EURO-STUDIO Landgraf
Der Mann von La Mancha
(Man of La Mancha)
Ein Musical von Dale Wasserman
Musik von Mitch Leigh
Gesangstexte von Joe Darion
Inszenierung der Uraufführung von Albert Marre
Deutsch von Robert Gilbert
ca. 25.11.2020 – 25.01.2021
Mit Joachim Nimtz (in der Titelrolle, Zweitbesetzung: Chris Murray), Gavin Turnbull, Nini Stadlmann, Claudius Freyer, Karen Bild, Felix Freund, Maciej Bittner u. a.
Musikalische Einstudierung und Leitung: Heiko Lippmann
Regie: Christian Stadlhofer
Choreografie/Kampfchoreografie: Jochen Schmidtke
Zusätzliche Tanzchoreografien: Veronique Lafon
Ausstattung: Sylvia Wanke
Video: Sylvia Wanke / Manuel Schulte
Licht-Konzept: Rolf Spahn
ca. 6 Musiker*innen auf der Bühne
1966 ausgezeichnet mit 5 TONY Awards, u. a. als Bestes Musical, Beste Originalkomposition
Den unmöglichen Traum träumen
„Der Mann von La Mancha“ aus dem Jahr 1966 ist nicht nur einer der ganz großen Broadway-Musicalklassiker, er basiert auch auf einem der bedeutendsten Romane aller Zeiten: Miguel de Cervantes‘ „Don Quichote de La Mancha“. Das berührende Musical erzählt von der reinigenden Kraft des Theaters und dem »unmöglichen Traum« von einer besseren Welt: Der Dichter Cervantes wird von der spanischen Inquisition wegen ketzerischer Äußerungen verhaftet und landet gemeinsam mit seinem Diener in einem Gefängnis voller Mörder, Diebe, Huren und Betrüger. Um sich gegen den Anführer der Insassen zu behaupten, der ihm nicht nur seine Habe, sondern auch sein wertvolles „Don Quichote“-Manuskript entwendet, entschließt sich Cervantes kurzerhand, die Geschichte seines Romans nachzuspielen. Er selbst schlüpft in die Rolle des alten Edelmanns Alonso Quijana, der sich nach der Lektüre etlicher Heldenromane für den fahrenden Ritter Don Quichote hält und mit seinem Diener Sancho Pansa auszieht, um das Böse zu bekämpfen. Zunehmend verstrickt Cervantes dabei seine Mitgefangenen in das Phantasiespiel und infiziert sie mit Don Quichotes unerschütterlichem Idealismus. Als ‚Ritter von der traurigen Gestalt‘ kämpft er gegen Windmühlen, die ihm als Riesen erscheinen, sieht Schlösser, wo es nur heruntergekommene Gasthöfe gibt, und hält ein leichtes Mädchen für die edle Dame Dulcinea. Alles für Ehre, Tugend und Gerechtigkeit. Diesem Traum zu folgen, ist Don Quichotes Schicksal. Mit der hoffnungsvollen Botschaft vom »unmöglichen Traum«, der gegen alle Widerstände geträumt werden will, tritt Cervantes vor das Inquisitionstribunal …
Nach dem erfolgreichen Broadway-Revival von „Man of La Mancha“ lief der Musicalhit ab April 2019 wieder am Londoner West End (London Coliseum). Höchste Zeit also, das bewegende Musiktheaterwerk nach 20 Jahren Tournee-Pause endlich wieder auf Tournee zu schicken!
