Die Opferung von Gorge Mastromas

Plakat Mastromas 2015

EURO-STUDIO Landgraf
Die Opferung von Gorge Mastromas
Schauspiel von Dennis Kelly

Wiederholungstournee
ca. 05.04.2018 – 30.04.2018

Regie: Peter Lotschak
Bühnenbild: Rolf Spahn
Kostüme: Claudia Kuhr
Mit Julian Mehne, Jörg Seyer,  Marsha Zimmermann,
Markus Knüfken, Christian Meyer

Autor Dennis Kelly
„Ich möchte starke Emotionen erzeugen. Ich finde, Theater ist am besten, wenn es emotional ist. Ich mag es, wenn Theater mich zum Denken anregt, aber ich möchte auch berührt werden. Wenn ich die Wahl habe zwischen Intellekt und Emotion, so entscheide ich mich für die Emotion.“
Dennis Kelly in einem Interview mit Brigitte Auer zu seinem Stück „Waisen“ an der Berliner Vagantenbühne.

Mastromas 1_Julian Mehne © Juergen Frahm Mastromas 2_Julian Mehne © Juergen Frahm Mastromas 3_Julian Mehne, Marsha Zimmermann © Juergen Frahm

Inhalt
In seiner dramaturgisch virtuos konstruierten, sich rasant entwickelnden Geschichte eines Aufsteigers stellt der vielfach ausgezeichnete Autor Dennis Kelly, der 2009 bei der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Theaterheute zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt wurde, die unbequeme Frage nach ethischen Wertmaßstäben.

Mastromas 4_Julian Mehne, Joerg Seyer © Juergen Frahm Mastromas 5_Marsha Zimmermann © Juergen Frahm Mastromas 6_Julian Mehne © Juergen Frahm

Gorge [ausgesprochen wie engl. George] bemüht sich in seiner Jugend, loyal zu sein und moralisch korrekt zu handeln. Belohnt wird er dafür nicht! Im Gegenteil. In der sozialen Rangordnung wie auf der Beliebtheitsskala findet er sich irgendwo im oberen Drittel der unteren Hälfte. Am Ende seines Lebens steht Gorge als einer der profitorientiertesten Global Player an der Spitze der Macht.

Mastromas 7_Joerg Seyer, Julian Mehne, Marsha Zimmermann, Markus Knuefken, Christian Meyer © Juergen Frahm Mastromas 8_Julian Mehne, Marsha Zimmermann © Juergen Frahm Mastromas 9_Marsha Zimmermann, Markus Knuefken, Julian Mehne, Joerg Seyer © Juergen Frahm

Wie kommt es dazu?
Anfang 30 steht Gorge am Scheideweg: Will er in Zukunft zu den Verlierern oder zu den Gewinnern zählen? Eine knallharte Geschäftsfrau verrät ihm die drei Goldenen Regeln, mit denen man Karriere macht:

1. Wenn du etwas willst, nimm es dir.
2. Um dir alles zu nehmen, brauchst du nichts weiter als zu lügen.
3. Rechne immer damit aufzufliegen und bereue nichts, niemals, nie.

Mastromas 10_Markus Knuefken © Juergen Frahm Mastromas 11_Christian Meyer, Julian Mehne © Juergen Frahm Mastromas 12_ Julian Mehne © Juergen Frahm

Welche Opfer Gorge auf dem Weg nach ganz oben (und über Leichen) bringen muss – davon erzählt Kellys raffiniert gebautes Stück mit dem alttestamentarisch anmutenden Titel. Auf den ersten Blick kommt es komödienleicht daher, erörtert aber wie nebenbei Themen von aktueller und sozialer Sprengkraft – nur um die unvermeidlichen Konflikte am Ende dafür umso bühnenwirksamer und schockierender zuzuspitzen.

Ein Theaterabend, so aufregend wie eine gute Kriminalgeschichte, so ausgefeilt wie ein Psychodrama und so spritzig-funkelnd wie eine böse Komödie.

