EURO-STUDIO Landgraf
EXTRAWURST
Dramödie in zwei Akten
von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob
ca. 18.01.2021 – 10.03.2021
Mit Gerd Silberbauer („Des Teufels General“, „Der blaue Engel“), Daniel Pietzuch, Matthias Happach, Susanne Theil und Hans Machowiak
Regie: Frank Matthus
Bühnenbild: Tom Grashof, Monika Maria Cleres
Kostüme: Monika Maria Cleres
EXTRAWURST von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob ist auch als eBook erschienen.
Über die Website www.textbuehne.eu können Sie das Theaterstück in diversen Online-Shops bestellen (Kiepenheuer-Verlag).
Wer ihr punktgenaues Pointen-Feuerwerk aus TV-Comedy-Serien und Theater kennt, versteht sofort, dass das durch Soloauftritte praxiserprobte Autorenteam Dietmar Jakobs und Moritz Netenjakob 2006 für die Serie „Stromberg“ mit dem begehrten Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. In ihrem neuesten Boulevard-Hit „Extrawurst“ gerät Gerd Silberbauer (als Vorsitzender eines Tennisvereins) durch den Nutzungskonflikt eines neuen Vereinsgrills auf politisch vermintes Gelände:
Eigentlich ist es nur eine Formsache. Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer deutschen Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste ja bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Denn: Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?
Immer tiefer schraubt sich der kleine Konflikt um den Grill in die Beziehungen der Mitglieder. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, ‚Gutmenschen‘ und Hardliner frontal aufeinander. Und allen wird klar: Es geht um mehr als einen Grill… Es geht darum, wie wir zusammenleben. Zumal die Grenzen zwischen „rechts und links“, „tolerant und intolerant“, „religiös und ungläubig“ durchaus fließender sind als man denkt…
Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie.
„Extrawurst“ gehört zu den wichtigsten neuen Stücken der kommenden Spielzeit!
Die renommierte Theaterzeitschrift Die Deutsche Bühne über „Extrawurst“:
Die Theaterzeitschrift Die Deutsche Bühne führt „Extrawurst“ in ihrer Saisonvorschau als beachtenswerten, »zahlenmäßig sehr starke[n] „Neueinsteiger“«:
»Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob sind erfahrene TV-Comedy-Autoren (aus dem Umkreis von Bastian Pastewka, Anke Engelke und Christoph Maria Herbst). (…) Thematisch ist „Extrawurst“ ein Stück der Stunde.«
Den kompletten Artikel aus Die Deutsche Bühne (09/2019) finden Sie hier.
Über die Premiere unserer„EXTRAWURST“- Produktion im Theater CUBE 521 in Marnach, Luxemburg:
„Am Donnerstag 28.01.2021 ging die gelungene Premiere von EXTRAWURST im Marnacher Cube 521 über die Bühne. Die Dramödie von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob setzt Regisseur Frank Matthus originell und temporeich kurzweilig in Szene. Die Zuschauer sind von Anfang an als Mitglieder des Clubs zum Interagieren in das Geschehen eingebunden. Gerd Silberbauer glänzt charismatisch-souverän in der Rolle des Präsidenten des Tennisclubs Heribert Bräsemann. Daniel Pietzuch gelingt es die Zuschauer in die, mit widersprüchlichem Gedankengut gepaarten, Höhen und Tiefen seiner psychischen Verfassung einzuwickeln. Die Dramatik dieser bitterbösen Komödie wird von allen Darstellern, in den von Intoleranz, Ängsten und Offenbarungen bestimmten Diskussionen, in den sich immer schärfer zuspitzenden Dialogen, mit Humor voll zur Geltung gebracht. Frank Matthus gelingt mit seiner Inszenierung die perfekte Balance zwischen hochaktueller Komödie und schonungsloser Gesellschaftskritik.
