Harald Demmer

Der deutschlandweit gefragte Regisseur studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Katholische Theologie an der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster. 1980-85 war er Mitglied im Brecht-Theater-Kollektiv Münster und belegte Regiekurse bei Juri Lubimov und Andrea Breth. Nach dem Staatsexamen begann er seine Theaterlaufbahn als Hospitant bei Andrea Breth an der Schaubühne Berlin, als Assistent von Jochen Ulrich/Mauricio Kagel an der Wiener Staatsoper und bei Kai Braak am Staatsschauspiel Hannover (1989-92). Jochen Ulrich assistierte er auch an der Oper Köln und am Gran Teatre Del Liceu. Seit 1988 inszenierte an vielen Bühnen in Deutschland, u. a. an den Theatern Oberhausen, Ulm, Dortmund, am Staatstheater Mainz, Nationaltheater Mannheim. Bis heute hat er mehr als 100 Aufführungen erarbeitet. Von 2012/13 bis 2022/23 war Harald Demmer Schauspieldirektor am Pfalztheater Kaiserslautern und inszenierte dort regelmäßig, u. a. eine viel beachtete Produktion von Lessings „Nathan der Weise“, aber auch „Buddenbrooks“ nach Thomas Mann, Michael Frayns „Kopenhagen“, Carlo Goldonis „Der Diener zweier Herren“, „Waisen“ von Dennis Kelly, „Judas“ von Lot Vekemans, „Welche Droge passt zu mir?“ von Kai Hensel und „Hiob“ von Koen Tachelet.
Für seine Inszenierungen erhielt er mehrere Auszeichnungen, z. B. den Publikums- und Kritikerpreis bei den Bayerischen Theatertagen für „Schule mit Clowns“ (Schauspiel Würzburg) und den Kölner Theaterpreis 2007 für „Der Kick“. Mit seiner Inszenierung von Nicky Silvers „Zwillingsbrut“ (Schauspiel Dortmund) war er zu den NRW-Theatertagen eingeladen, mit dem Jugendstück von Mats Wahl „Nettes Zukunft“ (Nationaltheater Mannheim) an das Deutsche Schauspielhaus Hamburg und zu den Württembergischen Theatertagen mit der von ihm inszenierten Uraufführung von „Der nackte Felsen“ von Thomas Arzt, einer Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen 2016.
Bei der Konzertdirektion Landgraf war bereits Harald Demmers viel beachtete Inszenierung „Zweifel“ von John Patrick Shanley, eine Produktion des Alten Schauspielhauses Stuttgart mit Renan Demirkan, Wolfgang Seidenberg u. a ab 2010 auf Tournee. Harald Demmers Inszenierung von „Tod eines Handlungsreisenden“, ebenfalls eine Koproduktion mit den Schauspielbühnen in Stuttgart, mit Helmut Zierl in der Titelrolle, wurde mit dem 1. INTHEGA-Preis 2018 ausgezeichnet.
Harald Demmer hat zwei Söhne und lebt mit seiner Familie in Köln und Kaiserslautern.

Aktuelle Produktion: „Biedermann und die Brandstifter“

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