Der Autor Dennis Kelly
Er wurde ausgezeichnet mit dem Laurence Olivier Award, dem Evening Standard Award, dem TMA Theatre Award, dem London Theatre Award, er schaffte den Sprung an den Broadway und kassierte auch dort Preise, z. B. den amerikanischen Theater-Oscar Tony oder den Critic’s Circle Theatre Award – hört sich so an, als hätte der 1968 in London als drittes von fünf Kindern eines Busschaffners geborene, mittlerweile hoch gehandelte Theater-, TV-, Hörfunk- und Musicalautor Dennis Kelly eine Bilderbuchkarriere gemacht.
Das Gegenteil ist der Fall.
Zum Theater kommt er eher zufällig. Mit 16 schmeißt er die Schule und ist zwölf Jahre lang in geist-tötenden Jobs beschäftigt. Der einzige Lichtblick: Einmal pro Woche spielt er in einer Laientheatergruppe (am Barnet Drama Centre), zu der ihn ein Freund mitnimmt. Dort lernt Kelly ein Leben kennen, das mehr bereit hält als von-der-Hand-in-den-Mund-Jobs. Er verschlingt nicht nur die Theaterstücke, in denen er mitspielt, sondern alle Texte, die er bekommen kann. Im Theater findet er eine neue Heimat. Und bald weiß er: Schreiben, das will er auch. Da er nie gelernt hat, seine Gedanken auszudrücken, geht er zur Abendschule, absolviert ein Drama & Theatre Arts Studium am Londoner Goldsmiths College. Seine ersten Schreibversuche sind für den Papierkorb, aber schon „Schutt“, sein erstes – wie er es nennt – Profistück, das er 2002 im Rahmen des Programms für junge Autoren des National Theatre Studio schreibt, schlägt ein wie eine Bombe. Die britischen Kritiker feiern das Stück des 34-jährigen Autors als eines der besten Dramen des Jahres. Knapp ein Jahr später folgt bereits die deutschsprachige Erstaufführung, immerhin an der Studiobühne des Burgtheaters Wien.
Schon für sein nächstes Stück, „Osama der Held“, bekommt er 2006 den ersten seiner inzwischen zahlreichen Theaterpreise – es ist der für junge Dramatiker enorm wichtige Meyer-Whitworth Award – bedeutungsvoll nicht nur, weil er mit 10.000 £ dotiert ist, sondern weil er von einer hoch besetzten Jury verliehen wird.
Noch im selben Jahr wird das auch im Deutschen Theater Berlin gespielte Stück „Nach dem Ende“ im Rahmen des Edinburgh Festivals uraufgeführt. 2007 wird Kelly mit „Liebe und Geld“, einer vom Ende zum Anfang erzählten Liebesgeschichte, für den Olivier Award, den englischen Theater-Oscar nominiert, doch den Preis schnappt ihm ein anderer weg. Lange muss er dieser entgangenen Chance aber nicht nachtrauern – denn ein Jahr später erhält er durch den John Whiting Award für „Kindersorgen“ den Ritterschlag als Schriftsteller und reiht sich in die Liste der Preisträger ein, die wie Tom Stoppard, Edward Bond, Howard Brenton oder Peter Nichols zur englischen Autorenelite gehören. Schon auf die Shortlist zu kommen, ist eine sensationelle Auszeichnung.
Für sein auch im deutschen Sprachraum vielgespieltes Stück „Waisen“, 2009 beim Edinburgh Festival uraufgeführt, wird er nicht nur mit dem Herald Angel und mit dem Edinburgh Fringe Festival Award ausgezeichnet, sondern in der Kritikerumfrage des Fachmagazins Theaterheute zum Besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt.
Auch als Hörspielautor hat Kelly Erfolg: „The Colony“ – 2004 beim Prix Europa als Bestes Europäisches Hörspiel ausgezeichnet – wird 2006 vom WDR produziert.
Ungläubig reagiert Kelly auf die Anfrage der Royal Shakespeare Company, Roald Dahls Kultroman „Matilda“ über das gleichnamige Wunderkind für ein Musical zu adaptieren. Für das Projekt begeistert er sich aber, als er erfährt, dass der Comedian Tim Minchin Komponist und Liedtexter sein wird. Die Uraufführung von „Matilda“ in Stratford-upon-Avon wird ein Triumph, der sich in London, am Broadway und inzwischen auch in Australien fortsetzt. Und es regnet Preise – insgesamt phänomenale 47 Awards. Erstmals bekommt ein Werk sieben Olivier Awards. Dafür erhält „Matilda“ 2013 einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.
Bis er als Co-Autor mit der seit 2006 laufenden, 2009 als Beste TV-Comedy ausgezeichneten Produktion „Pulling“ den Gegenbeweis antritt, hätte wohl niemand vermutet, dass Kelly auch komische Texte schreiben kann. Die Sitcom, die schon 2007 für den dem US-amerikanischen Emmy entsprechenden BAFTA TV-Award nominiert wurde, gewinnt 2009 auch noch den South-Bank-Preis.
Für Kelly, der wie jeder britische Autor zu Beginn seiner Autorenlaufbahn davon träumt, einmal am Londoner Royal Court Theatre aufgeführt zu werden, ist dieser Traum mit „Die Opferung von Gorge Mastromas“ 2013 in Erfüllung gegangen.