Trotz coronabedingter Reduzierung der Zuschauer im Saal genoss das Publikum den Abend in vollen Zügen und bedankte sich mit sehr viel Applaus.“
Pressestimmen anderer Produktionen zum Stück:
„Extrawurst“ (…) mit Biss
Die Autoren der Fernsehserie „Stromberg“ loten in ihrer Gesellschafts-Satire aus, wie weit Toleranz und Integration gehen. (…) Es geht um die Wurst. Die Schweinswurst. Und um Toleranz. Es geht ums Ganze. (…) Das Stück ist viel mehr als ein satirisches Kabarettfeuerwerk (…). Es wird viel gelacht an diesem Abend. Zwischen lautem »Hahaha!« und verboten klingendem »Hohoho!« sind alle Humor-Tonalitäten dabei. Interessant ist, wer wann lacht. Und so wird dieses Stück, das sich wenig um politisch korrekten Bühnensound schert, zu einem guten Indikator für unsere Diskussionskultur.
HAMBURG Daniel Kaiser, NDR 90,3, 09.10.2019
Dank „Stromberg“-Autoren: Spiel, Satz und Sieg (…)!
HAMBURG Stefan Reckziegel, Hamburger Abendblatt, 07.10.2019
Wenn die Bratwurst zu Schreiduellen führt
Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob haben mit ihren spitzen Federn schon einiges an irrwitziger Komik im deutschen Alltag skizziert, so in der Fernsehserie „Stromberg“.
HAMBURG Susanne Maiwald, welt.de, 08.10.2019
Kulturkampf am Grillbuffet
Die Satire „Extrawurst“ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob mausert sich zum Theaterhit. Das Stück über einen Tennisclub, in dem aus einem nichtigen Grund Rassismus ausbricht, hat Diskussionspotenzial – und lässt die Zuschauer mitbestimmen. (…)
„Extrawurst“ ist eine Komödie mit Abgründen, die zeigt, wie sich eine harmlose Diskussion verselbstständigt.
MÜNSTER Stefan Keim, Deutschlandradio, 11.01.2020
Die Komödie „Extrawurst“ spielt mit Vorurteilen
Das Stück „Extrawurst“ des Autorenduos Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob (die beide Comedy-Meriten mit Formaten wie „Pastewka“ oder „Stromberg“ verdient haben) ist auf dem Weg zum bundesweiten Bühnen-Hit. Wenig erstaunlich. Schließlich beschwört ihre Komödie im Dialogtempo eines ansehnlichen Wimbledon-Matches eine vergnügliche Provinzposse herauf. Die folgt der Eskalationslogik der gegenwärtig grassierenden Empörungshysterie.
BERLIN Patricki Wildermann, Der Tagesspiegel, 17.12.2019
Boulevard mit politischem Anspruch
BERLIN Andre Sokolowski, freitag.de, 15.12.2019
Es ist eine böse, eine schwarze Fastnacht, die den Autoren da gelungen ist, in der die Personen tief in ihr Unbewusstes klettern und nicht wieder herausfinden. Sie sind auf einmal gar nicht mehr so locker und tolerant, wie sie sich sonst geben.
BERLIN Irene Bazinger, Berliner Zeitung, 16.12.2019
Das Autorenduo
DIETMAR JACOBS Autor
Als der 1967 in Mönchengladbach geborene Autor von Theaterstücken, Kabarettprogrammen, TV-Serien-Drehbüchern und Solo-Stücken Dr. phil. Dietmar Jacobs für seine für den Kabarettisten Thomas Freitag geschriebenen Soloprogramme „unplugged“ 1997 den AZ-Stern des Jahres erhielt, hatte er bereits ein Germanistik- und Romanistik-Studium (1989–1996) in Köln und Siena mit einer Doktorarbeit zum Thema „Das Kabarett der DDR in der Ära Honecker“ sowie die Drehbuch-Ausbildung an der Schreibschule Köln abgeschlossen. Während er als Student (1991–1996) als Texter und Darsteller bei der Kölner Kabarett Gruppe Rattenpack auf der Bühne stand, merkte er schnell, dass ihm die Theorie besser lag als die Praxis. 1998 wurde er mit der Uraufführung „Die letzten Tage von Erkrath“ Hausautor am Düsseldorfer Kom(m)ödchen. Mit zwei seiner inzwischen neun Programme („Sushi – Ein Requiem“ und „Proseccopack – Frau der Ringe“) wurde das Düsseldorfer Kom(m)ödchen 2009 bzw. 2011 mit einem Löwenzahn – dem Preis der Lachmesse – Internationales Humor- und Satirefestival Leipzig ausgezeichnet und für „Freaks – Eine Abrechnung“ 2012 mit dem Monica-Bleibtreu-Preis. Gleichzeitig verfasste Jacobs zahlreiche Kabarettprogramme, u. a. für Jürgen Becker, Jochen Busse, Christian Ehring – und immer wieder für Richard Rogler und Thomas Freitag. 2011 wurde „Der dritte Bildungsweg“, das erste gemeinsam mit und für die TV- und Bühnenshows des Bestsellerautors /Kabarettisten/Fernsehmoderators Jürgen Becker verfasste Kabarettprogramm als Taschenbuch beim Verlag Kiepenheuer & Witsch publiziert. 2013 folgt „Dalí Dalí“ – „Mit Jürgen Becker durch die Kunstgeschichte“, (die als Audio-CD unter dem Titel „Der Künstler ist anwesend“ veröffentlicht wird) und drei Jahre später das als Audio-CD unter dem Titel „Volksbegehren“ herausgegebene Programm „Zu dir oder zu mir“.
