EURO-STUDIO Landgraf
HEILIG ABEND
Schauspiel von Daniel Kehlmann
(Autor von „Die Vermessung der Welt“, Preisträger der Frank-Schirrmacher-Stiftung 2018)
Ausgezeichnet mit dem 2. INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN 2019
ca. 05.12.2019 – 18.12.2019
ca. 10.01.2020 – 30.01.2020
Mit Jacqueline Macaulay, Wanja Mues
Regie: Jakob Fedler
Ausstattung: Dorien Thomsen
Februar 2017 – Umjubelte Uraufführung im Theater in der Josefstadt Wien
UK-Premiere: 19. Oktober 2017, Theatre Royal, Bath (unter dem Titel „Christmas Eve“)
Deutsche Erstaufführung: 26. Januar 2018, am Residenztheater München
Aktueller Stoff
Ein Stück mit Erfolgspotential auch für deutsche Bühnen. Ähnlich wie Schirachs „Terror“.
Denn an Aktualität, so ist zu befürchten, wird es beiden Stücken in absehbarer Zeit nicht mangeln.
Claus Heinrich, SWR2, Kultur Info, 03.02.2017
In Kehlmanns politisch brennend aktuellem, eine diffuse Beunruhigung auslösendem Stück gibt es in nicht einer einzigen Minute das im Titel suggerierte besinnliche Friedensfest.
Inhalt
Es ist der 24. Dezember, halb elf Uhr abends. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Nur genau 90 Minuten hat er Zeit, der Verhörspezialist Thomas, um von einer Frau namens Judith zu erfahren, ob sie tatsächlich, wie er vermutet, um Mitternacht einen – gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Peter geplanten – terroristischen Anschlag verüben will. Sie wurde auf dem Weg zu ihren Eltern aus einem Taxi geholt und zur Polizeistation gebracht. Thomas weiß offensichtlich nicht nur theoretisch alles über sie, ihre Arbeit und ihre gescheiterte Ehe, sondern auch praktisch,
z. B. dass ihr Ex-Mann am Tag davor von 14.30 Uhr nachmittags bis 22:52 Uhr am Abend bei ihr war. Was haben sie da besprochen?
Im Nebenzimmer wird Peter schon fast zwölf Stunden lang befragt. Ermittler Thomas versucht, wie das bei parallel geführten Vernehmungen üblich ist, den einen über die Aussagen des anderen zu überführen. Aber wo endet List, und wo beginnt unzulässige Täuschung, wenn unbelegte Vorwürfe wie Fakten behandelt werden? Ist das Ganze doch nur eine Übung für eines von Judiths Seminaren, wie die Philosophie-Professorin behauptet?
Thomas setzt alles daran, Judith aus der Reserve zu locken. Doch da hat er mit ihr, die sich mit dem französischen Psychiater, Politiker und Autor Frantz Fanon und seinen Thesen über die Rechte Unterdrückter auseinandergesetzt hat, kein leichtes Spiel. Im Gegenteil: Sie beginnt, ihr Gegenüber mit gezielten Fragen aus dem Konzept zu bringen. Die Situation spitzt sich zu. Und die Zeit läuft…
In dieser spannenden Psycho-Studie spielt Kehlmann durch die scharfkantige Figurenzeichnung und die wechselnde Beziehungsdynamik geschickt mit den Erwartungen und Ängsten der Zuschauer. Er stellt wieder Fragen, die zum Weiterdenken zwingen, weil sie nicht einfach und nicht eindeutig zu beantworten sind, die aber eine Antwort verlangen, weil wir nicht sicher sein können, dass sie nur unser Privatleben betreffen und nicht auch – mehr als uns lieb ist – das unserer Kinder.
Daniel Kehlmann zu seinen Motiven, „Heilig Abend“ zu schreiben
Daniel Kehlmann: Seit meiner Kindheit habe ich „High Noon“ geliebt, und zwar nicht so sehr wegen Gary Cooper oder der Revolverduelle, ja nicht einmal wegen Grace Kelly, sondern wegen der Uhr. (…) Man weiß, dass zur Mittagsstunde die Mörder kommen werden (…). „High Noon“ ist einer der wenigen perfekten Filme – nicht zuletzt weil er in Echtzeit stattfindet, weil in ihm die erzählte Zeit und die Zeit, in der der Film selbst vergeht, auf die Sekunde identisch sind. So etwas wollte ich auch machen, immer schon. Das war der eine Antrieb zu „Heilig Abend“: die Idee von einer Uhr an der Wand, deren Zeiger sich auf den entscheidenden Moment zu bewegen, offen und groß, im Blickfeld der Bühnenfiguren wie des Publikums.
Der andere Antrieb war meine Verblüffung über die Dinge, die Edward Snowden aufgedeckt hatte: das Ausmaß der staatlichen Überwachung in der elektronischen Welt, die Willkür der Geheimdienste, die Möglichkeit der Polizei, unsere Leben in einem Ausmaß zu beobachten, wie wir es uns früher nicht hätten vorstellen können.
Also schrieb ich zum ersten Mal etwas im weitesten Sinn Aktuelles, ein Stück, das auf die Ereignisse in den Schlagzeilen reagieren sollte – wenn auch auf eine verschobene, gewissermaßen spiegelverkehrte Art. Aber wichtiger noch: Ich wollte die Reduktion auf die Grundsubstanz des Theaters. Ein Konflikt zwischen zwei Menschen. Eine Gefahr, eine Ermittlung. Und die wie immer zu schnell vergehende Zeit.