Pressestimmen 

„Die Opferung des Gorge Mastromas“ ist ein Werk, das hinter den schönen Schein des Reichtums blickt und schonungslos die innere Leere der Gierigen aufdeckt. Unter Peter Lotschaks Regie lässt die bestens aufeinander eingespielte und mit Herzblut agierende Darstellerriege eine (…) Szenerie entstehen, die nachdenklich stimmt (…). (…) Die Regie (…) gibt den Zuschauern damit etwas zum Nachdenken nach Hause – über ein Leben voller Gier, Lüge und Manipulation.
Johann Frischholz, Amberger Zeitung/Oberpfalznetz, 13.10.2015.

Die fünf Schauspieler (…) schaffen es so geschickt und reibungslos die Charaktere zu wechseln, dass man das Gefühl bekommt, eine große Schauspielertruppe hätte hinter der Bühne auf ihren Einsatz gewartet. Der wahrscheinlich augwendigste Charakter ist der von Gorge Mastromas, gespielt von Julian Mehne. Er schafft es von einem unscheinbaren Bürger zu einem gefühlskalten (…) Geldhai zu mutieren. Beide Rollen spielt er so überzeugend, dass man ihn sich (…) gar nicht mehr anders vorstellen kann. (…) Die Inszenierung war kurzweilig, unterhaltsam und zugleich kritisch und nachdenklich stimmend.
Martin Hannig, Badische Zeitung, 19.11.2015.

Das Stück ist eine Versuchsanordnung, die Regisseur Peter Lotschak als minimalistisch reduziertes Figurendrama für fünf Schauspieler inszeniert hat. (…) Der (…) Abend über einen Aufsteiger, der für Karriere, Geld und Sex über Leichen geht, kam beim Publikum gut an. (…) Kelly (…) trifft einen Nerv der Zeit.
Armgard Seegers, Hamburger Abendblatt/Bergedorfer Zeitung, 23.1.2016.

Das EURO-STUDIO Landgraf als Produzent hat ein ideales Ensemble zusammengestellt. Julian Mehne wandelt sich überzeugend vom verklemmten Verlierer zum skrupellosen Monster. (…) Wer nicht im Theater gesessen ist, hat eine hervorragende Vorstellung verpasst.
Prisca Rotzler-Köhli, Berner Zeitung, 23.11.2015.

Das Publikum spendete langen Applaus für Ensembleleistung und Regiekonzept.
Rainer Sliepen, Braunschweiger Zeitung, 15.10.2015.

