Sie sagt. Er sagt.

EURO-STUDIO Landgraf
SIE SAGT. ER SAGT.
Justizdrama von Ferdinand von Schirach

ca. 1. November – 10. Dezember 2025

Mit Tjadke Biallowons (Katharina Schlüter), Christian Meyer (Rechtsanwalt Biegler), Wolfgang Seidenberg (Dr. Christian Thiede), Kathrin Hanak (Rechtsanwältin Breslau), Karin Boyd (Vorsitzende Richterin), Maja Müller (Oberstaatsanwältin Heise), Andrea Julia Roháč (Pia Altstedt/ Frauke Reuther), Iris Boss (Valerie Maiburg/ Maria Laux-Frohnau, Rechtsmedizinerin), Christian A. Hoelzke (Paul Marotzka, Taxifahrer)

11 Mitwirkende

Regie: Martin Schulze
Ausstattung: Ariane Scherpf

Inhalt
Der zum internationalen Bestsellerautor empor gestiegene ehemalige Strafverteidiger Ferdinand von Schirach stellt nach „TERROR“ und „GOTT“ in seinem neuen packenden Justizdrama „Sie sagt. Er sagt.“ mit analytischer Schärfe erneut ein moralisch komplexes, die Standpunkte spaltendes Thema zur Diskussion.

Seit den Enthüllungen über Vergewaltigungsopfer im Rahmen der MeToo-Bewegung im Jahr 2017 hat kaum ein anderes Verbrechen weltweit eine ähnlich emotionale Reaktion hervorgerufen wie die sexuelle Nötigung.

Großes überregionales Öffentlichkeits- und Medieninteresse erregt der Strafprozess in „Sie sagt. Er sagt.“, bei dem der Vorwurf einer mutmaßlichen Vergewaltigung verhandelt wird. Wird das Urteil, weil es keine Zeugen gibt und Aussage gegen Aussage steht, dem Grundsatz »In dubio pro reo« – im Zweifel für den Angeklagten – folgen?

Die durch ihre hohen Einschaltquoten berühmte TV-Moderatorin Katharina Schlüter beschuldigt den Unternehmer Christian Thiede, sie vergewaltigt zu haben.

Die beiden, die sich nun als feindliche Parteien vor Gericht gegenüberstehen, hatten sich in ihrer Talkshow kennen gelernt. Einen Monat nach dieser Begegnung hatte er die Initiative ergriffen und sich mit ihr verabredet. Beide verliebten sich ineinander. Ihre heimliche Affäre, die genau vier Jahre andauerte, beendeten sie wegen ihrer jeweiligen Familien. Trotzdem reichten beide Ehepartner die Scheidung ein.

Sie sagt, dass Christian Thiede die Liebe ihres Lebens war. Sie sagt, dass sie die Trennung gemeinsam beschlossen haben. Sie sagt, dass sie am 14. August bei dem zufälligen Wiedersehen in seine Wohnung gingen. Sie sagt, dass sie sich küssten. Sie sagt, dass sie dann ins Schlafzimmer gingen. Sie sagt, dass sie nach dem anfänglich einvernehmlichen Sex, trotz ihrer wiederholten Bitte aufzuhören, vergewaltigt wurde. Drei Tage später zeigte sie Herrn Thiede an.

Er sagt, dass auch für ihn Katharina die Liebe seines Lebens war. Er sagt, dass die Trennung kein gemeinsamer Entschluss war, sondern dass er die Beziehung beendet hat. Er sagt, dass sie sich bei dem zufälligen Treffen am 14. August in seiner Wohnung küssten. Er sagt, dass sie nicht ins Schlafzimmer gingen, sondern auf dem Sofa blieben. Er sagt, dass sie zu keinem Zeitpunkt klar und deutlich NEIN zu irgendeiner Handlung gesagt hat. Er sagt, dass er sie nicht vergewaltigt hat.

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Aus dem Stand zum TV-Film und Bestseller
Der auf dem Theaterstück basierende, eine ungeheure Sprengkraft entfaltende TV-Film „Sie sagt. Er sagt.“, wurde vom ZDF am 26.2. 2024 als Fernsehfilm der Woche im ZDF erstmals ausgestrahlt. Regie führte Matti Geschonneck.

Nach der Information des Branchenportals DWDL sahen sich 4,59 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den Fernsehfilm am Ausstrahlungstag an und machten das ZDF zum Tagessieger bei den Einschaltquoten. Davon gehörten durchschnittlich 8,6 Prozent Marktanteil zu der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.

