Archiv der Kategorie: Biografien

Felix Prader

Felix Prader, dessen Inszenierungen sich durch genaue und sensible Schauspielerführung auszeichnen, begann als Regieassistent am Theater am Neumarkt in seiner Heimatstadt Zürich. Von 1975 bis 1979 assistierte er Regie-Legenden wie Peter Stein, Klaus Michael Grüber und Robert Wilson an der Schaubühne in Berlin. Dort zeigte er ab 1977 auch eigene Regiearbeiten, u. a. „Familienszenen“ mit Texten von Robert Walser und „Die Aufrichtigen“ von Marivaux. Mit seiner Schaubühnen-Inszenierung von Javier Tomeos „Mütter und Söhne“ mit Udo Samel und Gerd Wameling wurde er 1991 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Weitere Arbeiten folgten an den wichtigsten deutschsprachigen Bühnen, u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Köln, im Theater im Turm in Frankfurt und am Residenztheater in München. Gastengagements führten ihn an viele internationale Bühnen, u. a. zu den Wiener Festwochen nach Basel und Genf, immer wieder an das Burgtheater Wien (ab 2016 lief dort mehrere Spielzeiten lang seine Inszenierung von Hermann Bahrs Komödie „Das Konzert“), in die USA, nach Frankreich an die Comédie Française und zum Festival d’Avignon sowie an das Spanische Centro Dramático de Aragón. 1995 inszenierte Prader die Deutschsprachige Erstaufführung von Yasmina Rezas „»Kunst«“ an der Schaubühne Berlin. Die viel beachtete Aufführung wurde ans Berliner Renaissance-Theater übernommen und seit 2002 über 50 Mal am Burgtheater in Wien gezeigt. Ab 2000 wurde Prader wiederholt zu Gast-Regien ans Renaissance-Theater in Berlin geladen. Hier inszenierte er 2001 und 2002 zwei Stücke von Yasmina Reza – „Drei Mal Leben“ als Deutschsprachige Erstaufführung und „Reise in den Winter“ – sowie Jean-Claude Grumbergs „Das Atelier“ und die Deutschsprachigen Erstaufführungen von zeitgenössischen Dramatikern wie Edward Albee, Michael Frayn und Michael Healey. Daneben verfasste Prader Übersetzungen und Theateradaptionen von Prosatexten, leitete in Frankreich Theater-Workshops, arbeitete bei den Salzburger Festspielen als Produktionsleiter mit Peter Stein und Luca Ronconi zusammen und unterrichtete u. a. an der französischen nationalen Schauspielschule in Straßburg sowie am Mozarteum in Salzburg. Seit 1985 lebt Prader in Paris.
Seine Renaissance-Theater-Inszenierung von Fabrice Roger-Lacans „Der Krawattenklub“ war von 2007 bis 2009 mit der Konzertdirektion Landgraf auf Tournee. Von 2012 bis 2015 lief seine hoch gelobte EURO-STUDIO-Produktion „Halpern & Johnson“ von Lionel Goldstein mit Klaus Mikoleit und Friedhelm Ptok. »Großes Theater« (H. Pöschl, Die Rheinpfalz, 24.1.2015).
Am Burgtheater Wien inszenierte er bereits mit großem Erfolg 2018 Ayad Akhtars „The Who and The What“ am Akademietheater.

Aktuelle Produktion: „The Who and the What“
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Sven Scheele

Sven Scheele wurde 1991 in Essen geboren. Kurz vor seinem Abitur gab er im Schultheater sein Schauspieldebüt als Proctor in „Hexenjagd“ von Arthur Miller. Hierbei arbeitete er mit Roland Riebeling vom Bochumer Schauspielhaus zusammen, der ihm empfahl, Schauspiel zu studieren. Dieser Zufall und der Einfluss seines Großvaters, der selbst Künstler war und ihn sehr ermutigte, entfachten seine Liebe für die Kunst, so dass er sich auf den Weg nach Berlin machte. Dort studierte er an der Universität der Künste Schauspiel. Direkt im Anschluss war er während Claus Peymanns Intendanz fest am Berliner Ensemble angestellt und spielte an der Seite gestandener und junger Schauspieler in zwölf Stücken mit. Seine erste Premiere dort war Schillers „Räuber“, inszeniert von Leander Haußmann. Während seines Studiums spielte er diverse Hauptrollen in einigen Studentenfilmen und verlieh seine Stimme oft als Sprecher für Zeichentrickfilme und Hörspiele. Für die Komödie am Kurfürstendamm war er als Jim O’Connor in „Die Glasmenagerie“ (Regie: Katharina Thalbach) auf Tournee unterwegs.

Aktuelle Produktion: „The Who and the What“
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