Schon mit seinem ersten Theaterstück „Feuergesicht“, das wie die meisten seiner anderen Werke in mehr als 30 Sprachen – unter anderem ins Litauische und Westflämische -übersetzt und weltweit inszeniert wird, katapultiert sich Marius von Mayenburg an die Spitze der deutschen Dramatik. 1997 wird er nicht nur mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker geehrt, sondern auch mit dem Preis der Frankfurter Autorenstiftung. 1998 wird „Feuergesicht“ zum Stückmarkt der Berliner Festspiele eingeladen, und 1999 wählen ihn die Kritiker der Zeitschrift ,Theater heute‘ zum Nachwuchsautor des Jahres.
In seinen inzwischen 21 zum Teil weltweit aufgeführten und mehrfach ausgezeichneten politisch zeitaktuellen wie gesellschaftlich relevanten Stücken (Stand: Mai 2024) zeigt sich Mayenburg als ein Beobachter, der niemals nur an der Oberfläche bleibt.
In den präzisen, für ein breites Publikum geschriebenen Dialogen, setzt er sich – niemals nur oberflächlich – mit der Komplexität gesellschaftlicher Normen sowie familiären und anderen menschlichen Beziehungen auseinander. Die Art, wie er traditionelle Machtverhältnisse hinterfragt und Autoritäten in Frage stellt, beschäftigt, die Theaterbesucher oft noch tagelang und regt sie zum Weiterdenken an.
Der 1972 in München, geborene Autor, Regisseur, Übersetzer klassischer und zeitgenössische Theaterstücke studiert zunächst Mediävistik in München und von 1994bis 1998 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin.
1998 beginnt an der Baracke am Deutschen Theater Berlin die Zusammenarbeit mit deren künstlerischem Leiter und Regisseur, Thomas Ostermeier. Diese Zusammenarbeit wird ab Herbst 1999 an der Schaubühne fortgesetzt, als Ostermeier dort Mitglied der Künstlerischen Leitung wird. Dort ist er, bis er das Theater im Frühjahr 2024 als festes Ensemblemitglied verlässt, nicht nur als Dramaturg, sondern auch als Hausautor und Regisseur der Uraufführungen seiner eigenen Stücke wie „Perplex“, „Märtyrer“, „Plastik“, „Peng“ und „Nachtland“ tätig, sondern inszeniert auch Stücke anderer in- und ausländischer klassischer sowie zeitgenössischer Autoren.
Als Regisseur arbeitet Marius von Mayenburg in Deutschland nicht nur an der Schaubühne, sondern auch in Städten wie München, Frankfurt, Düsseldorf und Bochum. Inzwischen hat er sich auch international einen hervorragenden Ruf erarbeitet.
Über seine Inszenierung von „Ellen Babic“, die am 25. Januar 2024 am Riksteater Stockholm Premiere hatte, berichtete Sara Granath im Svenska Dagbladet am 26. Januar2024: »ELLEN BABIĆ – EINE SPANNENDE KOMÖDIE. Ein nuancenreiches und fesselndes Schauspiel mit Bedrohungen, Verführungen, Komik, Rätseln und großartiger Unterhaltung«. Nach der Aufführungsserie wurde das Stück auf einer Tournee gezeigt.
2021 hatte er dort auch schon „EX“, den 1. Teil der aus den Stücken „EX“, „ELLEN BABIĆ“und „EGAL“ bestehenden sogenannten ‚Lockdown-Trilogie‘, inszeniert.
„EX“ wird er im Januar 2025 an der Berliner Schaubühne als deutschsprachigeErstaufführung realisieren.
Originalbeitrag von Birgit Landgraf
Aktuelle Produktion: „Ellen Babić“