Heinrich Schafmeister

Der in Essen geborene Schauspieler spielte nach dem Abitur zunächst in mehreren Rockbands, tingelte mit dem Rocktheater „Kamikaze Orkester“ durch Deutschland, studierte Germanistik, dann Musik auf Lehramt und brach schließlich alles ab, um Schauspieler zu werden. Sein Studium absolvierte er 1980-1984 an der Folkwangschule Essen (heute Folkwang Universität der Künste). Sein Erstengagement erhielt er am Stadttheater Aachen, wo er von 1984-1990 engagiert war. Danach machte er sich selbständig und spielte u. a. am Stadttheater Kaiserslautern (Tellheim in Lessings „Minna von Barnhelm“), bei den Sommer-Festspielen Mayen (Warwick in Jean Anouilhs „Jeanne oder die Lerche“), an der Komödie am Kurfürstendamm Berlin, der Komödie Winterhuder Fährhaus Hamburg und der Komödie in der Steinstraße Düsseldorf (u. a. Barney Silberman in Neil Simons „Der letzte der feurigen Liebhaber“ oder Albin in dem Musical „La Cage Aux Folles“). Außerdem ging er auf Tournee: Für die Konzertdirektion Landgraf stand er 2007/2008 in Amina Gusners/Anne-Sylvie Königs erfolgreicher Theaterfassung des Tolstoi-Romans „Anna Karenina“ (Regie: Amina Gusner; u. a. mit Katja Riemann) auf Tourneebühnen. 2010-2015 war er mit der EURO-STUDIO-Landgraf-Produktion von Neil Simons „Oscar & Felix – Das seltsame Paar im 21. Jahrhundert“ (Regie: Katja Wolff) an der Seite von Leonard Lansink auf umjubelter Gastspielreise. 2017 spielte er in der Bühnenversion des Ralf-Westhoff-Films „Wir sind die Neuen“ (Regie: Martin Woelffer) auf der Bühne der Komödie am Kurfürstendamm Berlin. 2019 war er in Katja Wolffs Inszenierung von Simons „Sonny Boys“ am Landestheater Detmold und im Musical „Funny Girl“ bei den Bad Hersfelder Festspielen zu sehen. 2021 stand er in Andrew Bovells „Dinge, die ich sicher weiß“ in der Regie von Anatol Preissler im Schlosspark Theater Berlin auf der Bühne.
Auch die Liste seiner TV-Rollen ist lang: Als Gast sah man ihn in nahezu allen bekannten Serienformaten, von „SoKo Köln“ bis „Rosenheim-Cops“, von „Der Landarzt“ bis „Um Himmels Willen“. Durchgehende Rollen spielte er u. a. als Manni Höch in „Wilsberg“ (14 Folgen), Dr. Wolkenfuß in „Wie erziehe ich meine Eltern“ (26 Folgen). Paul Schrader in „Unter Brüdern (14 Folgen), Dieter Denkelmann in „Die Camper“ (13 Folgen) oder Dr. Eberhard Scheibing in „Büro Büro“ (21 Folgen). Daneben wirkte er in unzähligen Fernsehspielen mit, u. a. in diversen Folgen von „Der Staatsanwalt“, im „Traumschiff Spezial – Tansania“ sowie in diversen Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen. Außerdem stand er für zahlreiche Kino-Filme vor der Kamera, u. a. für die prominenten Regisseure Dominik Graf (u. a. „Tiger, Löwe Panther“, „Die Katze“, „Der Sieger“) und Sönke Wortmann (u. a. „Kleine Haie“, „Der bewegte Mann“). 2020 drehte er mit Regisseur Detlev Buck „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ nach dem Roman von Thomas Mann (Drehbuch: Daniel Kehlmann, Detlev Buck) und mit Florian Gallenberger „Es ist nur eine Phase, Hase“ (Drehbuch: Malte Welding und Florian Gallenberger nach der Buchvorlage von Maxim Leo und Jochen Gutsch). Am bekanntesten wurde er wohl mit Joseph Vilsmaiers Kinoerfolg „Comedian Harmonists“ (1997), in dem er Erich-Abraham Collin spielte. Diese Produktion erhielt im selben Jahr den renommierten Bayerischen Filmpreis. 2007 war er auch als Bester Schauspieler für den Deutschen Comedy-Preis nominiert. 2014 wurde er außerdem bei der Verleihung des Deutschen Schauspielerpreises mit dem Sonderpreis ‚Extrastarker Einsatz“ geehrt.

Aktuelle Produktion: „»KUNST«“
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