TV- DREHBÜCHER – es ist nur eine kleine Auswahl möglich!
Der Start seiner beeindruckenden TV-Karriere u. a. als Headwriter in den Bereichen Serienentwicklung und Drehbuch begann 1996 mit einem Paukenschlag: „Das Amt“ mit Jochen Busse in der Hauptrolle des Bauamt-Büroleiters war einer der erfolgreichsten Comedy-Serienstarts des deutschen Fernsehens! 6,12 Millionen Zuschauer sahen am 14. Februar 1997 die Premiere der ersten der sieben Staffeln (bis 2002) für die er 1998 mit dem Finalis Award des The New York Festivals prämiert wurde. Seine zweite internationale Auszeichnung, eine Gold Camera beim Los Angeles US International Film & Video Festival, erhielt er für die ab November 2002 ausgestrahlte Serie „Der Tod ist kein Beinbruch“ (Konzept und Headwriting) für die er 2003 zum ersten Mal für den Adolf-Grimme-Preis nominiert wurde. Erhalten hat er diesen begehrten Preis 2006 für die zusammen mit dem „Extrawurst“ -Ko-Autor Moritz Netenjakob geschriebene, Kult gewordene Serie „Stromberg“. Zum Publikumsliebling wurde der Autor ab 2004 auch durch Serien wie „Mitternachtsspitzen“ (2004–2017) Deutscher Comedypreis 2019), ab 2009 durch mehrere Folgen der Sitcom „Pastewka“ (die Folge „Die Entschuldigung“ schrieb er zusammen mit Netenjakob), ab 2010 durch die 2012 mit dem Deutschen Comedypreis geehrte ZDF-Prime-Produktion „heute-show“, von 2011–2019 für das politische Satiremagazin „extra 3“, das 2016 mit dem Deutschen Comedypreis, 2018 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausge- zeichnet wurde und 2019 eine Nominierung für den Grimme-Preis erhielt. Ab 2014 liefen mehrere der von ihm geschriebenen Folgen für die in jener Zeit am häufigsten gesehene Krimi-Comedy-Serie „Mord mit Aussicht “ mit Caroline Peters und Bjarne Mädel.