Der Schauspieler WANJA MUES
Der Vater des vielseitigen Schauspielers war der Schauspieler und Schriftsteller Dietmar Mues, Wanjas Bruder Jonas ist ebenfalls Schauspieler, sein jüngster Bruder Woody absolviert zur Zeit in Hamburg sein Theaterregie-Studium und arbeitet nebenbei am Hamburger Schauspielhaus als Regieassistent. Nach dem Abitur studierte Wanja Mues in New York Schauspiel, u. a. beim ‚Actors Studio MFA Program‘ an der New School for Social Research. Erstmals vor der Kamera stand er bereits als Jugendlicher im ZDF-Dreiteiler „Jokehnen“. 2002 folgte für Mues die Rolle, die ihn als Fernsehschauspieler bekannt machte: In der ARD-Vorabendserie „Absolut das Leben“ spielte er Malte Reetkoven, der nach dem Unfalltod der Eltern die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister übernahm. Schon vorher war er in mehreren durchgehenden Serienrollen, u. a. in „Unsere Hagenbecks“, in „Vater wider Willen“ (mit Christian Quadflieg und Suzanne von Borsody) oder in „girl friends – Freundschaft mit Herz“ (u. a. mit Mariele Millowitsch und Walter Sittler) zu sehen. Außerdem stand Mues von 2002-2007 in drei Staffeln von „Der Fürst und das Mädchen“ als Neffe des Fürsten (Maximilian Schell) vor der TV-Kamera, ab 2008 in der 2. Staffel der spannenden Actionserie „GSG 9 – Ihr Einsatz ist ihr Leben“ und ab 2010 in der ZDF-Krimiserie „Kommissar Stolberg“ als Kriminalkommissar Nico Schreiber. Von 2009-2014 kabbelte er sich in der beliebten Krimiserie „Stubbe – Von Fall zu Fall“ als Lebensgefährte von Stubbes Tochter mit seinem zukünftigen Schwiegervater (Wolfgang Stumph). 2001 war Mues in Heinrich Breloers preisgekröntem Fernsehereignis „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ zu sehen. Als Ermittler Max Morolf stand Mues außerdem in der ZDF-Krimireihe „Stralsund“ vor der Kamera. Seit 2014 spielt er die Rolle des Privatdetektivs Leo Oswald in der Kult-ZDF-Serie „Ein Fall für zwei“. 2016 besetzte ihn Regisseur und Drehbuchautor Andreas Kleinert in seiner eindringlichen Filmadaption „Hedda“ nach Ibsens Theaterstück „Hedda Gabler“ (für den Preis der Hamburger Filmkritik nominiert) als Heddas große Liebe Eilert Lövborg. 2013 lief David Dietls Film „König von Deutschland“ im Kino, in dem Mues eine Hauptrolle an der Seite von Olli Dittrich spielt.
Einer der ersten Regisseure, der das schauspielerische Potenzial von Wanja Mues entdeckte, war der auch international vielfach ausgezeichnete Dokumentar- und Spielfilmregisseur Rolf Schübel, der ihn für eine mehrjährige Zusammenarbeit an sich band. Während Mues 1996 in der preisgekrönten TV-Produktion „2 1/2 Minuten“ den randalierenden Anführer einer rechtsradikalen Gang spielte, besetzte Schübel ihn 1999 als Juden Mendel in dem auch international ausgezeichneten Kinofilm „Gloomy Sunday – Ein Lied von Liebe und Tod“. In dem TV-Thriller „Eine öffentliche Affäre“ stand Mues 2001 erneut mit Christian Quadflieg vor der Kamera, ein Jahr später in dem TV-Psychodrama „Kollaps“ mit Sebastian Koch. Große Aufmerksamkeit erregte 2004 der Sci-Fi-Kinofilm „Blueprint“ nach dem preisgekrönten Klon-Roman der deutschen Autorin Charlotte Kerner, in dem Mues den Ziehbruder von Franka Potente verkörperte. Außer in Schübel-Filmen spielte Wanja Mues in Roman Polanskis „Der Pianist“ (2001) einen Offizier im Warschauer Ghetto und war 2004 im internationalen Kinohit „Die Bourne-Verschwörung“ (2. Teil der Bourne-Thrillerverfilmungen) an der Seite von Matt Damon und Franka Potente zu sehen. 2007 spielte er in Christian Petzolds Thriller „Yella“ mit Nina Hoss. Neben Moritz Bleibtreu stand er 2012 in Dennis Gansels Spielfilm „Die vierte Macht“ als russischer Verhörspezialisten vor der Kamera.