Im Anschluss an den TV- Film ging die ausgestrahlte SPIEGEL TV-Dokumentation der Frage nach: „Wie entsteht Wahrheit im Gerichtssaal?“ Im Film von Sandra Hardinghaus und Gerit Jörn-Andres geht esum die interessante Frage, wie Richterinnen und Richter – trotz subjektiver Meinungen und anderer „weicher Faktoren“ – zu ihren Urteilen gelangen. Hier schalteten noch 3,19 Millionen ein (Marktanteil: 14,4 Prozent).

Produzent Oliver Berben über „Sie sagt. Er sagt.“: Ich wollte diesen Film machen, weil es in unserer Gesellschaft unzählige Fälle und Themen gibt, die vor einem Gericht eben nicht eindeutig und endgültig zu klären sind, für die Betroffenen aber durchaus Leben zerstörend sein können. Wir wünschen uns zwar Erlösung durch ein Gericht, doch die gibt es eben nicht immer.
Zitiert nach Michael Schacht, BILD, 26.2.2024. Abgerufen am 20.4.2024.

Auch die Buchausgabe, erschienen im btb Verlag am 28.2.2024, startete höchst erfolgreich und platzierte sich aus dem Stand auf der SPIEGEL-Bestseller-Liste „Taschenbuch“. Trotz der hohen 1. Auflage musste der Text schon bald für eine zweite Auflage nachgedruckt werden.
Seit dem 13.3.2024. gibt es den Text in der Besetzung der ZDF-Verfilmung auch als Filmhörspiel.

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Pressestimmen
zum Film

»Der Film zeigt, wie ungeheuer kompliziert das Richtige zu tun in Wirklichkeit ist. Wie lässt sich der Vorwurf der Vergewaltigung gerecht erfassen? Wie kann man über ihn fair urteilen? Was passiert, wenn Richter vor dem Problem ‚Aussage gegen Aussage‘ stehen? Was soll man denken, wenn, nach Ausschöpfung aller Beweismittel, doch nur übrigbleibt: ‚Sie sagt. Er sagt‘?«, so Autor Ferdinand von Schirach über den Film. (Quelle: Kiepenheuer Medien)

Biografien

Meyer, Christian_3_c_Sarah StockCHRISTIAN MEYER
Bühnentalent zeigte der in Dresden geborene und ab 1992 bei Frankfurt am Main aufgewachsene Schauspieler bereits im zarten Alter von 13 Jahren im seinerzeit renommierten Schultheater der CWS Usingen unter Leitung des Autors und Theaterkenners Thomas Striebig – und später in lokalen Amateurtheater-Ensembles. Im Sommer 2004 gewann er bei einem Vorsprechen… mehr

Seidenberg, Wolfgang_2024_c_Fabian SteppanWOLFGANG SEIDENBERG
Der gebürtige Siegburger Wolfgang Seidenberg absolvierte seine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. In Wien hatte er auch seine ersten Theaterengagements, u. a. am Akademietheater, am Schauspielhaus und an der Kleinen Komödie. Unter der Intendanz von Peter Lotschak spielte er über zwölf Jahre bei den Bad Hersfelder Festspielen, u. a. die Titelrollen… mehr

Portrait Karin Boyd©Henry HusenKARIN BOYD
Auch wenn die gebürtige Berlinerin deutsch-amerikanischer Herkunft dem Publikum aus Fernsehproduktionen wie „Ein Fall für Zwei“, „Das Traumschiff“, „Polizeiruf 110“, „Tiefenrausch“, „Familiengeheimnisse“, „Nur eine kleine Affäre“ (GRIMME-Preis 1995) und vielen anderen mehr – vor allem aber als Tänzerin Juliette Martens in István Szabós OSCAR-prämiertem Film.. mehr

Portraet_Maja Mueller_c_Alan OvaskaMAJA MÜLLER
Die Schauspielerin Maja Müller studierte an der Essener Folkwang Universität der Künste und spielte währenddessen am Schauspielhaus Düsseldorf in der Offenbach-Operette „La Périchole“ und Ibsens „Stützen der Gesellschaft“. Nach dem Diplom folgten Festengagements am Theater Baden-Baden und am Stadttheater Pforzheim. Seit 2008 ist sie freischaffend tätig und… mehr

Boss, Iris_c_Gregory B. WaldisIRIS BOSS
Die gebürtige Schweizerin absolvierte ihr Schauspielstudium von 1999 bis 2003 an der Universität der Künste in Berlin. 2001 und 2002 wurde Iris Boss mit Stipendien für den Schauspielnachwuchs von Migros und der Ernst Göhner Stiftung ausgezeichnet. Ihr erstes Festengagement führte sie ans Junge Theater Göttingen. 2004 folgten Gastrollen an den Sophiensaelen Berlin… mehr