JOACHIM NIMTZ
Joachim Nimtz ist ein vielgefragter Schauspieler, der in der ersten Theater-Bundesliga im deutsch-sprachigen Raum ein- und ausgeht. Viele große Regisseur*innen lernten den Protagonisten schon kennen und schätzen, z. B. Claus Peymann, Jérome Savary, Manfred Karge, Wolfgang Engel und Leander Hausmann. Zum Glück für die deutsche Bühnenlandschaft entschied sich Joachim Nimtz nach seiner Ausbildung zum Flugzeugmechaniker und an der Offiziershochschule für Luftstreitkräfte/Luftverteidigung in Kamenz um und absolvierte auch noch ein Schauspielstudium an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Das Staatsschauspiel Dresden nahm den jungen Schauspielabsolventen direkt nach dem Studium 1982 in sein Ensemble auf, wo er die ersten zehn Jahre seiner Schauspielerlaufbahn verbrachte. Ebenfalls fest engagiert war er am Bayerischen Staatsschauspiel (1998–2001 und 2017–2019), am Schauspiel Frankfurt (inkl. Gastenagements 2002–2011) und am Berliner Ensemble (2012–2016). Unzählige Engagements führten ihn außerdem an renommierte Häuser wie die Kammerspiele München, das Staatsschauspiel Hannover, Theater und Philharmonie Essen und das Theater in der Josephstadt Wien.
Immer wieder singt und spielt Nimtz in musikalischen Produktionen, so verkörperte er im Laufe seiner Karriere bereits dreimal Mackie Messer und zweimal dessen Gegenspieler Peachum in Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ und war an der Oper Basel engagiert, wo er 2002 in der Oper „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach (Musikalische Leitung Michael Hofstetter, Regie Katharina Thalbach) als Pluto/Aristäus sang. In letzter Zeit sah man ihn er u. a. am Residenztheater München bei Tina Lanik in „Die Troerinnen“ von Euripides/Jean-Paul Sartre, bei Amélie Niermeyer in Bernard-Maire Koltès‘ „Rückkehr in die Wüste“ und bei David Bösch in Maxim Gorkis „Kinder der Sonne“, ebenso wie am Berliner Ensemble u. a. in der Titelrolle in Brechts Fragment „Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer“ (Regie Manfred Karge), als Jens-Ole Jepsen in „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz (Regie Philip Tiedemann) sowie in den beiden Inszenierungen von Claus Peymann als Präsident in Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ und als Dompteur in Thomas Bernhards „Die Macht der Gewohnheit“. Joachim Nimtz ist seit Jahrzehnten auf der Kinoleinwand (u. a. „Fariaho“ 1983, „Kaddisch für einen Freund“ 2011, „Hirngespinster“ 2013, „Als wir träumten“ von Andreas Dresen 2014 (2015 zur Berlinale ein¬geladen), und „Tarantella“ 2017) ebenso beheimatet wie im Fernsehen. Ob ZDF, ARD, BR oder ORF – Nimtz spielte beinahe in allen großen Krimi-Fernseh-Serien mit, so u. a. in „Tatort“, „Der Alte“ (als Studiochef Schorsch), „In aller Freundschaft“ (als Rolf Hinrich, 2007–2014), Polizeiruf 110 (als Klaus Winter, 1988–2012), „Der Kriminalist“, „Die Rosenheim-Cops“, „Anna und die Liebe“, „Ein Fall für Zwei“, „Großstadtrevier“, „SOKO Kitzbühel“, „Stubbe – Von Fall zu Fall“, „Ein starkes Team“ und in „Praxis mit Meerblick“ (ZDF 2019), „Servus Baby“(2020) und „Hauptkommissar Jan Fabel“ (als Georg Drescher, 2020).
Für das EURO-STUDIO Landgraf spielte Joachim Nimtz bereits in der Spielzeit 1992/1993 in „Sterne am Morgenhimmel“ von Alexander Galin (Regie führte die damalige Intendantin des „Theaters der Gegenwart“ in Moskau Galina Woltschek) und ein Jahr später 1993/1994 in der Erfolgsinszenierung „Fernando Krapp hat mir diesen Brief geschrieben“ von Tankred Dorst (Regie Petra Dannenhöfer). Anschließend ging er 1994/1995 mit „Herr im Haus bin ich“ von Carlo Goldoni, Regie Jérome Savary) auf Tournee und spielte 1995/1996 in der Eröffnungspremiere des Parktheaters im Kurhaus Göggingen, Augsburg, „Geliebter Jaques … (Offenbachiade)“ von Roger Défozzer (Regie Horst Bonnet).
