Wanja Mues

Der Vater des vielseitigen Schauspielers war der Schauspieler und Schriftsteller Dietmar Mues, Wanjas Bruder Jonas ist ebenfalls Schauspieler, sein jüngster Bruder Woody absolvierte in Hamburg sein Theaterregie-Studium und arbeitete nebenbei am Hamburger Schauspielhaus als Regieassistent. Nach dem Abitur studierte Wanja Mues in New York Schauspiel, u. a. beim ‚Actors Studio MFA Program‘ an der New School for Social Research. Erstmals vor der Kamera stand er bereits als Jugendlicher im ZDF-Dreiteiler „Jokehnen“. 2002 folgte für Mues die Rolle, die ihn als Fernsehschauspieler bekannt machte: In der ARD-Vorabendserie „Absolut das Leben“ spielte er Malte Reetkoven, der nach dem Unfalltod der Eltern die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister übernahm. Schon vorher war er in mehreren durchgehenden Serienrollen, u. a. in „Unsere Hagenbecks“, in „Vater wider Willen“ (mit Christian Quadflieg und Suzanne von Borsody) oder in „girl friends – Freundschaft mit Herz“ (u. a. mit Mariele Millowitsch und Walter Sittler) zu sehen. Außerdem stand Mues von 2002-2007 in drei Staffeln von „Der Fürst und das Mädchen“ als Neffe des Fürsten (Maximilian Schell) vor der TV-Kamera, ab 2008 in der 2. Staffel der spannenden Actionserie „GSG 9 – Ihr Einsatz ist ihr Leben“ und ab 2010 in der ZDF-Krimiserie „Kommissar Stolberg“ als Kriminalkommissar Nico Schreiber. Von 2009-2014 kabbelte er sich in der beliebten Krimiserie „Stubbe – Von Fall zu Fall“ als Lebensgefährte von Stubbes Tochter mit seinem zukünftigen Schwiegervater (Wolfgang Stumph). 2001 war Mues in Heinrich Breloers preisgekröntem Fernsehereignis „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ zu sehen. Als Ermittler Max Morolf stand Mues außerdem in der ZDF-Krimireihe „Stralsund“ vor der Kamera. Seit 2014 spielt er die Rolle des Privatdetektivs Leo Oswald in der Kult-ZDF-Serie „Ein Fall für zwei“. 2016 besetzte ihn Regisseur und Drehbuchautor Andreas Kleinert in seiner eindringlichen Filmadaption „Hedda“ nach Ibsens Theaterstück „Hedda Gabler“ (für den Preis der Hamburger Filmkritik nominiert) als Heddas große Liebe Eilert Lövborg. 2013 lief David Dietls Film „König von Deutschland“ im Kino, in dem Mues eine Hauptrolle an der Seite von Olli Dittrich spielt. Einer der ersten Regisseure, der das schauspielerische Potenzial von Wanja Mues entdeckte, war der auch international vielfach ausgezeichnete Dokumentar- und Spielfilmregisseur Rolf Schübel, der ihn für eine mehrjährige Zusammenarbeit an sich band. Während Mues 1996 in der preisgekrönten TV-Produktion „2 1/2 Minuten“ den randalierenden Anführer einer rechtsradikalen Gang spielte, besetzte Schübel ihn 1999 als Juden Mendel in dem auch international ausgezeichneten Kinofilm „Gloomy Sunday – Ein Lied von Liebe und Tod“. In dem TV-Thriller „Eine öffentliche Affäre“ stand Mues 2001 erneut mit Christian Quadflieg vor der Kamera, ein Jahr später in dem TV-Psychodrama „Kollaps“ mit Sebastian Koch. Große Aufmerksamkeit erregte 2004 der Sci-Fi-Kinofilm „Blueprint“ nach dem preisgekrönten Klon-Roman der deutschen Autorin Charlotte Kerner, in dem Mues den Ziehbruder von Franka Potente verkörperte. Außer in Schübel-Filmen spielte Wanja Mues in Roman Polanskis „Der Pianist“ (2001) einen Offizier im Warschauer Ghetto und war 2004 im internationalen Kinohit „Die Bourne-Verschwörung“ (2. Teil der Bourne-Thrillerverfilmungen) an der Seite von Matt Damon und Franka Potente zu sehen. 2007 spielte er in Christian Petzolds Thriller „Yella“ mit Nina Hoss. Neben Moritz Bleibtreu stand er 2012 in Dennis Gansels Spielfilm „Die vierte Macht“ als russischer Verhörspezialisten vor der Kamera. Medienpräsenz zeigte Wanja Mues nicht nur in allen einschlägigen Krimireihen wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „SOKO“ (Köln, Leipzig und Wismar), „Der Staatsanwalt“, „Wilsberg“ und „Die Chefin“, sondern auch in vielen unterhaltsamen TV-Formaten, wie „Heimatgeschichten“ mit Inge Meysel, „Ein unverbesserlicher Dickkopf“ mit Fritz Wepper und in der Ehekomödie „Einmal Malaga und zurück“ mit Elmar Wepper. Neben seiner Tätigkeit vor der Kamera arbeitet Wanja Mues auch als Hörbuchsprecher. Fünf Jahre lang stand er in New York auf den Brettern, die die Welt bedeuten, bevor er 2007 sein deutsches Theaterdebüt gab. Die mit Mues, Alexander Schröder und Ronald Zehrfeld besetzte Uraufführung von Morten Feldmanns „Männergespräche“ wurde am Renaissance-Theater Berlin und am St. Pauli-Theater Hamburg gezeigt. Ab 2013 spielte Mues auch an den Hamburger Kammerspielen in Moritz Rinkes Beziehungsstück „Wir lieben und wissen nichts“ (Regie: Ulrike Maack). Wanja Mues lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Berlin.

Aktuelle Produktionen: „Heilig Abend“

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