Anspruchvolles, aufrüttelndes Theater
Hoch emotional, so genial wie zutiefst abstoßend vollzog sich vor den Augen des faszinierten Publikums die dramatische innere Wandlung eines Menschen. (…) Vor reduziertem Bühnenbild, ausdrucksstarkem Lichtkonzept (Rolf Spahn) und in teils mehreren Rollen agieren hervorragende und bekannte Schauspieler.
Felicitas Gloyer, Flensburger Tageblatt, 7.11.2015.

Hochspannung
Schauspiel, das (…) unter die Haut geht und fasziniert. (…) Minimalismus ist das Erfolgsrezept der Inszenierung: mit wenigen Mitteln wird maximale Wirkung erzielt. (…) Der vorzügliche Julian Mehne spielt den ‚unmoralischen Übermenschen’ als sanften, fast scheuen Unhold (…). Sehr starke Szenen hat auch Marsha Zimmermann als Ehefrau Luisa.
Christoph A. Brandner, Fuldaer Zeitung, 20.11.2015.

Mit schwarzem, englischen Humor schafft es Autor Dennis Kelly, dem Neoliberalismus einen Spiegel vorzuhalten. Regisseur Peter Lotschak gelang es, diese Stimmung perfekt (.) zu erwecken. Mit Erzähler Jörg Seyer fand er einen Schauspieler, dem die Besucher über mehr als zwei Stunden an den Lippen hingen.
jol, Gelnhäuser Neue Zeitung, 29.10.2015.

Julian Mehne gelingt mit der Darstellung des Gorge die charakterliche Wandlung vom Nobody und Jedermann zum eiskalten Wrack (…). (…) Wunderbar: Marsha Zimmermann in den Rollen einer habgierigen Geschäftspartnerin und der verzweifelten Geliebten (…). Jörg Seyer (…) glänzt in der Rolle des Chefs (…). (…) Dem hohen Anspruch des Dramas (…), hervorragend inszeniert von Regisseur Peter Lotschak, werden die Darsteller mit ihrer schauspielerischen Leistung gerecht.
(kwo), Gelnhäuser Tageblatt, 28.10.2015.

Das war eine starke Premiere
Julian Mehne: eindringlich und überzeugend (…) Herausragend Marsha Zimmermann (…) Regisseur Peter Lotschak, sein hervorragender Bühnenbildner und Lichtgestalter Rolf Spahn und sein intensives Schauspielerquintett fanden den passenden Ton für Kellys (…) prägnant formulierten Text. Ein starkes Stück! Eine nachwirkende Inszenierung!
Karin Hartmann, Holsteinischer Kurier, 6.11.2015.

Ein starkes Stück Theater
„Die Opferung von Gorge Mastromas“ packt das Publikum.
Rainhard Bamming, Ibbenbürener Volkszeitung, 23.10.2015.

Vom Publikum gab es tosenden Applaus für die Aufführung
Gorge, brillant gespielt von Julian Mehne, ist ein Jedermann ohne besondere Eigenschaften (…).
(…) Es ist eine fordernde Geschichte, die Kelly geschrieben hat. Fordernd für die Zuschauer, fordernd für die Schauspieler, denen es aber zu jedem Zeitpunkt gelang, der Vorlage gerecht zu werden. (…)ihren Reiz bezieht die Inszenierung aus der kontinuierlichen Steigerung der Spannung, aus den wechselnden Erzählperspektiven und aus den immer intensiver werdenden Dialogen. (…)„Theater ist am besten, wenn es emotional ist“, hat Dennis Kelly in einem Interview geäußert. Das Landgraf-Ensemble hat den Autoren verstanden und mit der Aufführung (…) ein Glanzlicht in der Theatersaison hell erstrahlen lassen.
Thomas Püttner, Der Westen,. 25.10.2015.

Hoch emotional und spannend bis zum Schluss
Melanie Pollinger, Main-Echo, 27.11.2015.