GAVIN TURNBULL
Geboren wurde der Musicaldarsteller in England. Seine Ausbildung absolvierte er an der Breton Hall University im Fach Theatre Arts. In Großbritannien war Turnbull u. a. in der Tour-Produktion von „The Caretaker“ zu sehen. Für seine darstellerischen Leistungen in diesem Theaterstück wurde er mit dem Best Actor Award beim National Drama Festival ausgezeichnet. Auch am Civic Theatre in Leeds konnte Turnbull überzeugen. 2000 übernahm er hier die Rolle des Motel im Musical „Fiddler on the Roof“ („Anatevka“). Ein Jahr später zog Turnbull nach Deutschland und spielte zunächst am Potsdamer Platz in Berlin im Disney-Musical „Der Glöckner von Notre Dame“. Disney blieb der Brite auch mit seiner nächsten Rolle treu: In der Hamburger Musicalproduktion von „Der König der Löwen“ verkörperte er das Erdmännchen Timon, einen von Simbas engsten Freunden. Die Arbeit mit den Puppen war eine besondere Herausforderung für den erfahrenen Schauspieler, der die neue Erfahrung aber dankbar annahm. Turnbull gehörte zum Original-Cast und war seit der Uraufführung 2005 im Stage Theater im Hafen Hamburg bis 2015 bei „Der König der Löwen“. 2017 spielte er bei den Bad Hersfelder Festspielen im Musical „Swing“. 2018/2019 war er im Apollo Theater Stuttgart in „Der Glöckner von Notre Dame – Das Musical“ engagiert.
NINI STADLMANN
Die gebürtige Wienerin absolvierte ihre Musicalausbildung in Wien bzw. London und arbeitet seit 1999 als freischaffende Sängerin und Choreografin in Berlin. Sie spielte beispielsweise in „Chicago“, „FMA – Falco Meets Amadeus“ (Theater des Westens), „Cats“ (Theater am Potsdamer Platz), „Die Drei von der Tankstelle“, „Wie einst im Mai“ und „Pinkelstadt“ (Schlosspark Theater), „Held Müller“, „Piraten“, „Aufstand der Glückskekse“ und „Stadt der Hunde“ (Neuköllner Oper) sowie die Rolle der Bianca in Barrie Koskys Inszenierung von Cole Porters „Kiss me, Kate“ an der Komischen Oper. 2011 moderierte sie im Wintergarten Varieté die Show „Peppermint Club“. Am Theater Basel war sie in der Hauptrolle Ivy Smith in Leonard Bernsteins „On the Town“ zu sehen, am Nationaltheater Mannheim und Landestheater Linz spielte sie die Hauptrolle in „Crazy for You“. 2009 gründete sie mit dem Autor und Komponisten Tom van Hasselt die Produktionsfirma Stammzellformation. Seitdem widmet sie sich verstärkt der Verbindung von Musical und Satire, entwickelt die Rollen in Hasselts Stücken und tourt damit durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das Duo ist regelmäßig special guest star bei ORSO – Rock and Choral Society unter der Leitung von Wolfgang Roese im Konzerthaus Freiburg, Friedrichstadtpalast und der Philharmonie Berlin.
2013 war Nini Stadlmann im Musical „Show Boat“ als Ellie bei den Bad Hersfelder Festspielen zu Gast sowie am Staatstheater Hannover in „Street Scene“ als Mae Jones unter der Regie von Bernd Mottl. Sie verkörperte auch die Hauptrolle der Louise/Gypsy Rose Lee in der Berliner Adaption des Broadway-Musicalerfolgs „Gypsy“. Dem Tourneepublikum ist sie u. a. bekannt als Die Junge im Musical „Höchste Zeit!“. 2018 leitete sie die Umbesetzungs- und Wiederaufnahmeproben der Baumarkt-Musical-Produktion „Hammerfrauen“ mit Isabel Varell und Caroline Beil u. a. In der Spielzeit 2020/2021 ist sie außer in „Der Mann von La Mancha“ auch in der neuen Revue „Himmlische Zeiten“ von Tilmann von Blomberg, Katja Wolff und Carsten Gerlitz, der Fortsetzung von „Heisse Zeiten“ und „Höchste Zeit!“, auf Tournee zu sehen.