Medienpräsenz zeigte Wanja Mues nicht nur in allen einschlägigen Krimireihen wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „SOKO“ (Köln, Leipzig und Wismar), „Der Staatsanwalt“, „Wilsberg“ und „Die Chefin“, sondern auch in vielen unterhaltsamen TV-Formate, wie „Heimatgeschichten“ mit Inge Meysel, „Ein unverbesserlicher Dickkopf“ mit Fritz Wepper und in der Ehekomödie „Einmal Malaga und zurück“ mit Elmar Wepper. Neben seiner Tätigkeit vor der Kamera arbeitet Wanja Mues auch als Hörbuchsprecher. Fünf Jahre lang stand er in New York auf den Brettern, die die Welt bedeuten, bevor er 2007 sein deutsches Theaterdebüt gab. Die mit Mues, Alexander Schröder und Ronald Zehrfeld besetzte Uraufführung von Morten Feldmanns „Männergespräche“ wurde am Renaissance-Theater Berlin und am St. Pauli-Theater Hamburg gezeigt. Seit 2013 spielt Mues auch an den Hamburger Kammerspielen in Moritz Rinkes Beziehungsstück „Wir lieben und wissen nichts“ (Regie: Ulrike Maack). Wanja Mues lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Berlin.
Die Schauspielerin JACQUELINE MACAULAY
Für ihre Darstellung der Luise in Schillers „Kabale und Liebe“ unter der Regie von András Fricscay wurde sie 1994 zur besten Nachwuchsschauspielerin NRW gewählt und nur ein Jahr später für ihre Doppelrolle im Stück „Oleanna / Musik“ (Regie: Harald Clemen) von Theaterheute als Nachwuchsschauspielerin des Jahres ausgezeichnet. 1996 war die Produktion „Der große Knall“ (Regie: David Mouchtar-Samourai) mit ihr zum Berliner Theatertreffen eingeladen; beim NRW-Theatertreffen wurde die gebürtige Schottin, die in England und Holland aufwuchs, mit dem Ensemble-Preis geehrt. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie an der Staatlichen Schauspielschule in Stuttgart. Schon ihre ersten Theaterengagements führten sie an erste Theater wie das Stadttheater Luzern, das Schauspiel Bonn, das Schauspielhaus Zürich, das Théâtre National du Luxembourg, das Deutsche Theater Berlin. 1998 bis 2006 war sie festes Ensemblemitglied am Maxim Gorki Theater Berlin. Seit 2006 arbeitet sie frei, u. a. am Hans Otto Theater Potsdam, am Staatstheater Dresden, am Berliner Ensemble, am Schauspiel Frankfurt – und seit 2007 immer wieder bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen und am Théâtre National du Luxembourg. Macaulay ist nicht nur eine vielbeschäftigte Bühnenschauspielerin, sondern ebenso gefragt bei Film-, Fernseh- und Hörspielproduktionen. Das EURO-STUDIO-Landgraf-Publikum kennt sie schon aus der Tourneeproduktion „Der Gott des Gemetzels“. Überregionales Aufsehen erregte ihre Interpretation der Titelrolle in Hauptmanns „Rose Bernd“. Die Aufführung der Ruhrfestspiele Recklinghausen begeisterte 2014/15 auch das Tourneetheater-Publikum (Tourneeleitung: Konzertdirektion Landgraf).
Der Regisseur JAKOB FEDLER
Der gebürtige Kölner wuchs in Wuppertal auf und studierte 2001-2005 Theaterregie an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich. Bereits während seines Studiums realisierte er verschiedene Theaterprojekte, u. a. gemeinsam mit David Bösch. 2006-2009 folgte eine Regieassistenz am Deutschen Theater Berlin, wo Fedler u. a. Dimiter Gotscheff und Jan Bosse assistierte, aber auch schon erste eigenständige Arbeiten zeigte, z. B. Koltès‘ „Roberto Zucco“ und Ewald Palmetshofers „wohnen. unter glas“. Seit 2009 arbeitet Jakob Fedler nun als freier Regisseur, u. a. an den Wuppertaler Bühnen, am Theater Heidelberg (Roland Schimmelpfennigs „Die vier Himmelsrichtungen“), Theater Erlangen (u. a. Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“, Ingrid Lausunds „Benefiz – jeder rettet einen Afrikaner“), am Deutschen Nationaltheater Weimar („Tschick“ nach Wolfgang Herrndorfs Romanerfolg) sowie am Staatstheater Nürnberg. 2008 war er zum Theaterfestival „radikal jung“ am Volkstheater München eingeladen, 2009 wurde er in der Kritikerumfrage der Theaterzeitschrift Theater heute als Nachwuchskünstler Regie nominiert. Seine Inszenierung des Felicia-Zeller-Stücks „Kaspar Häuser Meer“ wurde 2010 bei den Bayerischen Theatertagen ausgezeichnet. Gemeinsam mit dem Schauspieler Wolfram Koch erarbeitete er 2015 aus vier Erzählungen von Einar Schleef den Monolog „Ich bins deine Mutter“, der bislang u. a. bei den Ruhrfestspielen, am Schauspielhaus Bochum, an der Berliner Volksbühne und am Staatsschauspiel Hannover gezeigt wurde. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur arbeitet er immer wieder in Schauspielworkshops und Projekten mit Jugendlichen. Seit 2013 hat Jakob Fedler auch einen Lehrauftrag für Schauspielregie an der Folkwang Universität der Künste.
