Frank Matthus studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch, Berlin. Bereits im zweiten Studienjahr holte ihn der Film- und TV – Regisseur Bernd Böhlich für eine Hauptrolle für die Krimiserie „Polizeiruf 110“. Wenig später engagierte ihn das Filmstudio Riga (Lettland), für die Titelrolle in der zweiteiligen Kinoproduktion „Der Klavierspieler“. Sein erstes Theaterengagement führte ihn an das Berliner Ensemble. In der Meisterklasse des Berliner Ensembles studierte er zusätzlich Regie. Seit Matthus‘ erster Schauspielregie 1990 umfasst seine Werkliste heute über 80 Inszenierungen für Schauspiel und Oper. Als Regisseur, Schauspieler und später als Oberspielleiter war Matthus von 1990 bis 1996 am Brandenburger Theater engagiert, wo er mit Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ seine erste Opernregie kreierte. 1996 wechselte er als Schauspieldirektor an die Vereinigten Bühnen Gera/Altenburg. Seit 2001 ist er freischaffend tätig. Er arbeitete u. a. für die Canadian Opera Company in Toronto („Lucia di Lammermoor“ und „Rigoletto“), für das Staatstheater Cottbus, das Stadttheater Bern, das Theater Krefeld Mönchengladbach (Richard O’Brien’s „Rocky Horror Show“) sowie für die Theater in Chemnitz, Bautzen, Hof und Flensburg.
Seine Inszenierungen der EURO-STUDIO Produktionen von Arthur Millers „Hexenjagd“ und „Schachnovelle“ nach Stefan Zweig gewannen 2004 und 2007 jeweils den 1. INTHEGA-Preis, „Buddenbrooks“ nach Thomas Manns wurde 2009 mit dem 2. INTHEGA-Preis ausgezeichnet. Außerdem führte er Regie bei Goethes „Clavigo“, „Der Blaue Engel“ nach dem Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann mit Gerd Silberbauer als Professor Rat, „33 Variationen“ von Moisés Kaufman und „Der Zauberberg“ nach Thomas Mann. Mit Doris Kunstmann inszeniert er nach den EURO-STUDIO-Produktionen „Der Biberpelz“ von Gerhart Hauptmann (ausgezeichnet mit dem 3. INTHEGA-Preis 2003) und „Roses Geheimnis“ von Neil Simon beim Tournee-Theater THESPISKARREN im Frühjahr 2012 „Miss Daisy und ihr Chauffeur“. Neben Ron Williams als Chauffeur spielt sie die weibliche Titelrolle.
Unter dem Pseudonym Anton Perrey schreibt Matthus Texte für das Theater wie beispielsweise den Monolog „Prinz Heinrich inszeniert eine Oper“ oder das Opernlibretto nach Michael Endes Roman „Die unendliche Geschichte“. Auch die Stückfassungen der Netzebander „Nibelungen“-Trilogie der Jahre 2008–2010 stammte aus seiner Feder. 2020 erschien Matthus‘ erstes Buch „Drei Stücke“ im Regenbrecht-Verlag. Im selben Jahr erhielt seine Inszenierung von Puccinis „Suor Angelica“ für das Opernhaus in Petroswawodsk eine „Goldene Maske“ für eine der besten russischen Opernproduktionen des Jahres.
Matthus ist Gründungsmitglied und Künstlerischer Leiter des Theatersommers Netzeband, seit 2005 leitet er das Projekt auch als Festivalmanager. 2010 gründete Matthus mit befreundeten Künstlern die Fontanefestspiele Neuruppin, die seither im Rhythmus von zwei Jahren stattfinden. Von 2014 bis 2018 war Matthus Künstlerischer Direktor der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Zu seiner Konzeption gehörten neben der Förderung junger Sänger*innen und der Kammeroper auch die Entwicklung neuer Opern. So wurde z. B. im Sommer 2015 die Oper „Adriana“ von Elke Heidenreich (Libretto) und Marc-Aurel Floros (Musik) uraufgeführt.
Aktuelle Produktion: „Extrawurst“