THEATERSTÜCKE
Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, wann Dietmar Jacobs sein erstes abendfüllendes Theaterstück schreiben würde. 2003 war es soweit: Am Contra-Kreis-Theater Bonn, das zu seinem Stamm-Premieren-Haus wird, sorgte der gestresste Schutzengel Engelbert bei der Uraufführung der Boulevard-Komödie „Einmal nicht aufgepasst“ für himmlisches Vergnügen. 2006 bzw. 2016 folgten die – ebenfalls für Hauptdarsteller Jochen Busse geschriebenen – Komödien „Das andalusische Mirakel“ und die Verwechslungskomödie „Der Pantoffel-Panther“. Diese – wie die 2009 uraufgeführte – (auch unter dem Titel „In jeder Beziehung“ gelaufene) Komödie „Seitensprung für Zwei“ schrieb er (wie einige Folgen der 2004 für den Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis nominierten ZDF-Serie „Typisch Mann“) im Team mit Lars Albaum. Als Dramödie – d. h. als komödiantisches Drama – bezeichnet das Comedy-Kultautoren-Team Jacobs/Netenjakob die auf clevere Weise Komik und Tragik miteinander verbindende Diskussion um den Kauf eines neuen Grills für die Vereinsfeste in einem Tennisclub in „EXTRAWURST“ (6.10.2019 Uraufführung in plattdeutscher Sprache am Ohnsorg-Theater Hamburg). Durch die satirisch überspitzte Halbdistanz zu beiden Genres suchen sie mit Esprit, Schlagfertigkeit und Scharfsinn das Drama in der Komödie. Durch harmoniesprengende, die Vereinsidylle untergrabende Argumente heizen sie – entsprechend der im angelsächsischen Raum beliebten zu dramedy verbundenen Dramatic Comedy – in ihrem harmlos
beginnenden Bühnen-Hit die Diskussion eines im Kern ernsten gesellschaftlichen Themas durch gezielte, hintergründige Wortgefechte auf.
MUSICAL für KINDER
Weihnachten 2009 kamen Dietmar Jacobs, (der 2015 als Hausautor Käpt’n Blaubär zum Kabarett-Star im Team der „Mitternachtsspitzen“ machte) und Komponist Andreas Schnermann, die sich aus ihrer Zusammenarbeit am Kom(m)mödchen kannten, auf die Idee, ein Musical für Kinder zu schreiben. Das war die Geburtsstunde von „Kuno Knallfrosch“. Titelfigur Kuno quakt nicht wie andere Frösche, sondern kann mit seinen aufgeblasenen Backen so laut knallen, dass die genervten Teichbewohner ihn wegschicken. Zum Glück findet er u. a. mit Katze Mimi, Elch Søren, Specht Woody schnell Freunde, die zwar nicht so laut knallen wie er, aber bubbeldibabden, röhren, auf Flaschen klopfen können oder andere ungewöhnliche Talente haben. Das Team plant im Frühjahr 2021 eine zweite Kuno-Geschichte herauszubringen – wieder mit Songs aus verschiedenen Stilrichtungen wie Swing, Rock, Jazz und Blues. Der Borussia Mönchengladbach Fan Dietmar Jacobs ist verheiratet und lebt in Köln. Seit 1999 arbeitet er als Dozent an der Filmakademie Ludwigsburg. (Text Birgit Landgraf)
MORITZ NETENJAKOB Autor
»Herrlich skurrile Szenen, die an Loriots beste Klassiker heranreichen«, war in der Allgemeinen Zeitung Mainz über eine Arbeit des 1970 in Köln geborenen Moritz Netenjakob zu lesen, der sein Handwerk als Hausautor bei Bill Mockridge am Bonner Haus der Springmaus lernte, einem der bundesweit bekanntesten Kleinkunsttheater. 2004/2005 unterrichtete Netenjakob als Seminarleiter und Dozent für „Sketchcomedy“ an der Berliner Universität der Künste. Mit seinen vielfältigen Thematiken und seinem intelligenten, nicht nur die Lachmuskeln, sondern auch das Gehirn beanspruchenden Humor gehört Netenjakob zu den gefragtesten Autoren der komödiantischen Literatur. Von seinem Witz zeugen allein schon die Titel seiner Soloprogramme: „Multiple Sarkasmen“ (Premiere 2006 beim internationalen Köln-Comedy-Festival), „Das Ufo parkt falsch“ oder „Zuckertest für Diabetiker“, mit denen er – ebenso wie mit der Bühnenshow, in der er seinen einzigen nicht-biografischen Roman „Mit Kant-Zitaten zum Orgasmus“ (2014) präsentierte – an bekannten Kabarettbühnen wie dem Düsseldorfer Kom(m)öd- chen, dem Mainzer Unterhaus, den Wühlmäusen in Berlin und der Comedia in Köln gastierte. 2007 wurde er für den im gleichnamigen Bonner Theater überreichten Satire- und Kleinkunstpreis Prix Pantheon nominiert, im selben Jahr gewann er den zweiten Preis beim Hamburger Comedy Pokal, für den 20 Comedians im K.-o.-System gegeneinander antreten mussten, 2008 war er Preisträger des Mindener Stichlings. Beim Deutschen Comedy-Preis 2006 saß er selbst in der Jury.