Der Bestsellerautor DANIEL KEHLMANN
Daniel Kehlmann wurde 1975 als Sohn der Schauspielerin Dagmar Mettler und des Regisseurs Michael Kehlmann in München geboren. (Beim EURO-STUDIO Landgraf lief Michael Kehlmanns eindrucksvolle, in der Charakterisierung des Sultans Saladin – als gefährlicher, angsteinflößender Herrscher – zukunftsweisende Inszenierung von Lessings „Nathan der Weise“ mit Attila Hörbiger in der Titelrolle und „Komm wieder, kleine Sheba!“ des Pulitzerpreisträgers William Inge mit u. a. Inge Meysel, Siegfried Lowitz.) Daniel Kehlmanns Großvater war der expressionistische Schriftsteller Eduard Kehlmann. 1981 zog Daniel Kehlmann mit seiner Familie nach Wien, wo er nach dem Abitur auf einer Jesuitenschule an der Universität Wien Philosophie und Germanistik studierte. 1997 erschien sein Debüt-Roman „Beerholms Vorstellung“, die fiktive Lebensgeschichte des Magiers Arthur Beerholm auf der Suche nach einer höheren, magischen Existenz. Für dieses Erstlingswerk erhielt Kehlmann den Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Da war er gerade 22 Jahre alt. Der erste Roman, mit dem er überregional Aufsehen erregte, war „Ich und Kaminski“ (2003). Er wurde auch ein internationaler Erfolg. Sein bisher in 40 Sprachen übersetzter, über zwei Millionen Mal verkaufter Bestseller „Die Vermessung der Welt“ (2005) zählt zu den erfolgreichsten deutschen Romanen der Nachkriegsliteratur. 2009 erschien sein Roman „Ruhm. Ein Roman in neun Geschichten“. Im Oktober 2017 kommt sein neuestes Werk heraus, „Tyll“, eine Neuerfindung des Tyll-Ulenspiegel-Mythos. Auch als Bühnenautor hat Daniel Kehlmann Erfolg. Sein 2012 mit dem NESTROY-Theaterpreis als Autor ausgezeichnete Debütstück „Geister in Princeton“, das 2011 als szenische Lesung im Rahmen der Salzburger Festspiele vorgestellt wurde, kam im gleichen Jahr im Schauspielhaus Graz zur Uraufführung. Die Uraufführung seines zweiten Stücks „Der Mentor“ über Schriftsteller, deren Eitelkeiten und die Abgründe des Literaturbetriebs fand 2012 im Theater in der Josefstadt Wien statt. Nach dem Theatererfolg in Bath ist es ab Juni 2017 auch am Londoner West End (Vaudeville Theatre) zu sehen. Kehlmanns neuestes Stück „Heilig Abend“, wie „Der Mentor“ eine Auftragsarbeit für das Theater in der Josefstadt Wien, wurde dort am 2.2.2017 uraufgeführt und spielt ab Herbst 2017 ebenfalls am Londoner West End (Theatre Royal). Zu Publikumsmagneten wurden auch Kehlmanns hoch gelobte, fundiert ausgearbeitete Poetikvorlesungen (z. B. über Tolkien, Ingeborg Bachmann, Shakespeare, Karl Kraus, Büchner), die er u. a. in Mainz, Wiesbaden und Göttingen hielt. 2012 war er außerdem Gastprofessor am German Department der University of New York. Kehlmanns Rezensionen und Essays erschienen in zahlreichen Magazinen und Zeitungen (Der Spiegel, The Guardian, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Literaturen, Volltext u. a.). Kehlmann wurde mit diversen Auszeichnungen gegehrt, u. a. 2005 mit dem Candide-Preis, 2006 mit dem Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Heimito-von-Doderer-Preis und dem Kleist-Preis; 2007 erhielt er den WELT-Literaturpreis und 2008 den Per-Olof-Enquist- sowie den Thomas-Mann-Preis. Kehlmann lebt als freier Schriftsteller in Wien, Berlin und New York, ist mit einer spanischen Diplomatin verheiratet und hat einen Sohn.
Die Deutsche Bühne: Was bedeutet es, Tourneetheater zu machen?
„Die Wanderarbeiter der Bühnenkunst“ – Lesen Sie diesen erhellenden Artikel aus dem Theatermagazin Die Deutsche Bühne zu unserer Tournee-Produktion „Heilig Abend“.
Pressekritiken
Verhör als fiktive Grenzerfahrung
Im Schauspiel „Heilig Abend“ bildeten die Gewährleistung allgemeiner Sicherheit und die Wahrung von Menschenrechten einen spannungsreichen Kontrast. (…)
Die Spannung stieg (…). Das Publikum, das sich mit viel Beifall für das grandiose Spiel der Protagonisten (…) bedankte, hatte das Geschehen in einem Akt (…) und nahm viele gedankliche Anregungen mit nach Hause.
WEGBERG Nicole Peters, Rheinische Post, 23.1.2020.
Schauspieler Wanja Mues spielt diese Figur [Verhörspezialist Thomas] großartig. Der 46-Jährige springt zwischen einem scheinbar freundlichen Polizisten, einem gehetzten Ermittler und einem Mann, dem man jede Grausamkeit zutraut, hin und her. Mal wirkt er zugänglich, mal einschüchternd, mal als stünde er am Rand des Wahnsinns. (…) Jacqueline Macaulay gibt der Figur [Philosophie-Professorin Judith] Souveränität und ein Selbstbewusstsein (…). (…) Aus diesen Positionen heraus entwickelt sich ein verbaler Schlagabtausch zwischen System und Systemkritik, der (…) Tiefe hat.
