zollern-Alb-Kurier, 14.10.2022
Ferdinand von Schirach hat es mit „Gott“ wieder geschafft, das Publikum aus seiner Komfortzone im Theatersessel zu holen, es zu einer Entscheidung in unangenehmem Terrain zu zwingen. Die Zuschauer machten gerne mit und feierten die Truppe am Ende mit heftigem und langem Beifall. Ein gelungener Auftakt der neuen Spielzeit!
BAD KISSINGEN Gerhild Ahnert, Main-Post, 14.10.2022
Hervorragende Schauspieler zeigten die verschiedenen Argumentations-Linien zur Thematik auf und führten im Theater mit Engagement eine sehr ernsthafte und berührende Debatte.
VISP Kurt Schnidrig, literatur.rro.ch, 9.10.2022
Feedback von Veranstaltern:
Eine grandios inszenierte Darstellung mit hevorragenden und sehr authentischen Schauspielern zu einem ethisch schwierigen Thema.
Das Stück war rundum stark im Ausdruck und Präsenz. Viele Gäste haben im Anschluss – teilweise hitzig, teilweise verhalten – diskutiert. In der Woche nach dem Theaterstück sah ich den Fernsehfilm (mit bekannten Schauspielgrößen), aber das war kein Vergleich zum aktiven Theaterstück. Das Aktive, die Atmosphäre, die Aufforderung, Stellung zu nehmen (nach angemessenem Zeitraum nach der Pause). Das war in Summe so viel Kunst. Chapeau!
Swenja Angrick, Vorsitzende der kulturgemeinde der Stadt Borken (e. V.) zum Gastspiel am 2.11.2022
Auszüge aus Pressestimmen 2020
Die Frage von Leben und Tod
Ferdinand von Schirach greift in seinen Texten grundlegende ethische Fragen auf, indem er diese bis aufs äußerste zuspitzt und dadurch zur offenen Auseinandersetzung provoziert. In „Gott“ geht es um Sterbehilfe und somit um Leben und Tod.
Mit Gärtner beginnt das Stück. Er trägt bei seinem Auftritt eine Kiste. Die Kiste birgt Erinnerungen, darunter auch ein leichtes Sommerkleid seiner Frau, mit dem er noch im Halbdunkel der Bühne gefühlvoll tanzt.
Der Deutsche Ethikrat verhandelt auf der Bühne die Frage nach der Rechtmäßigkeit von Sterbehilfe und damit auch die nach dem individuellen Recht auf einen selbstbestimmten Tod.
Entlang dieser Argumentationslinien entwickelt sich eine mit großem Ernst und Engagement geführte Debatte. Im Publikum ist und bleibt es ungewohnt mäuschenstill, bis es darüber abstimmen soll, ob Richard Gärtner die geforderte Hilfe erhalten soll.
Eine tief bewegende Inszenierung mit großartigem Ensemble, die jeden zwingt, über die eigene Haltung zu dieser Frage von Leben und Tod nachzudenken.
TITISEE-NEUSTADT Erich Krieger, Badische Zeitung, 17.10.2020
Bewegendes Stück
Achtköpfiges Ensemble bewegte die Zuschauer mit einem leidenschaftlichem Diskurs: Wer bestimmt über mein Leben?
Ferdinand von Schirach ist Strafverteidiger. Aber nicht nur. Als Schriftsteller und Dramatiker hat er immer wieder die Bestseller-Listen angeführt. Sein aktuelles Stück greift das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur sogenannten geschäftsmäßigen Sterbehilfe auf.
Das Votum am Ende des Stücks zeigt die Ambivalenz des Themas: Womöglich gibt es nicht die eine richtige oder falsche Haltung. Sondern Pluralismus auch hier, Wertschätzung für andere Maßgaben und Umstände, echte Toleranz?
Ein eindrucksvoller Theaterabend, dessen Essenz sicher bei so manchem Zuschauer noch lange nachklingen dürfte.
Ein eindrucksvoller Theaterabend, dessen Essenz sicher bei so manchem Zuschauer noch lange nachklingen dürfte.
BAD OEYNHAUSEN GAP, Westfalen-Blatt, 28.09.2020
Brandaktuelles Thema
Am Ende gibt es jubelnden Applaus und stehende Ovationen – nicht nur für das engagiert angegangene Thema, sondern auch für die überzeugende Umsetzung durch das EURO-STUDIO Landgraf.
BAD OEYNHAUSEN Elke Niedringhaus-Haasper, Neue Westfälische Zeitung, 28.09.2020.