TV-DREHBÜCHER – eine Auswahl
Auch wer seinen Namen nicht kennt, hat sicher schon gelacht über die Texte seiner TV-Dauerbrenner-Shows wie „Die Wochenshow“ oder „Switch“, die er als Headwriter betreut. Headwriter war Netenjakob auch bei der unkonventionellen, Sketche mit Cartoon- und Slapstick-Elementen verbindenden Comedy „Micromania“, die 2001 mit einer der angesehensten und begehrtesten Auszeichnungen der internationalen TV-Unterhaltung – der Silbernen Rose von Montreux – geehrt wurde. Auch mit seinen Anke Engelke in „Ladykracher“ auf den Leib geschriebenen Texten hatte er großen Erfolg: Die Show wurde 2002 bzw. 2003 nicht nur mit dem Deutschen Fernsehpreis als Beste Comedy-Show bzw. als Beste Sketch-Show ausgezeichnet, sondern 2003 auch für den von der Television Academy in Los Angeles verliehenen EMMY, den bedeutendsten TV-Preis der Welt, nominiert. Jährlicher Höhepunkt der deutschen TV-Saison ist die Verleihung des Grimme-Preises (das Karriere-Maß aller TV-Dinge), den Netenjakob 2006 gemeinsam mit „Extrawurst“-Ko-Autor Dietmar Jacobs für „Stromberg“ erhielt. Netenjakob schrieb auch Drehbücher für die Sitcom „Anke“ mit Anke Engelke, für „Hella und Dirk“ mit Hella von Sinnen und Dirk Bach und die Comedy-Krimi-TV-Serie „Dr. Psycho“. Mit „Lieblingsstücke“ hat er zudem seit 2012 eine eigene Sendung. Die vor Publikum aufgezeichnete Show, in der er charmanter Gastgeber für bekannte Interpreten der deutschen Comedy-Szene ist, wird später vom Radio-Sender WDR 5 ausgestrahlt. Für die Kölner Stunksitzung, für Dieter Hallervorden (dessen 70-Jahre-Geburtstagsgala er 2005 auch moderierte), Bastian Pastewka und Cordula Stratmann schrieb und inszenierte er Shows und ist ein beliebter Gast bei den TV-Sendungen „Neues aus der Anstalt“, „Ottis Schlachthof“, „Mitternachtsspitzen“, „Quatsch Comedy Club“ und „NightWash“.
BELLETRISTISCHE WERKE, FILMDREHBUCH und THEATERSTÜCKE
Dass Netenjakob nicht nur Millionen Menschen vor den Bildschirm lockt und auf der Comedy-Bühne für große Unterhaltung sorgt, sondern auch in seinen belletristischen Werken ein Gag-Feuerwerk zündet, ist bei dem Multitalent nicht wirklich eine Überraschung. Seine ersten beiden biografischen Romane „Macho Man“ und „Der Boss“ behaupteten 2009 bzw. 2012 monatelang einen Platz in den Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste. Und auch sein drittes Buch „Milchschaumschläger“ über seine katastrophalen Erfahrungen und Erlebnisse während seiner einjährigen Café-Betreiber-Laufbahn schaffte als Verkaufsschlager den Sprung auf diese SPIEGEL-Hitliste. 2015 kam die nach seinem Drehbuch realisierte Verfilmung „Macho Man“ hoch besetzt mit Christian Ulmen (als Netenjakob) und Aylin Tezel (als dessen zukünftige Ehefrau) in die Kinos. 