Er [Daniel Kehlmann] regt mit seinem Theaterstück „Heilig Abend“ zum Nachdenken an, und auch das ist eine Aufgabe, die Theater und Literatur haben.
ST. TÖNIS Stephanie Wickerath, Rheinische Post, 28.1.2020.
Auf hohem Niveau – Bravouröse, fesselnde Inszenierung
Das Zweipersonenstück (…) des Erfolgsautors Daniel Kehlmann zog mit der hochkarätig besetzten und bravourösen Inszenierung von Jakob Fedler die Zuschauer in den Bann und sorgte am Ende für kraftvollen und lange währenden Applaus. (…)
Thomas [Wanja Mues ] und Judith [Jacqueline Macaulay] liefern sich ein rasant verbales Duell. (…) Die unglaubliche Präsenz der beiden Schauspieler ließ trotz der inhaltlichen Dichte vielfältige Assoziationen zu.
LINGEN Meike Blunk, Lingener Tagespost, 27.1.2020.
Wanja Mues agiert in seiner Rolle des gewieften Polizisten absolut glaubhaft, er wechselt ansatzlos vom verständnisvollen zum bedrohlichen Mann, wirkt zunächst weinerlich und im nächsten Moment fast gewalttätig. (…)
Erstaunlich viele Zuschauer waren geblieben, um mit den beiden Darstellern zu sprechen. Sie erlebten eine lange und intensive Diskussionsrunde.
WÖRTH Barbara Eichenlaub, Die Rheinpfalz, 21.1.2020.
Ein Stück unserer Zeit
Es ist ein Duell, ein verbaler Schlagabtausch mit erschreckenden Handgreiflichkeiten, ja, gar körperlicher Gewalt. (…) Wanja Mues und Jacqueline Macaulay verkörpern gekonnt die Protagonisten des Stücks. Glaubwürdig und unerschrocken nehmen sie sich ihrer Rolle an und zeigen tiefe Abgründe der menschlichen Seele. (…) Daniel Kehlmann spielt das Ego eines jeden Zuschauers gegen sich selbst aus. Ängste und Meinungen werden begründet, aber gleichzeitig infrage gestellt. Sogar etwas Humor steckt drin (…).
AMBERG Dagmar Williamson, Der Neue Tag, 18.12.2019.
Ein hochdramatischer Abend
Die Schauspieler Wanja Mues und Jacqueline Macaulay fesseln
Das lag an den beiden sehr authentischen Schauspielern: hier der nervöse, manchmal überspannt wirkende Verhörer Thomas, dort die scheinbar ahnungslose, distanzierte Frau. (…) Vom Zuschauer wird höchste Konzentration verlangt. Denn das Sprechtempo ist hoch, die Wortgefechte werden immer leidenschaftlicher. (…) Viel Beifall für einen spannenden, aufrüttelnden (…) Abend.
WALDSHUT-TIENGEN Rosemarie Tillessen, Südkurier, 19.12.2019.
Die Spannung dominiert
Die Zuschauer verfolgen ein intellektuelles Katz-und-Maus-Spiel auf der kahlen, als nahezu leerer Verhörraum ausgestatteten Bühne. (…) Dieses Gastspiel des Tourneetheaters Landgraf [endet] als gelungener, spannungsreicher Abend.
BIETIGHEIM-BISSINGEN Arnim Bauer, Ludwigsburger Kreiszeitung, 13.12.2019.
Eine brillante Inszenierung
BIETIGHEIM-BISSINGEN Heike Rommel, Bietigheimer Zeitung, 13.12.2019.
Viel Applaus für eine Aufführung mit Substanz
Das ist feinstes Futter für zwei Weltklasse-Schauspieler, hier die gebürtige Schottin Jacqueline Macaulay und der Fernseh-Star Wanja Mues. (…) Das Publikum war begeistert und (…) zu viel Gesprächsstoff angeregt.
DUISBURG Ingo Hoddick, Rheinische Post, 14.12.2019.
Ein rasantes Zweipersonenstück
Die Inszenierung zwischen grauen Betonwand-Kulissen war ein meisterlich gespieltes Duell (…).
EHINGEN Christina Kirsch, Südwest Presse, 11.12.2019.
Untadelig und bewundernswert ist in jeder Hinsicht was Jacqueline Macaulay und Wanja Mues an schauspielerischer Leistung abliefern.
EHINGEN Kurt Efinger, Schwäbische Zeitung, 12.12.2019.
Anspruchsvolles Stück lockt viele Besucher
Es gab eine höchst aktuelle politische Kost (…). Diese wurde allerdings, sehr gekonnt und kurzweilig dargereicht (…), brillant gespielt von Jacqueline Macaulay und Wanja Mues (…).
ENNEPETAL Heike Büchsenschütz, Westfalenpost, 15.1.2020.
Kehlmann legt in diesem politischen Thriller die aktuelle Tagespolitik unter das dramatische Brennglas. Im Zentrum stehen Terrorismus und staatliche Überwachung, was Kehlmann am Beispiel des Verhörs zu einem faszinierenden Anschauungsunterricht verdichtet. (…) Beiden Akteuren gelingt mit der Bewältigung der großartigen Wortgefechte (…) ein exzellentes Kammerspiel, das seine Spannung durch Kehlmanns Motiv der Echtzeit in 90 Minuten bravourös liefert. (…) Kehlmann nimmt nicht Partei, sondern überlässt die Meinungsbildung dem Publikum, das diese glänzende Vorstellung mit lange anhaltendem Applaus belohnt.