Viel Applaus (…) für die gute schauspielerische Leistung.
Rolf Graff, Mindener Tageblatt, 21.10.2015.

Anspruchsvolle Unterhaltung. Lang anhaltender Applaus
Die Inszenierung [entfaltete] (…) einen Sog der Spannung, was nicht zuletzt an dem sehr engagiert aufspielenden Ensemble lag.
Burkhard Battran, Neue Westfälisch, 12.11.2015.

Die Inszenierung von Peter Lotschak hinterließ Eindruck und die Zuschauer bedankten sich mit minutenlangem Beifall.
Franziska Felsch, Stader Tageblatt, 13.11.2015.

Julian Mehne macht sich das Wesen des Gorge Mastromas glaubwürdig zu Eigen und legte seine ganze emotionale Kraft in die Rolle. Marsha Zimmermann brillierte mit großer Bühnenpräsenz.
Marius Thöne, Warburger Zeitung, 12.11.2015

Im Sog der geballten Emotionen
Gutes Theater ist rar geworden. Und so schätzt sich das Publikum (…) glücklich, derart seltene Perlen zu erleben, wie „Die Opferung von Mastromas“. Dank der Regieeinfälle von Peter Lotschak und des großartigen (…) Ensembles brillierte Dennis Kellys Schauspiel mit dramatischer Spannung, deren eingetupfte komödiantische Leichtigkeit bisweilen aufatmen ließ, dabei gleichzeitig die Aufmerksamkeit schürte.
Julia Eiden, Westfälische Rundschau, 29.11.2015.

Der Machiavelli für unsere Zeit
Nur selten gelingt es im Theater oder im Film, ökonomische Mechanismen wirklich überzeugend in Szene zu setzen. Dennis Kelly schafft das. Die Art wie er hier die Atmosphäre eines Haifischbeckens und die Vorgänge um eine ‚feindliche Übernahme’ vor dem Publikum entwickelt, ist spannend wie ein Thriller und braucht sich auch vor Meisterleistungen wie Oliver Stones „Wall Street“ nicht zu verstecken. Wie Jörg Seyer den verzweifelten Chef und Marsha Zimmermann die eiskalte Finazjongleurin spielen, ist eine Klasse für sich. (…)
Die Inszenierung (…) unterstreicht den Laborcharakter des Stücks sehr geschickt durch das (…) Bühnenbild. (…) Zum Gelingen trägt auch das gute Darstellerquintett bei – Julian Mehne ist (…) überaus überzeugend. (…) So ist das Stück, das den Machiavellismus des modernen Turbo-Kapitalismus so eindrucksvoll seziert, schlicht eine Wucht.
Holger Pöschl, Die Rheinpfalz, 17.10.2015.

Emotionales Stück
Geld regiert die Welt. Diese banale Wahrheit ist heute aktueller denn je. Nicht von ungefähr gingen den Zuschauern (…) die Nachrichten der letzten Wochen durch den Kopf: Korruptionsskandal bei der Fifa, Abgasaffäre bei VW. Kelly zeigt am Beispiel einer privaten Geschichte den Zustand der heutigen Gesellschaft und macht so das Private poiltisch. (…)
Fünf großartige Schauspieler agieren vor einer Wand aus Leuchtstoffröhren (…) Weil Jörg Seyer, Julian Mehne, Markus Knüfken, Christian Meyer und Marsha Zimmermann in jeder der verschiedenen Rollen, die sie auf den wechselnden Ebenen des Spiels übernehmen, ihre ganze emotionale Kraft einsetzen, das seelische Wesen der Figur zu ihrem eigenen machen, entwickelt sich eine kreative Kommunikation zwischen den Schauspielern und dem Publikum. Am Ende gibt es einen Moment erschütterter Stille, bevor der lang anhaltende Applaus einsetzt.
Elisabeth Tondera, Neue Osnabrücker Zeitung, 14.10.2015

