Die in München geborene Marion Kracht ist die Tochter von Fritz André Kracht, der nicht nur als Autor, Filmmacher und Übersetzer tätig war, sondern auch einer der wenigen deutschen Künstler war, die mit Polaroids arbeiteten. Für seine als Polagrafien bezeichneten Kunstwerke wurde er international hochgeachtet.
Bereits seit ihrem fünften Lebensjahr ist Marion Kracht vor der Kamera und auf der Bühne zu Hause, z. B. schon während ihrer Schulzeit in der Kinderserie „Das feuerrote Spielmobil“. Sie ist dem Publikum durch Rollen in hunderten von erfolgreichen Reihen und Filmen wie „Diese Drombuschs“, „Der Havelkaiser“, „Der Usedom-Krimi“, „Liebe, Babys“, „Familie Sonnenfeld“, „Das Traumschiff“, „Dr. Kein“ etc. bekannt und wirkte auch in vielen internationalen Produktionen mit, außerdem in der hochgelobten Serie „Babylon Berlin“. Mehrfach spielte sie in Filmen des Schweizer Regisseurs Dani Levy, darunter in dem mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichneten Film „Väter“ (2001), in der Hitler-Parodie „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ (2006) mit Helge Schneider als Adolf Hitler und in der Komödie „Das Leben ist zu lang“ (2009). Für ihre Rolle Lore in dem international beachteten Kinofilm „Schlaf“ (Regie: Michael Venus) war sie für den Deutschen Schauspielpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle nominiert.
Bevor sie in der Serie „Christian und Christiane“ zum ersten Mal eine Erwachsenenrolle spielte nahm Marion Kracht trotz ihrer großen Bühnenerfahrung Schauspielunterricht in München bei Ursula Neureuther, in New York bei dem österreichisch-US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur Herbert Berghoff sowie Uta Hagen und absolvierte 1991 mehrere Kurse bei Keith Johnstone, dem Begründer des modernen Improvisationstheaters.
Ebenso wandlungsfähig wie auf der Leinwand präsentiert sich die Schauspielerin, wenn sie vom Film- und Fernsehset auf die Bühne wechselt. Sie war an diversen Theatern in zahlreichen Rollen zu Gast: u. a. im Ökothriller „Die Kinder“ an den Hamburger Kammerspielen, in „Auf ein Neues“ an der Komödie am Kurfürstendamm sowie auf Tournee, in „Einfach tierisch“ am Schlosspark Theater Berlin sowie in „Hundewetter“ und „Willkommen bei den Hartmanns“ an der Komödie am Kurfürstendamm. Hier feierte sie auch ihr 50-jähriges Berufsjubiläum. Im Jahr 2000 stand sie bei den Festspielen in Bad Hersfeld als Wolfgang Seidenbergs Buhlschaft im „Jedermann“ auf der Bühne. Darüber hinaus kann bzw. konnte man sie z. B. im Renaissance-Theater in Berlin, in der Komödie im Bayerischen Hof München, in Bonn beim Contra-Kreis-Theater oder in der Hamburger Komödie Winterhuder Fährhaus erleben. In sehr unterschiedlichen Hauptrollen lernte man sie in Produktionen der Theatergastspiele Kempf kennen u. a. in Sartres „Geschlossene Gesellschaft“, „Schmetterlinge sind frei“ von Leonard Gershe oder in Shaws 1992 mit dem 3. INTHEGA-Preis ausgezeichneten Komödie „Pygmalion“.
Als gehörlose Sarah stellte sie ihr Können in der mit dem 1. Preis der INTHEGA ausgezeichneten Produktion „Gottes vergessene Kinder“, für die sie Gebärdensprache lernte, besonders eindrucksvoll unter Beweis.
Im Zusammenhang damit und für ihr breitgefächertes soziales Engagement wurde sie 2002 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Auf Grund ihres besonderen sozialen Engagements war sie zwei Jahre lang stellvertretende Vorsitzende des Innovationsbeirats des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Darüber hinaus ist sie Mitglied bei der Berliner Tafel, unterstützt die internationale Umweltschutzorganisation SeaCology und ist seit 2009 Kuratoriumsmitglied beim Kinderhilfswerk Plan International, bei dem sie sich seit 25 Jahren engagiert und mehrere Patenkinder hat. Seit Januar 2020 ist sie Gastgeberin des Podcasts „Menschenskinder“ von Plan International, Deutschland. Sie setzt sich für den Klimaschutz ein und entwarf für das renommierte ÖkoLabel LANA zwei vegane Kollektionen (Winter 15/16, Sommer 16). Die überzeugte Vegetarierin veröffentlichte zwei Kochbücher: „Kracht kocht“ und „Kracht kocht weiter“.
Zuletzt war Marion Kracht an der Komödie am Kurfürstendamm in „Schöne Bescherungen“ unter der Regie von Folke Braband zu erleben. Zurzeit dreht sie für die ARD-Reihe „Nord bei Nordwest“.
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