LÜNEN Rudolph Lauer, Ruhr Nachrichten, 16.1.2020.
Ein Verhör, das unter die Haut geht und nachdenklich macht.
Der deutsche Schriftsteller [Daniel Kehlmann] versteht es, seine vermeintlichen einfachen Sätze so zu setzten, dass sie manchmal wie Gewehrsalven, wie betäubend süß wirken. (…)
Langer Applaus war Lohn für diese nachdenklich machende Inszenierung, gespielt von zwei herausragenden Schauspielern.
SCHAFFHAUSEN Indrani Das Schmid, Schaffhausener Nachrichten, 12.12.2019.
Hochemotionales Verhör am Heiligen Abend
Wanja Mues und Jacqueline Macaulay interpretieren das von Daniel Kehlmann erdachte Psycho-Verhör an Heiligabend perfekt. Es gab großen Applaus der Theater-Zuschauer am Ende. (…)
Dieses Stück, das nur auf dem Dialog basiert, bedarf der differenzierten, authentischen Umsetzung durch die Schauspieler, wenn es mit seiner politischen Dimension den Intellekt und die Emotion eines Publikums erreichen soll. Der Effekt trat ein, dank der ausdrucksstarken Art des Duos Jacqueline Macaulay und Wanja Mues. (…) Verdienter Applaus für zwei Darsteller, die das Publikum „pausenlos“ fesselten.
WOLFSBURG Andreas Stolz, Wolfsburger Nachrichten, 15.1.2020.
Wanja Mues und Jacqueline Macaulay spielten großartig (…) und fesselten fast 90 Minuten lang das Publikum. (…) In einer überspitzten Darstellung bringt Kehlmann den aktuellen gesellschaftsrelevanten Diskurs von der Einschränkung der Freiheit für mehr Sicherheit eindrucksvoll auf die Bühne. (…) Jacqueline Macaulay und Wanja Mues spielten die Rollen großartig und schafften es, die Spannung die ganze Zeit hinüber Aufrecht zu erhalten. Sie spielten die Figuren intensiv ohne sie überzeichnet darzustellen. Die Beklemmung, die schon das graue Bühnenbild schuf, wurde durch das hervorragende Spiel noch verstärkt.
WOLFSBURG Robert Stockamp, Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 15.1.2020
Eindrucksvolles Schauspiel
Glaubhaft spielt Jacqueline Macaulay die ahnungslose, verstörte Professorin, auch wenn sie keinen Hehl aus ihrer Gesinnung macht. Wanja Mues als Polizist zeigt sich facettenreich als raffinierter Vertreter eines Systems, dem jedes Mittel recht ist, um Terroranschläge zu verhindern. (…)
Beifall wurde reichlich gespendet, er galt vor allem dem eindrucksvollen anderthalbstündigen Spiel der beiden Darsteller.
WORMS Ulrike Schäfer, Allgemeine Zeitung, 24.12.2019.
Packendes Psychoduell
Wanja Mues und Jacqueline Macaulay liefern sich unter der Regie von Jakob Fedler (…) ein Psychoduell, wogegen Hannibal Lecters Spielchen mit Clarice Starling im „Schweigen der Lämmer“ wie eine nette Plauderei wirkt. (…) So entspannt sich spannend, manchmal verstörend aber immer die Aufmerksamkeit des Publikums fordernd ein Dialog, der den Darstellern alles abverlangt und der die gespannte Erwartung der Zuschauer nicht enttäuscht (…)
AMBERG Johann Frischholz, Amberger Zeitung, 14.01.2019
Spannendes Verhör
Das Schauspielerduo Jacqueline Macaulay als Judith und Wanja Mues als Thomas vermag zu fesseln und die jeweiligen Charaktere bestens zu verkörpern. Über die gesamte Dauer von neunzig Minuten ist man in das teils turbulente Geschehen eingebunden. (…) Großartiges, spannungsvolles Theater.
AMSTETTEN Leopold Kogler, Niederösterreichische Nachrichten, KW 3
Die beiden Darsteller [schafften es], ihr Publikum zu faszinieren und die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Die begeisterten Zuschauer applaudierten zum Schluss denn auch heftig und lange und holten die beiden Darsteller immer wieder auf die Bühne.
BAD KISSINGEN Gerhild Ahnert, Main-Post, 28.02.2019
Gesellschaftskritisches und aufrüttelndes Schauspiel
Ohne große Requisiten schafften es die Künstler mit ihrem ausdrucksstarken und energischen Schauspiel die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
BAD SALZUFLEN (ne), Lippische Landes-Zeitung, 17.01.2019
Krimispannung
90 Minuten lang war es (…) mucksmäuschenstill im Zuschauerraum.
Mit (…) viel Diskussionsmaterial entließen die Schauspieler das begeisterte Publikum.