Zerrieben im Widerstreit von Experten
Hier fehlte alles, was ein Bühnenstück ausmacht: Leidenschaft und Dramatik, Humor, Tragik, Bühnenbild, Identifikationsfiguren. Also ein Flop im Lessingtheater? Nichts von dem. Das Werk „Gott – Wer entscheidet über unseren Tod?“ von Ferdinand von Schirach beeindruckte mit messerscharfer Prägnanz und kompromissloser Formenstrenge. Und das erzeugte eine Handlungsdichte, die die Zuschauer bis zum Schluss packte. (…) Und dann die Tragik der Hauptperson. Da leistet sich der so auf Objektivität achtende Autor, oder ist es die Regie, bewusst einen dramaturgischen, parteinehmenden Bruch: Plötzlich erscheint auf einer Leinwand das Bildnis der sterbenden Ehefrau. Der gequälte Mensch als Anfang und Ausgangspunkt des Falles. Eine aufwühlende Zäsur. (…)
Eine überzeugende schauspielerische Ensembleleistung. Langer dankbarer Beifall.
WOLFENBÜTTEL Rainer Sliepen, Braunschweiger Zeitung, 03.11.2020
ERNST WILHELM LENIK
Aus jeder Rolle, die er spielt, macht Ernst Lenik, der sein überragendes Handwerk an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München lernte, etwas Besonderes. Erste Engagements führten ihn nach Kiel, Zürich, Frankfurt, ans Staatstheater Stuttgart (unter Claus Peymann) sowie nach München und Berlin. In Aachen, wo er bis zu seinem Wechsel nach Stuttgart engagiert war, spielte er u. a. Titelrollen in Lessings… mehr
KLAUS MIKOLEIT
Nach den mit jeweils über 200 Vorstellungen sehr erfolgreichen EURO-STUDIO Landgraf-Produktionen „Der Zauberberg“ und „Buddenbrooks“ (2. INTHEGA-Preis 2009), in denen er als Hofrat Behrens bzw. Konsul Johann Buddenbrook glänzte sowie seiner Tournee mit Lionel Goldsteins Zwei-Personen-Stück „Halpern & Johnson“ (2014/15) freuen wir uns, dass Klaus Mikoleit in der kommenden Spielzeit erneut… mehr
KARIN BOYD
Auch wenn die gebürtige Berlinerin deutsch-amerikanischer Herkunft dem Publikum aus Fernsehproduktionen wie „Ein Fall für Zwei“, „Das Traumschiff“, „Polizeiruf 110“, „Tiefenrausch“, „Familiengeheimnisse“, „Nur eine kleine Affäre“ (GRIMME-Preis 1995) und vielen anderen mehr – vor allem aber als Tänzerin Juliette Martens in István Szabós OSCAR-prämiertem Film „Mephisto“ an der Seite von Klaus Maria Brandauer aus dem Jahr… mehr
CHRISTIAN MEYER
Bühnentalent zeigte der in Dresden geborene und ab 1992 bei Frankfurt am Main aufgewachsene Schauspieler bereits im zarten Alter von 13 Jahren im seinerzeit renommierten Schultheater der CWS Usingen unter Leitung des Autors und Theaterkenners Thomas Striebig – und später in lokalen Amateurtheater-Ensembles. Im Sommer 2004 gewann er bei einem Vorsprechen ein Stipendium an der ehemaligen Münchner… mehr
WOLFGANG SEIDENBERG
Der gebürtige Siegburger Wolfgang Seidenberg absolvierte seine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. In Wien hatte er auch seine ersten Theaterengagements, u. a. am Akademietheater, am Schauspielhaus und an der Kleinen Komödie. Unter der Intendanz von Peter Lotschak spielte er über zwölf Jahre bei den Bad Hersfelder Festspielen, u. a. die Titelrollen… mehr
MARTIN MOLITOR
Martin Molitor arbeitete lange in unterschiedlichsten Jobs im Ruhrgebiet, bevor er an verschiedenen Theatern zwischen Münster und Bonn engagiert war, v. a. immer wieder am Prinzregenttheater in Bochum. Nach seinem Umzug nach Berlin im Jahr 2000 spielte er in der Hauptstadt u. a. am Ballhaus Ost, am Theaterdiscounter, am Deutschen Theater, in den Sophiensaelen, am Hebbel am Ufer (HAU), an der… mehr
SUSANNE THEIL
Die zur Zeit in Stuttgart lebende Schauspielerin absolvierte ihre Ausbildung an der Freiburger Schauspielschule im E-Werk. Es folgte ein Festengagement am Sandkorn Theater Karlsruhe. Ab der Spielzeit 2010/2011 gehörte sie bei Intendant Manfred Langner zu den Stammschauspieler*innen an den Schauspielbühnen in Stuttgart: am Alten Schauspielhaus war sie u. a. zu sehen in Shakespeares „Othello“ und „Viel Lärm um nichts“… mehr