Unter Peter Lotschaks Regie lässt die bestens aufeinander eingespielte und mit Herzblut agierende Darstellerriege eine (…) Szenerie entstehen, die nachdenklich stimmt und auch dem Zitat aus dem Matthäus-Evangelium ‚Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?’ (…) eine beängstigende Aktualität gibt.
Johann Frischholz, Amberger Zeitung/Oberpfalznetz.de, 13.10.2015

Ein Theaterstück mit starker Sogwirkung
Die Aufführung verdichtet sich zu einem beklemmenden Blick in den Abgrund. (…)
Dennis Kelly hat den Stoff des „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal moralisch entschlackt und in die Gegenwart katapultiert. (…) Ohne moralisch den Zeigefinger zu heben, formuliert Kellys Stück alte Menschheitsfragen neu. Es geißelt die Auswüchse des Spätkapitalismus, erinnert aber auch eindrücklich daran, dass sich menschliche Wärme, Liebe und Glück nicht kaufen lassen. (…)
Gorge (…) ist Anfang 30, als er dem Rat einer knallharten, von Zimmermann wunderbar in Szene gesetzten Geschäftsfrau folgt, die ihm die goldenen Regeln der wahren Haie im Geschäftsleben verrät. Das szenische Spiel (…) entwickelt eine immer stärkere Sogwirkung, der sich das Publikum nicht entziehen kann.
Jürgen Haberer, Lahrer Anzeiger, 10.10.2015

Klug inszeniert
„Die Opferung von Gorge Mastromas“ beeindruckt die Zuschauer
(…) Das Stück entwickelt (…) immer mehr Brisanz und Tiefgang, es fesselt und hinterlässt ein nachdenkliches, aber auch beeindrucktes Publikum.
Jürgen Haberer, Lahrer Zeitung, 10.10.2015

Nun könnte man der „Opferung“ einen tiefenpsychologischen Habitus verleihen, die Sinnhaftigkeit menschlicher Handlungen und Entscheidungen hinterfragen (…). Das musste jeder der Zuschauer mit sich selber ausmachen – und das war der Sinn und Zweck des Stückes, das hier durch hervorragende Schauspieler zum echten Psychothriller mutierte (…)
Alle Schauspieler agierten mit großer Überzeugungskraft, Julian Mehne schnörkellos als Mastromas.
(…) Konzentration verlangten die raffiniert wechselnden, multiperspektivischen Stilmittel dramatischer und erzählerischer Szenen, wenn auch einige humorvolle Passagen für Entspannung im Publikum sorgten.
Christina Röttenbacher, Mittelbayerische Zeitung, 10.10.2015

Ist Karriere nur zu haben, wenn man Moral über Bord wirft? Es scheint so zu sein in diesem Stück, in dem der von Julian Mehne mit großer Wandelbarkeit und Intensität gespielte Gorge Mastromas sich in der Mitte seines Lebens entscheidet, zur Siegerseite gehören zu wollen. (…)
Großer Applaus für eine insgesamt überzeugende Inszenierung.
Juliana Eiland-Jung, Badische Zeitung, 9.10.2015

Pressestimmen zum Stück

Das beste Stück des Jahres – Dennis Kelly zeigt sich wieder als Meister der dramatischen Konstruktion. Mit komödiantischer Leichtigkeit legt er eine Schlinge um den Hals des Zuschauers und zieht langsam zu.
Stefan Keim, Die Welt, 13.09.2012

Dennis Kelly schickt den Theaterabend mit einer raffinierten Konstruktion und einer grotesken Entwicklung in eine andere Richtung, und das ist die Qualität des Textes.
Johannes Breckner, Darmstädter Echo, 14.09.2012

Kelly steht für ein Theater der Dringlichkeit wie kein anderer zeitgenössischer Autor. Seine Stücke sind tiefe Blicke in die Abgründe menschlicher Seelen.
Karin Fischer, Deutschlandfunk, 13.05.2012