BORKEN Claudia Peppenhorst, Borkener Zeitung, 19.01.2019
Ein spannendes Szenario von einem Star-Autor geschrieben, ausdrucksstarke Schauspieler, ein gelungenes kühl-faschistoides Bühnenbild und ein Thema. Das spätestens seit den Geheimdienst-Enthüllungen durch Edward Snowden vielen Menschen auf der Seele brennt. (…)
BUXTEHUDE Sven Husung, Buxtehuder Tageblatt, 07.12.2018
Wanja Mues und Jacqueline Macaulay lieferten sich einen spannenden Schlagabtausch, der den Darstellern alles abverlangte. (…) Den Applaus hatten sich die beiden Schauspieler mit einer bemerkenswerten Leistung redlich verdient. Die Würze des Stücks unter der Regie von Jakob Fedler gab Spielraum zur Fantasie und freien Interpretation, aber auch zur kritischen Auseinandersetzung.
CUXHAVEN Joachim Tonn, Cuxhavener Nachrichten, 29.01.2019
Meisterstück modernen Theaters
„Heilig Abend“, das neueste Stück von Daniel Kehlmann, zog in einer Produktion des Euro-studios Landgraf das zeitweise scheinbar atemlos lauschende Publikum in seinen Bann. (…) Wanja Mues (…) und Jacqueline Macaulay boten einen psychologischen Kampf auf allerhöchstem Niveau. (…)
Am Ende gab es langen Applaus für zwei überragende Akteure, die mit ihrer intensiven, bis ins kleinste Detail stimmigen Darstellung von Kehlmanns Psycho-Studie für ein bemerkenswertes Theater gesorgt hatten.
DELMENHORST Heide Rethschulte, Delmenhorster Kurier, 30.01.2019
Durch die politisch hochaktuelle Thematik und das intensive Spiel der Protagonisten wurden die (…) Zuschauer in einen aufreibenden Nervenkrieg gezogen. (…) Reichlich Anregungen zum Nachdenken. Die das Publikum wohl noch länger beschäftigen werden.
DELMENHORST Jasmin Johannsen, Delmenhorster Kreisblatt, 31.01.2019
Ein hochinteressantes, spannendes Stück (…).
EMDEN Karl-Heinz Janssen, Emder Zeitung, 11.12.2018
Wanja Mues und Jacqueline Macaulay zeigten (…) eine klasse Leistung
Die Darsteller (…) spielen ihre Rollen in höchster Dramatik. (…)
Der starke Beifall der (…) Zuschauer galt (…) der Leistung der Darsteller.
EMDEN Werner Zwarte, Ostfriesen-Zeitung, 11.12.2018
Spannendes Psychoduell
Der Bestsellerautor Daniel Kehlmann („Die Vermessung der Welt“) hat mit „Heilig Abend“ ein Psycho-Kammerspiel entworfen, das in seiner konkreten Direktheit und Unverstelltheit (…) begeistert. (…)
Regisseur Jakob Fedler füllt den kargen äußeren Rahmen (…) mit den feinnervig gespielten Emotionen seiner mit allen Theaterkusnt-Wassern gewaschenen Schauspieler (…) und führt die Zuschauer durch ein Wechselbad der Gefühle.
Daniel Kehlmanns Stück ist ganz sicher ein well-made-play, sprich: Unterhaltung mit Tiefgang.
ERLANGEN (mko), Nordbayrische Zeitung, 27.02.2019
Fesselndes Echtzeit-Theater hält (…) in Atem
Besorgniserregend? Beruhigend? Beides – und dafür gab’s (…) langanhaltenden Beifall als Dank für Schauspielkunst auf sehr hohem Niveau.
FINNENTROP Stefan Aschauer-Hundt, Sauerland-Kurier, 26.01.2019
Spannung ist (…) garantiert bei der (…) überzeugenden Produktion des EURO-STUDIOs Landgraf. (…) verdienter und heftiger Applaus.
FULDA Christoph A. Brandner, Fuldaer Zeitung, 02.02.2019
Daniel Kehlmanns brisantes Stück (…) sorgt in Immenstadt für Hochspannung
Wanja Mues und Jacqueline Macaulay spielen ihre Parts mit differenzierter emotionaler Präsenz aus. (…) Eine spannende Psychostudie (…).
IMMENSTADT Rosemarie Schwesinger, Allgäuer Anzeigeblatt, 05.02.2019
„Heilig Abend“ regt (…) die Zuschauer (…) zum Nachdenken an, ja fordert sie sogar dazu auf. Nachdenken auch darüber, ob durch moderne Polizeimethoden im digitalen Zeitalter nicht ohnehin schon die Freiheitsrechte der Menschen unzulässig beeinträchtigt werden.
ISERLOHN Stefan Drees, Westfälische Rundschau, 07.02.2019
Starkes Theater
Das Gastspiel der Konzertdirektion Landgraf (…) blieb (…) – durch den geschickt im Zwiegespräch erzählten Plot, aber auch dank der beiden herausragend vielseitigen Mimen Jacqueline Macaulay und Wanja Mues – bis zur letzten Sekunde spannend. (…) Zwei herausragend besetzte Schauspieler, die dem schwierigen Stoff auf hervorragende Weise gerecht wurden, eine kongeniale Regie und sehr viel Engagement für den Inhalt, auch in Vor- und Nachbesprechung. Ein Theaterabend, der sich zudem keinen erhobenen Zeigefinger abbricht und hochkomplexe Themen differenziert und doch verständlich darstellte. Verdienter Applaus (…).