2016, 2017 und 2018 wurden die Bühnenfassungen von „Der Boss“ und „Milchschaumschläger“ – ergänzt um die neu geschriebene Solo-Salonkomödie „Der Partyprofi“ – am Aachener Das Da Theater uraufgeführt. Die Print-Ausgaben seiner Werke erschienen im Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch, seine Hörbücher beim argon Verlag. Wer ihr punktgenaues Pointen-Feuerwerk aus TV-Comedy-Serien kennt, versteht sofort, dass das durch Soloauftritte praxiserprobte Autorenteam Jacobs/Netenjakob mit ihrem ersten gemeinsamen, am 6.10.2019 in plattdeutscher Sprache am Ohnsorg-Theater Hamburg uraufgeführten Theaterstück „Extrawurst “ (durch Corona ausgefallen), mit über 20 geplanten Produktionen in der Spielzeit 2020/2021 den deutschsprachigen Spielzeit-Hit geschrieben haben. Mit dem Subgenre »Dramödie« bezeichneten die Comedy-Profis ihren Kulturclash-Knüller über den die renommierte Theaterzeitschrift Die Deutsche Bühne (9/2019) in der Saisonvorschau 2019/ 2020 berichtete: »„Extrawurst“, ein erstaunlich diskursives Boulevardtheater, ist thematisch ein Stück der Stunde. Bei der Mitgliederversammlung kommen fünf Figuren mit der heilen Welt des weißen Sports über die Frage nach einem neuen, schicken Grill in politisch unkorrekte Turbulenzen.« Seit 2003 ist Moritz Netenjakob mit der 1967 in Köln geborenen Schauspielerin und Regisseurin Hülya Doğan-Netenjakob verheiratet, die ihr vierjähriges Schauspiel-und Theaterwissenschaftsstudium an der Universität in Izmir 1987 mit Diplom abschloss. An derselben Universität arbeitete sie zwischen 1988 und 1994 als Schauspieldozentin. 1992 erhielt sie den Magistertitel für Theaterwissenschaften. (Text Birgit Landgraf)
GERD SILBERBAUER Dr. Heribert Bräsemann, Vorsitzender des Tennisclubs
Der Schauspieler begleitet die Konzertdirektion Landgraf bereits erfolgreich seit mehreren Jahren. So spielte Gerd Silberbauer die Hauptrollen in preisgekrönten Produktionen des EURO-STUDIO Landgraf wie in der für Furore sorgenden SCHACHNOVELLE (1. INTHEGA-Preis 2007) und im umjubelten Klassiker DES TEUFELS GENERAL (2. INTHEGA-Preis 2016). Auch brillierte er in Heinrich Manns DER BLAUE ENGEL in der Rolle des Professor Unrat. Gerd Silberbauer schloss seine Ausbildung 1978 an der Schauspielschule Zerboni in München ab. Erste Bühnenerfahrung sammelte er am Staatstheater Stuttgart, am Berliner Schillertheater, am Ernst Deutsch Theater Hamburg sowie am Düsseldorfer Schauspielhaus. 1985 kam er schließlich an die Münchner Kammerspiele, wo er in Stücken wie „Troilus und Cressida“, „Heimkehr“ und „Wer hat Angst vor V. Woolf“ spielte. Der Schauspieler wechselte schließlich zum Ensemble des Bochumer Schauspielhauses und war dort bis 1990 engagiert. In dieser Zeit arbeitete Gerd Silberbauer mit renommierten Theaterregisseuren wie Dieter Dorn, Andreas Lang, Volker Schlöndorff, Thomas Langhoff und Günther Fleckenstein zusammen und war in zahlreichen Theaterproduktionen wie „Hexenjagd“ und „Becket oder die Ehre Gottes“ zu sehen. Seit Anfang der 1990er Jahre ist Gerd Silberbauer vermehrt auch in Fernsehproduktionen zu sehen. So unter anderem in „Der Landarzt“, „Der Bergdoktor“, „Klinik unter Palmen“, „Alles außer Sex“ und „Sturm der Liebe“. Als Hauptkommissar Arthur Bauer spielt er durchgehend seit 2008 in der erfolgreichen Kriminalserie „SOKO 5113 / SOKO München“. Außerdem stand er für verschiedene Fernsehfilme wie „Das Weihnachtsekel“ oder „Die Akte Golgatha“ vor der Kamera.