KEVELAER Michael Nicolas, Kevelaerer Blatt, 01.02.2019
So liefern sich die beiden Schauspieler auf der Grundlage brisanter Fakten 92 Minuten lang eine beeindruckende und spannende Redeschlacht über die Deutung von Fakten – über Freiheit und Terrorismus über Ungerechtigkeit und das Recht oder Unrecht, sich dagegen zu wehren.
LÜDENSCHEID (thk), Lüdenscheider Nachrichten, 07.12.2018
Das EURO-STUDIO brachte das politische Theaterstück gekonnt auf die Bühne
Immer wieder kreist der Autor um die Fragen: Wie weit darf einerseits der Staat dabei gehen, Grundrechte zu verletzen im Namen der allgemeinen Sicherheit? Wann ist andererseits der Punkt überschritten, von dem ab sich Bürger – notfalls mit Gewalt – gegen diesen Staat zur Wehr setzen dürfen? Das Ergebnis von Kehlmanns Überlegungen und der umsichtigen Regie von Jakob Fedler ist ein Gedankenspiel über die konträren Sicht- und Handlungsweisen auf ein und denselben Sachverhalt. Kehlmann fokussiert die Argumentationen auf nur zwei Figuren und war selten so politisch, aber auch selten so knallhart in den Aussagen, die sich die Protagonisten sehr unbarmherzig um die Ohren hauen. Jacqueline Macaulay und Wanja Mues taten dies sehr nuancenreich, ihre Körpersprache war gut „lesbar“ und widersprach oft und gekonnt ihren verbalen Aussagen, und auch die sprachliche Differenzierung (…) machte die Theaterfiguren zu greifbaren Charakteren. Kehlmanns geschliffene Dialogen geben viele Denkanstöße; er ergreift aber für keine Seite Partei. Den starken Applaus hatte sich das Theater-Team zum Schluss verdient.
NEUMÜNSTER Karin Hartmann, Holsteinischer Courier, 09.12.2018
Der Applaus am Ende galt (…) den beiden Schauspielern für deren durchweg überzeugende Darbietung.
NEUSÄSS Claudius Wiedemann, Augsburger Allgemeine, 04.02.2019
Knisternde Spannung
Jacqueline Macaulay als Judith und Wanja Mues zeichneten sich auch durch eine exzellente Sprachführung in dem Schauspiel aus. Bei dem ausdrucksstarken Spiel von Wanja Mues als Terror-Ermittler Tom vergaß das Publikum im voll besetzten Saal sogar zu husten.
NORDERSTEDT Heide-Linde Lemke, Hamburger Abendblatt, 26.01.2019
Kehlmanns „Heilig Abend“ fasziniert mit einem entlarvenden Duell
Zu Recht honorierte das Publikum (…) die hervorragende Leistung der Schauspieler, die obendrein noch eine perfekte Sprechtechnik hatten (…). Es honorierte aber auch das sehr aktuelle, intelligente, geschickt gebaute Stück von Daniel Kehlmann.
NORDHORN Bernd Durstewitz, Grafschafter Nachrichten, 05.03.2019
Für die bemerkenswerte Leistung der beiden Schauspieler (…) gab es (…) langen Applaus.
SALZGITTER Doris Comes, Salzgitter-Zeitung, 20.01.2019.
In Kehlmanns höchstaktuellem und bislang politischstem Stück geht es um den alten Konflikt zwischen Freiheit und Sicherheit. Welche Mittel darf der Staat einsetzen, um Menschenleben zu retten, in wieweit darf er dafür Menschenrechte aufgeben? Dabei schlägt sich der Autor auf keine Seite, lässt die beiden Protagonisten sich auf Augenhöhe begegnen. Die Inszenierung für das Euro-Studio (Jakob Fedler) hält geschickt diese Balance. (…) Beim Gastspiel im Schweinfurter Theater erlebt das Publikum ein spannendes Kammerspiel, das bis zur letzten Minute offen bleibt (…).
SCHWEINFURT Karl-Heinz Körblein, Main-Post, 12.12.2018
Intensives Theatererlebnis
90 Minuten Schauspiel, in dem Lachen und Ernsthaftigkeit permanent wechseln, in dem ein Spannungsbogen die Besucher nicht zum Durchatmen kommen ´lässt. Und ein tolles schauspielerisches Duo (…), das in seiner Präsenz gefangen nimmt.
TITISEE-NEUSTADT Thomas Biniossek, Badische Zeitung, 07.02.2019
Eine sehenswerte Zerreißprobe
„Heilig Abend“ von Daniel Kehlmann (…) kommt beim Publikum bestens an. (…)
In der Inszenierung von Jakob Fedler (…) lieferten sich Wanja Mues und Jacqueline Macaulay einen von der ersten Minute spannende und unter die Haut gehenden Zweikampf. (…) Wie sehr das Stück ankam und das Publikum sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen bereit war, zeigte großer Beifall am Ende eines ungewöhnlich sehens- und bedenkenswerten Theaterabends.
VILLINGEN (garai), Südwest Presse, 21.12.2018
„Heilig Abend“ regt zum Nachdenken an. Viel Applaus
Die schauspielerische Leistung, die fesselnden Wortgefechte wurden von dem Publikum mit lautem Applaus belohnt.
VILLINGEN Renate Zährl, Schwarzwälder Bote, 20.12.2018